Trend zu Linux-Gaming - Laut Valve nutzen immer mehr Spieler das freie OS

Seit Oktober 2018 verzeichnet Valve einen gewissen Trend hin zu Linux-Gaming auf Steam. Grund dafür könnten SteamPlay und Proton sein.

Immer mehr Gamer scheinen Windows zugunsten von Linux den Rücken zu kehren. Immer mehr Gamer scheinen Windows zugunsten von Linux den Rücken zu kehren.

Vor nur wenigen Jahren noch unvorstellbar, mittlerweile eine realistische Zukunft: Linux als Betriebssystem für Gamer. Diesen Trend sieht zumindest Valve. Laut dem Steam-Entwickler nutzen immer mehr Spieler die Windows-Alternative zum zocken.

Im Interview mit der Webseite Engadget äußerte sich Pierre-Loup Griffais, Mitglied des Steam-Entwicklerteams, über die die Nutzerzahlen der Onlineplattform auf Linux. Ihm zufolge gibt es seit Oktober 2018 einen kleinen Linux-Trend. In dieser Zeit erweiterte Valve den SteamPlay-Service um Proton. Eine auf Wine basierende Kompatibilitätsebene, die es euch erlaubt native Windows-Spiele auch auf den zahlreichen Linux-Distributionen zu spielen.

Seit letztem Jahr ist diese vollständig in den Linux-Client von Valves Vertriebsplattform integriert. Für Spieler heißt das, dass sie Spiele unter Linux genauso komfortabel starten können, wie unter Windows, selbst wenn keine spezielle Linux-Version existiert. Laut der Fandatenbank ProtonDB funktionieren so beinahe 4.000 Spiele auch auf dem offenen Betriebssystem. Durch regelmäßige Updates werden es zudem stetig mehr. Erst kürzlich stellte Valve zum Beispiel die Funktionalität von UPlay mit Proton her.

Ist Steam Play der Grund für den Wechsel?

Griffaire zufolge kann man noch nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass Steam Play für den neu aufgekommenen Trend verantwortlich ist. Zu beachten ist auch, dass die Prozentzahl der Linux-Nutzer nach wie vor mit den Zahlen von 2013 identisch ist: Etwa 2% sollen Betriebssysteme wie Ubuntu und ähnliches nutzen. Aufgrund der stetig wachsenden Märkte von Windows und Mac bedeutet das aber, dass sich auch immer mehr Nutzer für Linux entscheiden.

Weiter geht der Steam-Entwickler auf die Vorteile eines offenen Betriebssystems ein. Ihm zufolge findet Valve nach wie vor, dass eine offene PC Spieleplattform für Kunden wie auch Entwickler für eine bessere Erfahrung sorgt. Gabe Newell, Gründer von Valve, sagte bereits vor 6 Jahren, dass Linux die »Zukunft des Gaming« ist.

Spieleentwickler selbst können den kleinen Markt derweil noch ignorieren. Dem Entwickler von Super Meat Boy zufolge, macht eine Linux-Version weniger Einnahmen als die Zinsen der Bankkonten des Studios. Er hebt jedoch positiv hervor, dass die Linux-Community sehr dankbar ist: Wenn man das Betriebssystem unterstützt, werden sich dessen Nutzer häufig mit Danksagungen melden, anbieten, beim Beheben von Bugs zu helfen und über das Spiel sprechen.

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