Seite 3: Scum Early Access im Test - (K)ein DayZ-Klon mit irrwitzigen Features

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Scum simuliert Sachen, die mancher gar nicht spielen möchte. Scum simuliert Sachen, die mancher gar nicht spielen möchte.

Features: Erbrechen, Urinieren und Stuhlgang

Kommen wir endlich zur komplexen Simulation menschlicher Körperfunktionen in Scum. Ein eigener Bildschirm hält für den angehenden Hobbymediziner mannigfaltige Informationen über den Körper unserer Spielfigur bereit. Von Puls über Blut-Sauerstoffsättigung bis hin zu Dickdarmvolumen ist alles vertreten, was uns schon im echten Leben auf Trab hält.

Scherz beiseite - was Scum da an Körperfunktionen simuliert, hat es in dieser Komplexität in einem Spiel meines Wissens nach noch nicht gegeben. Jede Nahrung besitzt spezifische Nährstoffwerte, die sich nach dem Konsum im Körper der Spielfigur niederschlagen. Ernährt ihr euch also ausschließlich von Fettstreifen und Fliegenpilzen, erleidet eure Spielfigur Schaden in verschiedener Form. Nehmt ihr ständig mehr Kalorien zu euch, als ihr verbraucht, wird euer Charakter fett. Dann läuft und kämpft er langsamer und verbraucht mehr Ausdauer, von welcher er sowieso weniger hat als ein drahtiger Geselle.

Zudem muss alles, was wir zu uns nehmen, auf einem Weg den Körper wieder verlassen. Ist der Dickdarm voll, müssen wir koten. Ist die Blase voll, müssen wir urinieren und haben wir versehentlich zu viel getrunken und gegessen, ihr werdet es erraten, findet die Nahrung einen anderen Weg ins Freie. Das sind definitiv Sachen, über die wir beim Spielen so noch nicht nachdenken mussten. Interessanter neuer Aspekt also.

Stand heute fehlen aber viele der Nahrungs-Features oder sind schlicht noch nicht in Effekt. Tatsächliche Auswirkungen eines Vitamin-Mangels gibt es noch nicht, Flusswasser müssen wir vor dem Konsum nicht abkochen und auf Halluzinationen nach der Einnahme von psilocybinhaltigen Pilzen warten wir auch vergebens.

Obwohl, als wir uns mal eine Zeit lang nur von Waldpilzen ernährten und anschließend eine Magenfüllung Brunnenwasser tranken, hatte unser armer Charakter danach eine Weile ziemlich überraschend auftretenden Durchfall. Ob das an den falschen Pilzen lag oder eine Laune des Codes war, konnten wir in diesem Moment nicht sagen.

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Was zur 1.0 noch kommen soll

Der oben erwähnte Basenbau ist eines der vielversprechendsten geplanten Features für Scum. In einer Roadmap erklären die Entwickler des Weiteren im Detail, was schon in Scum implementiert ist und wo sie in Zukunft noch weiterarbeiten wollen. Ein wichtiger Punkt, der für zusätzliche Spielmotivation sorgen kann, ist kryptisch als »metanarratives Gameplay« vermerkt. Damit meinen die Entwickler schlicht Weltquests und Endgame-Inhalte, welche die Story der unglückseligen Knackis zu Ende erzählen. Bis jetzt gibt es bis auf die Events und endlose PvP-Gefechte an den Hotspots noch keine echten Endgame-Inhalte.

Ein weiterer interessanter Punkt ist Martial-Arts-Fähigkeiten, die das bisherige Boxen als Nahkampf erweitern sollen. Da ist ebenfalls großes Potenzial, weil Scums Nahkampf-System zu den klaren Stärken des Spiels gehört und mit seiner beweglichen Spezialkamera stets spannende Kämpfe liefert.

Dieser Oktagon-Käfig in der Spielwelt deutet auf künftige Nahkampf-Events hin. Dieser Oktagon-Käfig in der Spielwelt deutet auf künftige Nahkampf-Events hin.

Zudem wollen Gamepires die bisher nur teilweise implementierten Crafting-Rezepte vervollständigen, weibliche Charaktere einführen, Safe Zones auf der Map hinzufügen sowie Verbesserungen an der KI der Wildtiere und NPCs vornehmen. Ein spezielles Rebellion-Erfahrungssystem gibt zudem einen Hinweis darauf, dass sich die Gefangenen an einem Punkt der Story gegen das dystopische Gameshow-Format auflehnen könnten. Darauf dürften Spieler mit Spannung warten, denn die Story-Komponente gehört zu den Highlights von Scum.

Zahllose Kleinigkeiten sollen das Survival-Erlebnis vertiefen, darunter Substanz-Abhängigkeiten, elektrische Generatoren für Elektrozäune um die Heimatbasis, Feuerwerkskörper zur Ablenkung, Fallen, Schlösserknacken als Skill, Tierzähmung und -training und mehr.

Die Entwickler sind ambitioniert und haben eine interessante Vision, aber Moment mal? Warum steht in diesem Early-Access-Test nichts über die Technik? Wo bleibt der 500-Wörter-Absatz über schwächelnde Performance und Verbindungsabbrüche? Geduld, Freunde. Scum ist offenbar nicht wie jedes andere Early-Access-Survivalspiel!

Mechs wie dieser können sogar aus großen Entfernungen zur tödlichen Gefahr werden. Mechs wie dieser können sogar aus großen Entfernungen zur tödlichen Gefahr werden.

Technik: Okay

Anders als in anderen Early-Access-Tests gibt es keinen Elefanten, den wir zuerst aus dem Raum jagen müssen. Sprich, die Technik von Scum macht einen weniger unfertigen Eindruck, als es bei anderen EA-Titeln zum Launch (Hunt: Showdown, Islands of Nyne) der Fall war und ist.

Scum setzt auf die Unreal Engine 4 und offenbar haben die Entwickler das Codegerüst schon gut im Griff. Die Performance ist auf unserem schwachen Mittelklassesystem mit rund 30 FPS auf mittleren Einstellungen bei 1080p zwar für einen (Auch-) Shooter nicht zufriedenstellend, aber unser Testsystem schreit auch kläglichst nach einer neuen Grafikkarte.

Nutzer stärkerer Systeme berichten von weit besseren Bildraten, obgleich auch dort noch Luft nach oben ist. Positiv bei unserer Erfahrung war, dass die Performance meistens stabil ist. Die Bildrate bleibt konstant, Framedrops sind selten und Verbindungsabbrüche ebenfalls.

Trotzdem merkt man, dass Scum dort noch eine Baustelle hat. Interessenten sollten also eine noch nicht zur vollen Zufriedenheit abgeschlossene Optimierung in ihre Erwägungen einbeziehen.

Scums Kampf gegen Cheater
Scum nutzt das Easy-Anticheat-Tool. Seit dem erfolgreichen Early-Access-Start berichten Spieler dennoch vermehrt über Cheater. Die Entwickler kündigten auf Steam verbesserte Anti-Cheat-Maßnahmen an, auch ein Region Lock ist angedacht.
Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, Spieler bestimmter Regionen ausschließlich unter sich spielen zu lassen. Auf diesem Wege verspricht man sich, Gegenden mit verstärktem Cheater-Aufkommen von anderen Regionen zu trennen.

Die technische Optimierung ist noch nicht zufriedenstellend abgeschlossen, aber es ist schließlich Early Access. Die technische Optimierung ist noch nicht zufriedenstellend abgeschlossen, aber es ist schließlich Early Access.

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