Seite 2: Red Dead Redemption 2 - So stehen die Chancen auf eine PC-Version

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Schöne, weite Western-Welt: Das würden wir zu gerne auch auf dem PC sehen. Hier sind vier Gründe, warum der Traum wahr werden könnte. Schöne, weite Western-Welt: Das würden wir zu gerne auch auf dem PC sehen. Hier sind vier Gründe, warum der Traum wahr werden könnte.

Argumente für eine PC-Veröffentlichung

So weit die schlechten Nachrichten: Rockstar könnte die drei Argumente der ersten Seite ins Feld führen, um Red Dead Redemption 2 nicht auf dem PC zu veröffentlichen. Jetzt wollen wir aber die Argumente für einen Release durchleuchten.

Gerüchte, Gerüchte, Gerüchte
Seit der Ankündigung von Red Dead Redemption 2 und schon davor rankten sich Gerüchte um eine mögliche PC-Version. Das waren unsere bisherigen Artikel dazu:

> Möglicher Leak: Media Markt listet PC-Version
> Analyst rechnet fest mit PC-Version
> Devolver bietet Rockstar (nicht ganz ernst gemeint) an, PC-Port zu übernehmen
> LinkedIn-Profil eins Mitarbeiters deutet auf PC-Version hin
> Mit diesem kleinen Umweg könnt ihr Red Dead 1 auf dem PC spielen

GTA 5 als Vorbild: Späterer Release

Am naheliegendsten ist natürlich der Vergleich mit dem direkten Vorgängerspiel von Rockstar Games: GTA 5 erschien zuerst für Playstation 3 und Xbox 360, dann für Playstation 4 und Xbox One und schließlich für PC. Vor der Erstveröffentlichung erteilten die Macher einem gleichzeitigen Release auf Old-Gen und New-Gen-Plattformen eine Absage, weil sie ihre ganze Energie und Konzentration benötigten, um das Spiel auf einer Plattform »fertig zu machen« und zu optimieren.

Wenn man die Aussagen von damals nimmt und heute anwendet, klingt das nach einer nachvollziehbaren Formel: Erst mal konzentriert sich das Studio darauf, eine Spielfassung in den Laden zu stellen. In der Hinsicht sind Xbox und Playstation sich einfach recht ähnlich. Beides sind Versionen mit eng abgesteckten Hardware-Specs, geschlossenen Online-Umgebungen und einer recht homogenen Spielerschaft.

Wenn der Launch gelungen ist, die ersten Bugs ausgemerzt sind und die Server von Red Dead Online laufen, kann sich die Mannschaft Zeit nehmen und einen PC-Release umsetzen. Denn um die gewohnte Rockstar-Qualität zu halten, reicht es nicht, das Spiel nur halbherzig zu portieren.

Unsere Vermutung ist:Falls Rockstar wirklich so vorgeht, dauert die PC-Umsetzung womöglich noch eine ganze Weile. Bei GTA 5 hat es fast zwei Jahre gedauert. Bei Red Dead Redemption 2 könnte es zwar schneller gehen, aber nur, wenn nicht eine Xbox Two oder Playstation 5 in die Quere kommt.

GTA 5 - Test-Video: Warum die PC-Version von Grand Theft Auto 5 die beste ist Video starten 7:07 GTA 5 - Test-Video: Warum die PC-Version von Grand Theft Auto 5 die beste ist

Ähnlichkeit der Plattform-Struktur: x86 statt Konsolen-Eigenentwicklungen

Der zweite Grund für eine PC-Umsetzung ist eher technischer Natur: Als Red Dead Redemption 1 rauskam, waren die Unterschiede zwischen PC und Konsolen viel größer als heute.

Entwickler von Playstation-3-Spielen können davon ein Lied singen. Die Cell-Prozessor-Infrastruktur war völlig anders als am PC. Prozesse und Berechnungen mussten anders gehandhabt werden, Spiele ganz oft von Grund auf an der Codebasis neu geschrieben werden. Vielleicht war der Aufwand schlicht zu hoch, um von Grund auf das Spiel neu zu entwickeln.

Lead Multiplayer Designer von Red Dead 1: »PC-Version war nie geplant«

Heute ist die Situation eine völlig andere: Xbox One und Playstation 4 basieren beide auf der x86-Prozessorstruktur - einer Technologie, die vom PC kommt. Man könnte fast sagen, dass die Konsolen von heute eigentlich nur noch fest verlötete PCs sind, die auf den Vorteil austauschbarer Hardware zum Preis eines geringeren Preises verzichten. Eine Portierung ist also ungleich leichter.

Erfolg von Konsolen beflügelte sogar AMD-Kurs:x86-Prozessoren in Xbox One und PS4 sind eigentlich PC-Technologie

Wichtigkeit von PC als Plattform für Take Two

Auch wenn Rockstar Games sehr viele Freiheiten innerhalb von Take Two genießt, am Ende ist das Studio Teil des börsennotierten Konzerns. Und dessen Präsident hat vor einigen Monaten erst in einem Investoren-Call unterstrichen, wie wichtig der PC als Plattform für Take Two ist.

Seit dem Statement sind die jährlichen Sportspiele von 2K Games erschienen, viel mehr Veröffentlichungen hatte Take Two jedoch nicht. Red Dead Redemption 2 ist insofern ein Gradmesser: Wie ernst meint Take Two Aussagen, die vor Investoren und der Öffentlichkeit getroffen werden? Will der Konzern, dass man ihn ernst nimmt, muss Red Dead 2 auf dem PC erscheinen. Denn ein paar Sportspiele allein sind sicher nicht, was Fans (und Investoren) sich unter einer konsequenten PC-Gaming-Strategie vorstellen.

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Cash in ze Täsch: Die Investoren wollen Umsatz

Investoren wollen Geld sehen (Symbolfoto). Investoren wollen Geld sehen (Symbolfoto).

Versprechungen, Erleichterungen bei der Technik und frühere Vorbilder klingen natürlich ganz nett, aber als Unternehmen macht Rockstar Games die Entscheidung für oder wider einer PC-Version vor allem von einem abhängig: Dem schnöden Mammon.

Und den sollte man nicht unterschätzen: Seit GTA 5 auf Steam erschienen ist, gehört es fast jede Woche zu den Top-Sellern der Plattform. In Sales macht Rockstar Millionen-Umsätze und sind Kunden erst mal ins Netz gegangen, kaufen sie vielleicht noch mal und noch mal und noch mal; nämlich Shark Cards. Mit denen bekommt man Ingame-Währung für GTA Online.

Allein mit solchen Digitalverkäufen machte Rockstar 2017 eine halbe Milliarde Dollar Umsatz, mindestens 83 Millionen davon auf dem PC (wobei nicht ganz klar ist, ob sich diese Zahl vielleicht sogar nur auf reine Spielverkäufe, nicht Shark Cards bezieht).

Kurzum: Wer ökonomisch denkt, kommt an einer PC-Version eigentlich nicht vorbei. Die Hürden einer PC-Portierungen sind niedriger, eine Zielgruppe gibt es auch. Und GTA hat vorgemacht, dass sich damit auch Jahre nach der Erstveröffentlichung noch immer Geld verdienen lässt.

Habt ihr eine eigene Meinung?
In den letzten Tagen haben uns viele Kommentare unter Red-Dead-Artikeln erreicht, die sich über die fehlende PC-Version echauffiert haben. Was denkt ihr darüber? Wäre eine Nichtveröffentlichung am PC nachvollziehbar? Oder wünscht ihr euch einen Release für den Computer? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren.

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