Lootboxen gibt es nicht erst seit letztem Jahr, doch seitdem Star Wars: Battlefront 2 für einen Aufschrei unter den Spielern sorgte, sind die Behörden vieler Staaten auf die Problematik hinter den Belohnungskisten aufmerksam geworden. Belgien und die Niederlande haben bereits genauer hingeschaut und jetzt kommt auch Frankreich zu ersten Ergebnissen in der Frage, ob Lootboxen Glücksspiel darstellen und wie mit ihnen umzugehen ist.
Die Behörde für die Regulation von Onlinespielen (ARJEL), zuständig für Glücksspiele, kommt zu dem Schluss, dass vorerst keine Gesetze gegen Lootboxen erlassen werden sollten, wie Gamesindustry.biz berichtet. Aktuell sind die einzigen Glüksspiele, die in Frankreich zugelassen sind, Sportwetten und Poker. Sollte ARJEL Lootboxen als Glücksspiel klassifizieren, müsste es sie entweder in Frankreich zulassen oder sie zu einer illegalen Praktik erklären.
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Deutsche Entwickler über Lootboxen - »Die Spieler sind selbst dran Schuld.«
Lootboxen gelten vorerst nicht als Glücksspiel
ARJEL definiert Lootboxen aktuell nicht als Glücksspiel, da die Items, die Spieler über sie erhalten, nicht notwendigerweise einen monetären Gegenwert in der realen Welt haben. Damit das der Fall ist, müsste ein Handel mit ihnen möglich sein, dem der Publisher oder Entwickler zustimmt oder an ihm teilnimmt. Das muss er aktiv tun. Handel auf Drittseiten, den der Publisher ignoriert, ändert an dieser Lage nichts.
Andere Teile der Glücksspieldefinition treffen jedoch durchaus auf Lootboxen zu. Beispielsweise die Tatsache, dass die Aktivität öffentlich zugänglich sein muss, um als Glücksspiel zu gelten und den Nutzern ein finanzieller Aufwand entsteht, um eine Chance auf einen Gewinn zu haben. Zudem impliziert ARJEL, dass es ein Element des Zufalls geben müsse.
Bedenklich für Kinder
Die Behörde sieht Lootboxen zumindest deshalb als bedenklich an, da sie das Potenzial haben, Glücksspielverhalten zu normalisieren und bereits früh eine Glücksspielsucht bei jungen Menschen begünstigen können.
ARJEL empfiehlt deshalb, koordiniert gegen Lootboxen vorzugehen und sie besser zu analysieren. Es soll ein europäischer Konsens hergestellt werden. Die Behörde verweist auf das Gaming Regulators European Forum (GREF), welches demnächst eine Publikation veröffentlichen wird, die Regeln für die Publisher beinhalten, Verbraucher informieren und Eltern vor den Gefahren von Lootboxen warnen soll.
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