Viele Entwickler träumen vergeblich davon, jemals ein Star-Wars-Spiel machen zu dürfen. Doch Bioware fällt die Lizenz regelrecht in den Schoß. Aus heiterem Himmel klopft im Herbst 1999 LucasArts an: Ob sich das kanadische Studio wohl vorstellen könnte, das erste Computer-Rollenspiel mit offizieller Star-Wars-Lizenz zu machen?
Und da bis rauf zum Doktoren-Führungsduo Ray Muzyka und Greg Zeschuk die Bioware-Belegschaft zu einem beträchtlichen Teil aus Star-Wars-Fans besteht, kann man sich das sehr gut vorstellen. Der LucasArts-Entwicklungschef Simon Jeffery ist seinerseits von Biowares Baldur's Gate-Rollenspielen begeistert, er träumt von einem Star-Wars-Titel im Stil der isometrischen Infinity-Engine. »Die Bioware-Leute haben mir das ausgeredet«, erinnert sich Jeffery später.
Denn das Star-Wars-Rollenspiel soll cineastischer wirken und moderne 3D-Grafik verwenden; ein größeres Publikum ansprechen und zugleich Bioware-Tugenden treu bleiben: ausgefeilte Geschichten, interessante Charaktere, folgenschwere Entscheidungen und ein ausgeklügeltes Regelsystem.
Herausgekommen ist ein Klassiker, der für viele heute noch das beste Star-Wars-Computerspiel ist - in der GameStar-Liste der 100 besten Rollenspiele landet KotOR auf Platz 2. Dabei verdankt Knights of the Old Republic (KotOR) seine Entstehung nicht zuletzt einigen Fehlleistungen beim interaktiven Krieg der Sterne.
Großer Report: Die Geschichte der Star-Wars-Spiele von den Anfängen bis zum Niedergang
Comeback für Revan?
Nachdem Disney das Erweiterte Universum aus dem Star-Wars-Kanon, also der offiziellen Krieg-der-Sterne-Geschichtsschreibung gekegelt hat, fristet auch die Alte Republik ein Schattendasein. Doch das könnte sich ändern: Wie die Kollegen von IGN Deutschland berichten, deutet ein Detail in »Star Wars: Episode 8« (hier unsere Filmkritik) darauf hin, dass Darth Revan zurückkehren könnte, einer der Schurken und, ähem, interessantesten Charaktere von Knights of the Old Republic! Filme - oder sogar weitere Spiele - in der Alten Republik wären also denkbar. Achtung: Der verlinkte IGN-Artikel kann Film-Spoiler enthalten. Lesen auf eigene Gefahr!
Episode 1 und andere Katastrophen
In der zweiten Hälfte der Neunziger wirft LucasArts die vornehme Zurückhaltung über Bord und kurbelt den Ausstoß an Star-Wars-Spielen an. Es ist ja auch so einfach: Man nehme ein gerade angesagtes Genre, klone dessen Spielprinzip mehr oder weniger gekonnt und überbacke das Ganze mit der begehrten Lizenz.
Was dabei manchmal herauskommt, droht jedoch das Image der Marke zu beschädigen. Auf jeden Klassiker wie Jedi Knight kommen mehrere dubiose Titel wie die Desktop-Dusseligkeit Yoda Stories oder die Playstation-Prügelei Masters of Teräs Käsi. Als 1999 »Episode 1: The Phantom Menace« (dt.: »Die dunkle Bedrohung«) in die Kinos kommt, macht sich auch auf PC-Bildschirmen Ernüchterung breit.
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