Seite 2: James Cameron's Avatar im Test - Anfangs spaßige Lizenz-Ballerei

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Die Kampagne

Nach einer Spielstunde konfrontiert Sie Avatar mit einem spannenden Wendepunkt: Als Able Ryder, der Held des Spiels, sollen Sie einen Spion aufspüren, der mit den einheimischen Na’vi unter einer Decke steckt.

Als menschlicher Soldat kämpfen wir häufig auch gegen die Tierwelt von Pandora. Als menschlicher Soldat kämpfen wir häufig auch gegen die Tierwelt von Pandora.

Beim Aufeinandertreffen von Ryder und dem Überläufer kommt es jedoch zu einem folgenschweren Dialog. Sind die Aliens wirklich grausame Wilde, oder planen die Menschen den Genozid einer ganzen Spezies? In dieser Szene überlässt Ihnen Avatar nach gut einem Zehntel des Spiels die Wahl, welcher Fraktion Sie sich anschließen, was die Kampagne in zwei unterschiedliche Bahnen lenkt. Wer sich dadurch großen Wiederspielwert erhofft, den müssen wir enttäuschen. Die Missionen verlaufen nahezu identisch; während die Menschen auf Na’vi ballern, ist es bei den blauen Aliens eben umgekehrt. Immerhin unterscheidet sich das Spielgefühl ein wenig. Die Soldaten verlassen sich auf dicke Wummen, Hubschrauber und Geländewagen, die Na’vi setzen auf Nahkampf, einen an Scharfschützengewehre erinnernden Bogen sowie die Umgebung selbst. Denn während die Menschen stets vor der bissigen Tierwelt Pandoras flüchten müssen, dient sie den Blauhäutern als Transportmittel und nützlicher Verbündeter im Kampf.

Der lahme Schnitt macht die Dialoge zum Geduldsspiel. Der lahme Schnitt macht die Dialoge zum Geduldsspiel.

Trotz seines temporeichen Auftakts verschenkt Avatar viel Potenzial beim Erzählen seiner Geschichte. Besonders deutlich wird das bei den zwar gut vertonten, aber lahm in Szene gesetzten Dialogen. Die Gespräche dienen meist nur dazu, die nächste Mission einzuleiten und bieten kaum Spielraum, sich mit den (teils aus dem Film bekannten) Figuren zu identifizieren. Zudem machen die seltenen Zwischensequenzen durch jede Menge Action zwar ausreichend Krach, in Zeiten von Modern Warfare 2 sowie Camerons spektakulärer Filmvorlage hätte aber erheblich mehr drin sein müssen.

Video starten 3:29

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Die Missionen

Avatar verläuft weitgehend linear. Zwar dürfen Sie die teils riesigen Dschungelareale und Canyons frei erkunden, viel zu entdecken gibt es abseits der Wege aber nicht. Stattdessen hetzt Sie das Programm vom einen Questgeber zum nächsten.

Bosskampf: Wir sollen die Triebwerke dieses Riesenbombers zerstören. Bosskampf: Wir sollen die Triebwerke dieses Riesenbombers zerstören.

Die Aufgaben, die man Ihnen stellt, sind selten eines Helden würdig. Meistens sollen Sie fünf Pflanzensporen sammeln, 32 Soldaten erledigen oder einen verschollenen Sohn finden (der 100 Meter die Straße rauf im Dickicht liegt). Die oft unnötig langen Laufwege zwischen den Auftraggebern nerven zusätzlich. Allerdings gibt es gelegentlich positive Ausnahmen, etwa wenn Sie in einem See bestimmte Stellen nur durch das Erlauschen von Tönen ausfindig machen sollen. Auch die spektakulär in Szene gesetzten Bosskämpfe bringen Abwechslung. Taktisch herausfordernd sind die Scharmützel zwar nicht, der hohe Kawummfaktor macht den seichten Anspruch aber wett.

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