Seite 3: Microsoft Flight Simulator im Test - Das faszinierendste »Spiel« des Jahres

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Donnerwetter, wie schön das ist!

Bei der Darstellung von Wetter, Wind, Tages- und Nachtzeiten gibt's dafür nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil! Der Flight Simulator inszeniert nicht nur die realistischsten, schönsten Wetterdarstellungen der Simulatorgeschichte, sondern auch der PC-Spiele überhaupt.

Schickes Wetter: Wie unterschiedlich dieselbe Szene dank des toll umgesetzten Wetters aussehen kann, seht ihr in der folgenden Bildergalerie:

Microsoft Flight Simulator - Wettersimulation ansehen

Einfach mal bei Sonnenuntergang und ein paar Wölkchen eine Karibikinsel anfliegen - spätestens da wird euch klar, warum Fliegen am PC ein Traum sein kann. Oder ein Albtraum, wenn ihr bei Regenwolkensuppe und Scherwinden vom Affenfelsen auf Gibraltars Flughafen zusteuert, während dicke Tropfen auf die Scheiben pladdern. Umso größer das Erfolgserlebnis, wenn ihr heile runterkommt!

Wetter, Wolken, Winde und die Uhrzeit könnt ihr auch während eines Fluges anpassen. Wer es ganz realistisch mag, wählt die »Live«-Einstellungen, dann sind alle Bedingungen so, wie sie auch gerade vor Ort in der Realität herrschen.

Die Wettereffekte spürt ihr nicht nur optisch: Ihr könnt beispielsweise einstellen, dass kalte Temperaturen nur die Scheiben vereisen lassen, oder auch die Flügel - wenn eure Maschine dann keine Enteisungstechnik an Bord hat, könnt ihr nur schleunigst in wärmere Schichten fliehen.

PC-Technik des Flight Simulators im Experten-Check

Nils Raettig, Hardware-Redaktion: Mit Blick auf die Systemanforderungen ist der Flight Simulator ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bringt er in maximalen Details selbst High-End-Hardware wie eine Geforce RTX 2080 Ti in Kombination mit Intels Core i9 9900K in 4K ordentlich ins Schwitzen. Andererseits können wir die finale Version auch mit der inzwischen etwa sechs Jahre alten Geforce GTX 970 in Full HD auf hohen Details durchaus noch ausreichend flüssig spielen.

Wir meinen hier mit »ausreichend flüssig« Werte im Bereich von 30 fps, die unseren Eindrücken nach in einem eher ruhigen Titel wie dem Flight Simulator für vollen Spielspaß genügen. In sehr anspruchsvollen Gebieten wie großen Städten sinken die fps mit der GTX 970 aber gerade bei niedriger Flughöhe auch schon mal unter die 20-fps-Marke und selbst mit stärkerer Hardware ist man vor Framedrops nicht völlig gefeit.

Wie viele fps es in welchem Titel generell sein müssen und wie empfindlich man auf Framedrops reagiert, ist dabei eine durchaus subjektive Frage. Dementsprechend wird sie nicht jeder gleich beantworten - auch nicht (oder vielleicht sogar erst recht nicht) im Flight Simulator.

Sowohl der Prozessor als auch die Grafikkarte werden gefordert: Wie anspruchsvoll eine Szene ist und ob eher die CPU oder die Grafikkarte belastet wird, kann im Flight Simulator stark variieren. Dabei spielen Faktoren wie die Flughöhe, das Wetter und auch der Ort eine große Rolle. Ein Rundflug nahe über den Wolkenkratzern von New York zählt beispielsweise zu den anspruchsvollsten Szenen im Spiel.

Bei diesem Rundflug kommen wir mit der besagten RTX 2080 Ti in maximalen Details bei 4K-Auflösung auf etwa 30 fps, während diese Grafikkarte in vielen anderen Titeln in der Lage ist, in 4K bei maximalen Details mehr als 60 fps darzustellen. Dafür hat der Flight Simulator aber auch die ganze Welt in größtenteils beeindruckender Optik als Spielwiese zu bieten.

Lange Ladezeiten: Dass man beim Starten des Flight Simulators Geduld aufbringen muss, ist uns schon in der Preview-Version aufgefallen und gilt auch für die Review-Version. Der Spielstart kann über zwei Minuten dauern, das Laden der Spielwelt danach nochmal über eine Minute und mehr (zumindest beim ersten Laden eines Bereichs).

