Sexismus und Misogynie sind nach wie vor im Gaming ein großes Problem. Das bekamen jetzt männliche Valorant-Profis am eigenen Leib zu spüren. Für eine Studie gaben sie sich im Spiel als Frauen aus und mussten zahlreiche Anfeindungen und sexistische Kommentare über sich ergehen lassen. Über ähnliche Erfahrungen berichtete übrigens auch zuletzt Carolin Kebekus in der ARD:
Das nimmt die Lust am Spielen
Durchgeführt wurde das Experiment von der Organisation Women in Games Argentina, die sich für eine inklusive Videospiel-Industrie und -Community einsetzt. Sie luden drei professionelle Valorant-Spieler ein, ließen sie spielen und mitten im Match einen Stimmverzerrer einschalten, der ihre Stimme weiblich erscheinen ließ.
Was folgte, war eine sehr unangenehme Erfahrung für die Spieler. Kaum meldeten sie sich mit ihrer weiblichen Stimme
im Voicechat, wurden sie mit sexistischen Sprüchen, Beleidigungen und anderen Respektlosigkeiten bedacht. Sie sollten das Spiel deinstallieren oder verlassen, keine Spiele für Männer spielen
und in der Küche bleiben
. Als einer der Spieler einen Kill feierte, sagte man ihm sogar, er (beziehungsweise sie) verdiene den 'Kill', wie alle anderen Frauen.
Das Original-Video der Aktion ist nur auf Spanisch verfügbar, eine englischsprachige Streamerin fasst deren Ergebnisse aber auch zusammen:
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Wie oft genau die Spieler sich mit derartigem Verhalten auseinandersetzen mussten, wird nicht ganz klar, da es sich um zusammengeschnittene Clips aus dem Experiment handelt. Allerdings geben sie alle an, dass ihnen das Verhalten ihrer Mitspieler die Freude am Spiel nahm. So stellt einer von ihnen fest:
Die Erfahrung raubt einem wirklich die Lust am Spielen. [...] Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist eine solche Erfahrung regelmäßig durchleben zu müssen.
Auch die anderen Spieler empfanden das Spielen als Frau
als ziemlich frustrierend. So weigerten sich ihre Mitspieler auch oft, mit ihnen zu kooperieren. Die zusätzlichen Schwierigkeiten zeigten sich dann ebenfalls an ihrer Performance. Während sie mit dem Stimmverzerrer spielten, erreichten sie deutlich schlechtere Ergebnisse als zuvor, erzielten weniger Kills und starben öfter.
Ein allgegenwärtiges Problem
Die Aktion von Women in Games Argentina zeigt, wie vollkommen sinnlos und schädlich Vorurteile und Hass gegenüber Frauen sind. Dass einige Menschen gerade im Schutz der Anonymität im Netz sich derart respektlos verhalten, ist ja leider nichts Neues. Die Videospiel-Community ist eben auch Teil der Gesellschaft und bildet deren Probleme ab.
Trotzdem haben wir aber eine Verantwortung, Hass und Hetze aus unserem Lieblingshobby herauszuhalten, wie wir auch im Podcast über Rechtsextremismus im Gaming feststellen:
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Wie inzwischen seit Jahren bekannt ist, gibt es auch bei Spieleentwicklern große Probleme mit toxischer Arbeitskultur und Sexismus. In unserem großen Report berichten Frauen darüber, welche Erfahrungen sie an ihrem Arbeitsplatz in der Spielebranche machen mussten.
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