Mit welchen Schwächen ihr als Hai leben müsst
Als Hai kämpft ihr nicht nur mit Krokodilen, sondern immer wieder auch mit den Tücken der Steuerung. So funktioniert die Steuerung zwar grundsätzlich okay, doch wann immer ein besonders zäher Feind sehr dicht an der Wasseroberfläche lauert, taucht ihr im Kampf oft ungewollt auf.
Um unterzutauchen und den Gegner weiter zu verfolgen und zu bekämpfen gibt es eine spezielle Taste. Ohne die bleibt euer Hai stur an der Wasseroberfläche. Klingt nicht weiter tragisch, wird aber schnell nervig, wenn es zehn Mal im Kampf mit dem Alligator-Boss passiert.
Zudem müsst ihr bestimmte Missionen erledigen, um die Story voranzutreiben, die ohne Sinn oder Logik aneinandergereiht wurden. Als unser Hai Level 10 erreicht, sollen wir zurück ins Startgebiet und dort 10 Welse (Level 1) vernichten. In der Folgemission werden wir auf einen Level-20-Boss angesetzt. Super.
Auch optisch erreicht Maneater passend zur Thematik bestenfalls B-Movie-Niveau. Der Hai und seine Upgrades sehen toll aus und es gibt durchaus ein paar abwechslungsreiche Umgebungen im Spiel. Aber selbst auf maximaler Detailstufe herrscht überall dichter Nebel, die Farben sind blass und die gesamte Optik wirkt so, als habe jemand die Kamera in einen Eimer Vaseline getaucht.
Die Texturen sind matschig, an den Strandbesuchern kann man jedes Polygon einzeln abzählen. Immerhin: Falls euer Rechenknecht ein absolutes Museumsstück ist, dürfte dieses Spiel immer noch problemlos darauf laufen.
Trash-Charme, aber kein Hailight
Heutzutage längst nicht mehr selbstverständlich ist die deutsche Sprachausgabe im Spiel. Die Sprecher gehen in Ordnung, auch wenn die Übersetzung ein paar Macken hat. Mal gibt es Schreibfehler (»Aldino«), mal viel zu wörtliche Übersetungen (Cave-In, also ein Einsturz, wurde mit »Höhle In« übersetzt), dann wird Barracuda als »klassischer Rocksender« bezeichnet.
Zudem war die Hälfte der Sprachausgabe in unserer Testversion noch auf Englisch. Okay, ihr werdet vermutlich keinen Übersetzer brauchen, wenn jemand »AAAAH! SHARK! HELP ME!« brüllt. Aber wir wollen es wenigstens erwähnt haben.
Wenn ihr all das und die repetitive Spielmechanik verzeihen könnt, hat Maneater definitiv einen gewissen Trash-Charme. Einfach mal Hirn ausschalten, als Hai herumschwimmen und Leute fressen - das kann immer mal wieder ein halbes Stündchen unterhalten. Aber je länger ihr spielt, desto weniger kann Maneater kaschieren, dass unter der Trash-Fassade letzten Endes nur ein mittelmäßiges Action-Adventure steckt.
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