Gelegentliche Abstürze und Framedrops, separater Technik-Artikel

Auf zwei unserer Testsysteme ist es teils zu Abstürzen gekommen. In dem einem Fall hat sich das Spiel direkt nach dem Start immer wieder geschlossen. In dem anderen Fall kam es beim Anschluss eines Gamepads zu einem Absturz. Außerdem hatten wir auf einem System mit stärkeren Framedrops zu kämpfen.

Die in der Preview-Version generell noch etwas häufigeren Framedrops sind aber mit der Testversion weniger geworden. Perfekt ist die Technik des Flight Simulators also nicht, in Anbetracht des Gebotenen halten sich die Schwierigkeiten auf unseren PCs aber in Grenzen.

Wir arbeiten bereits an einem separaten Technik-Artikel, in dem wir genauer auf die Systemanforderungen eingehen.

Was mache ich hier eigentlich?

Der Microsoft Flight Simulator ist kein Spiel im klassischen Sinn. Es gibt keine Missionen oder Kampagnen, ihr schaltet keine neuen Flugzeuge oder Gebiete frei, ihr führt auch kein Unternehmen wie etwa beim Euro Truck Simulator 2.

Jenseits der »Open World« gibt's lediglich zwei »Aktivitäten«: Bei den 24 »Landeherausforderungen« müsst ihr auf besonders anspruchsvollen oder windigen Flugplätzen landen. Je sanfter und präziser ihr am Zielpunkt zum Stehen kommt, desto mehr Punkte kassiert ihr, die in einer Online-Highscoreliste eingetragen werden.

Aktivität Nummer zwei sind drei »Wildnisflüge« durch Patagonien, Arizona und den Balkan. Dabei fliegt ihr anhand markanter Wegpunkte ausschließlich nach Sicht, also nach VFR-Regeln. Wenn alles gut läuft, seid ihr nach schlappen acht bis zehn Stunden (!) am Ziel. Echten Stunden, wohlgemerkt. Aber ihr dürft unterwegs speichern, übrigens auch in der Open World. Wir gehen davon aus, dass nach Release weitere Herausforderungen dazukommen.

Der Flight Simulator richtet sich vor allem an Flugzeug-Fans, die sich ihre Ziele gern selbst setzen, dazulernen und sich verbessern wollen. Stellt euch einfach einen riesigen Spielplatz vor, auf dem ihr euch von der schnellen Platzrunde bis zum abendfüllenden (oder noch längeren) Streckenflug austoben könnt. Oder auf dem ihr euer nächstes Urlaubsziel schon mal abfliegt.

Selbst weit entfernte Ziele der Kategorie »Da wollte ich schon immer mal hin« sind im Flight Simulator kein Problem - egal ob der rote Uluru (früher: Ayers Rock) in Australien, der Mount Everest oder ein Flug über Hawaiis Inselgruppe inklusive Ehrenrunde über Pearl Harbor.

Auf der Weltkarte planen wir unseren Flug. Hier geht's von Innsbruck über Frankfurt nach Paris Charles de Gaulle. Das Nachtflugverbot ignorieren wir mal – oder stellen einfach die Zeit um. Auf der Weltkarte planen wir unseren Flug. Hier geht's von Innsbruck über Frankfurt nach Paris Charles de Gaulle. Das Nachtflugverbot ignorieren wir mal – oder stellen einfach die Zeit um.

Multiplayer & VATSIM

Der Flight Simulator hat den Multiplayermodus gleich an Bord: Ihr könnt euch ganz einfach mit anderen Piloten verknüpfen, indem ihr sie über ihren Accountnamen als Freunde hinzufügt. Auch Gruppen lassen sich so bilden, um zum Beispiel Formationen zu fliegen.

Freunde, die gerade online sind, werden euch auf der Weltkarte als Flugzeugsymbol angezeigt, gleich mit aktueller Flugrichtung und -höhe. Vor Ort selbst sind uns in der Luft keine Lags oder »Warp-Sprünge« aufgefallen, hier lief alles sehr rund.

Multiplayer nicht ganz fehlerfrei: Am Boden kam es jedoch vor, dass der geparkte Flieger eines Mitspielers einen Meter in der Luft schwebte. Auch die Klappenpositionen wurden nicht immer korrekt übermittelt. Unser Eindruck aus der Testversion (und vorher aus der langen Alpha) ist jedenfalls solide.

Wie das bei volleren Servern aussieht, wird sich nach dem Release zeigen. Ab dann soll der Flight Simulator auch das beliebte Piloten-Lotsen-Netzwerk VATSIM unterstützen.

Unsere diversen angeschlossenen Steuergeräte funktionierten einwandfrei. Unsere diversen angeschlossenen Steuergeräte funktionierten einwandfrei.

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