Für Strategiespiele des Entwicklerstudios Paradox braucht man vor Allem zwei Dinge: viel Zeit und einen eisernen Willen, um sich durch die komplexen Spielmechaniken durchzukämpfen. Die Tutorials sind dabei meist eher eine kleine Einstiegshilfe als wirkliche Erklärung.
Wer aber die Zeit und Mühe investiert, bekommt von Paradox einige der besten und motivierendsten Spiele, die das Strategie-Genre zu bieten hat. Aber Vorsicht, wer nicht auf die Zeit achtet wird schon mal ganze Wochenenden damit verbringen, um die Krone des Heiligen Römischen Reiches zu kämpfen oder die Galaxie zu unterwerfen.
Wir haben die GameStar-Community gefragt, welcher Paradox-Titel ihr Favorit ist und eure Antwort war deutlich: Stellaris ist der klare Sieger eurer Strategie-Herzen. Hier das Ergebnis mit den drei beliebtesten Spielen aus der Abstimmung:
- Stellaris (37 Prozent)
- Europa Universalis 4 (12,3 Prozent)
- Hearts of Iron 4 (9,8 Prozent)
Insgesamt haben mehr als 7000 GameStar-Leser an unserer Umfrage teilgenommen. 23,9 Prozent davon haben zwar angegeben, Paradox-Spiele überhaupt nicht zu mögen, die anderen drei Viertel der Wähler waren sich dennoch einig. Die genauen Ergebnisse der Top 10 seht ihr in der folgenden Grafik:
Platz 1 - Stellaris
Stellaris ist für die schwedischen Entwickler der erste Ausflug in die Science-Fiction. Gleichzeitig zeigt es sich wesentlich einsteigerfreundlicher als andere Paradox-Titel. Das Spiel ist weniger komplex und durch die Kolonisierungsphase zum Spielbeginn hat man genug Zeit, um den Planetenausbau und die Innenpolitik kennenzulernen, bevor man den ersten Aliens begegnet.
37 Prozent von euch stimmten für Stellaris und viele User erklärten in unserem Forum ihre Liebe zu dem Strategiespiel. User Rirre schrieb etwa:
Definitiv Stellaris, es hat einfach für mich das interessanteste Setting und den einfachsten Einstieg von allen Paradox-Spielen. So langsam geht auch der Feinschliff in die richtige Richtung.
Auch grafisch ist Stellaris deutlich ansprechender als die historischen Spiele von Paradox. Während die Optik in Spielen wie Europa Universalis 4 und Hearts of Iron 4 vor Allem zweckmäßig ist, sehen die Raumschlachten in Stellaris wirklich schick aus. Außerdem öffnet das SciFi-Spiel die doch eher nischigen Globalstrategie-Spiele von Paradox einer ganz neuen Zielgruppe und kann gleichzeitig auch Veteranen begeistern.
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Platz 2 - Europa Universalis 4
Vom Fall Konstantinopels über die Reformation bis zum Absolutismus und der französischen Revolution deckt Europa Universalis 4 fast 400 Jahre Geschichte ab. Mit Hilfe von extrem komplexen Spielmechaniken führt ihr darin eine Nation durch die Geschichte und schreibt diese dabei nicht selten komplett neu.
Zwar orientiert sich das Spiel an historischen Ereignissen, lässt dem Spieler aber auch die Freiheit das Byzantische Reich zu alter Größe zu führen oder sich als kleines irisches Fürstentum zur Kolonialmacht aufzuschwingen.
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12,3 Prozent von euch sehen Europa Universalis 4 als ihren Favoriten. Auch User Electric teilt diese Meinung, allerdings nicht ganz kritiklos:
Mit Abstand Europa Universalis 4. Es hat eine schöne Komplexität, gigantischen Umfang und jede Partie spielt sich anders. Allerdings rödelt die Engine am Anschlag, sprich die Performance in großen Kriegen ist nach 1700 schlecht.
Tatsächlich ist die alte Clausewitz Engine eines der größten Probleme der aktuellen Titel. Die meisten Spiele haben gegen Ende einer Partie mit Slowdowns zu kämpfen, selbst mit starken Rechnern. Besonders fällt das auch bei unserem Platz 3 auf.
Platz 3 - Hearts of Iron 4
9,8 Prozent von euch bevorzugen Hearts of Iron 4. Während wir in den anderen Paradox-Spielen gerne mal mehrere Jahrhunderte mit dem Aufbau eines Reiches beschäftigt sind, nimmt sich Hearts of Iron gerade mal ein bis zwei Jahrzente vor. Die haben es aber in sich.
Ab dem Jahr 1936 beginnen wir damit unsere Nation der Wahl auf den zweiten Weltkrieg vorzubereiten. Hier liegt der Fokus vor Allem auf dem Aufbau der Kriegsmaschinerie und der Ausbildung unserer Truppen, die wir dann dem Feind entgegenwerfen können. Foren-User Voigt favorisiert zwar Europa Universalis, aber mit etwas mehr Feinschliff könnte Hearts of Iron 4 das wohl ändern.
Für mich ist es auch EU4. Hearts of Iron 4 ist aber dicht dahinter, es braucht bloß noch etwas Feinschliff und eine bessere KI, aber dann ist es immer mal ein Spiel für Zwischendurch. Es geht so schön viel schneller als EU IV. Da bekommt man eine Partie auch gut an einem Abend durch.
Der Versuch die Geschichte dieser wichtigen Jahre neu zu schreiben führt zu den kuriosesten Ergebnissen. Vom Wiederaufstieg Österreich-Ungarns bis zum luxemburgischen Weltreich ist alles möglich.
Crusader Kings 2 und die letzte Generation
Mit 6,7 Prozent der Stimmen schafft Crusader Kings 2 es nicht in die Top 3, ist aber nicht weit davon entfernt. Im Mittelalter kontrolliert ihr hier keine ganze Nation sondern einzelne Charaktere und deren Erben. Rollenspielelemente und Charakterentwicklung runden das strategische Grundgerüst ab. Foren-User Nordeiche sieht das ähnlich:
Es vereint Strategie- und Rollenspiel-Elemente in sich, wie ich es von keinem anderen Spiel kenne. Das Erschaffen einer Dynastie und diese durch die Jahrhunderte zu führen fühlt sich einfach gut an. Die Kaiserkrone ist das Sahnehäubchen.
Die letzte Generation liegt erwartungsgemäß hinter der aktuellen. Spiele wie Hearts of Iron 3 und Victoria 2 sind weniger einsteigerfreundlich als die neueren Paradox-Spiele und gerade für Neulinge einfach zu unübersichtlich. Wem die aktuelle Generation jedoch noch nicht komplex genug ist, für den lohnt sich der Blick dennoch. Und bis Victoria 3 endlich angekündigt wird, gibt es die Industrialisierung ohnehin nur im alten Gewand.
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