Manchmal erwischen einen die Spiele am meisten, von denen man es am wenigsten erwartet. Für mich ist Titanfall 2 so ein Spiel. Den ersten Teil fand ich dank flotter Kämpfe und hübschem Zukunftsdesign zwar nett, habe ihn aber nur kurz im Multiplayer gezockt. Bei Titanfall 2 habe ich bis heute keine Sekunde online verbracht - und zähle ihn trotzdem zu meinen persönlichen Highlights von 2016.
Das liegt an seiner grandiosen Singleplayer-Kampagne, die mir mit einem perfekt abgestimmten Mix aus klassischen Shooter-Passagen, Geschicklichkeitseinlagen, kleineren Puzzles, spektakulären Bosskämpfen und unzähligen Wow-Momenten quasi im Minutentakt die Kinnlade runtergerissen hat.
Während das Einzelspieler-Erlebnis in vielen Multiplayer-Spielen heutzutage oft zur plumpen Beilage verkommen ist, leuchtet Respawn für mich seit Titanfall 2 als Silberstreif am Horizont und beweist, dass es auch anders geht.
Und damit komme ich zum eigentlichen Thema dieser Kolumne. Denn ich hoffe, dass auch Star Wars Jedi: Fallen Order eine Kampagne in der Art von Titanfall 2 bekommt. Natürlich mit Jedi statt Titanen, versteht sich.
Der Autor
Robin verliert sich gerne in Singleplayer-Welten mit packender Geschichte. Im Star-Wars-Universum hat es ihm vor allem Knights of the Old Republic angetan. Generell hat er aber auch nichts gegen Multiplayer-Spiele und ist unter anderem in Rainbow Six: Siege und Rocket League unterwegs.
Eine neue Hoffnung
Noch mal zur Einordnung: Star Wars Jedi: Fallen Order gehörte zu den unaufgeregteren Ankündigungen der EA Play 2018. Während Battlefield 5 und Anthem bombastische Trailer erhielten und Unravel 2 und Command & Conquer: Rivals live auf der Bühne gezockt wurden, sorgte Respawns Vince Zampella für Kopfkino. Neben dem Titel und dem groben Release im vierten Quartal 2019 verriet er nur das Setting.
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Fallen Order spielt zwischen Episode 3 und 4, einer dunklen Zeit für die Jedi, die vor der Klonarmee des Imperiums fliehen müssen. Aber wie wir dieses Abenteuer nun erleben werden - im Multiplayer? Im Koop? Allein? - erklärte Zampella nicht. Und weckte allein schon damit meine Hoffnung.
Der Multiplayer schlägt zurück
Wenn ich Star Wars zurzeit im Multiplayer erleben will, gibt mir Battlefront 2 schon mehr als ausreichend jede Gelegenheit dazu, die qualitativen Diskussionen mal außen vorgelassen. Auf der EA Play haben die Entwickler angekündigt, dass bald auch die Helden und Schurken aus den Klonkriegen ins Spiel finden. Mit so vielen Figuren aus allen Trilogien kommt jede Menge Star-Wars-Atmosphäre auf. Aber nicht die, die ich mir am meisten wünsche.
Klar, wenn sich Darth Maul und Rey in Coruscant Lichtschwerter entgegenwirbeln, beweist EA Fanservice vom Feinsten. Allzu immersiv wird es aber nicht, dafür fehlt einfach eine packende Geschichte, die mir das Gefühl gibt, wirklich Teil des Universums zu sein. Und das kann ein Multiplayer von Natur aus nicht liefern.
Rückkehr der Singleplayer-Kampagne
Aber was mache ich, um meinen Durst nach einem richtigen Soloabenteuer zu stillen? Star Wars: Knights of the Old Republic, Jedi Knight und Force Unleashed haben bereits einige Jahre auf dem Buckel und nach dem eingestellten Star Wars 1313 sowie dem im Online-Umbau befindlichen Action-Adventure von Visceral liegen Kampagnenliebhaber schon viel zu lange auf dem Trockenen. Über den Singleplayer-Modus von Battlefront 2 hüllen wir lieber den Sith-Mantel des Schweigens.
Darum hoffe ich darauf, dass die Entwickler von Respawn ihr inszenatorisches Talent nutzen und ein pures Einzelspieler-Erlebnis erschaffen. Eines, in dem ich mich voll und ganz im Star-Wars-Universum verliere und in dem mich die Mischung aus Action und Abenteuer bis zum Schluss fesselt.
Und die Zeichen stehen gut! Kurz nach der Ankündigung hat Respawn eine Stellenausschreibung veröffentlicht. Damit sucht das Team unter anderem nach Dialog- und Story-Designern. Vielleicht ist eine vollwertige Kampagne also bereits beschlossen. Wenn nicht, hetze ich Vince Zampella höchstpersönlich Jar Jar Binks auf den Hals!
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