»Romani ite domum!« – »Römer, geht nach Hause!« Das wünschen sich nicht nur die Chaoten der Volksfront von Judäa aus dem Kultfilm »Das Leben des Brian«, sondern auch die Barbaren aus Total War: Rome 2. Wie spektakulär sich dieser Wunsch auswirkt, haben uns die Entwickler präsentiert, und zwar anhand einer Schlacht, in der die Germanen den Römern ordentlich eins auf den Deckel geben.
Natürlich geht’s um die Schlacht vom Teutoburger Wald, eines der einzeln anwählbaren historischen Gefechte von Rome 2, die Creative Assembly mit kurzen Spielgrafik-Zwischensequenzen einrahmt. So sehen wir zum Beginn, wie der Römergeneral Varus durch eine Waldstraße reitet, hinter sich einen langen Legionärstross.
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Das riecht nach Falle – und ist natürlich auch eine! Brennende Mistkugeln walzen aus den Wäldern und zerdrücken Legionäre, hinterher stürmen germanische Krieger. Auf Klippen postierte Bogenschützen feuern Brandpfeile, aus einem Sumpf preschen Berserker und Bluthunde.
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Erstere lassen nach Kampfbeginn nicht mehr von ihren Opfern ab, kämpfen also bis zum Sieg. Oder zum Tod. Hunde wiederum verbeißen sich in das Regiment der Wahl – vorzugsweise leichte Infanterie, an schweren Rüstungen beißen sich die Köter die Zähne aus.
Die überraschten Legionen können sich derweil kaum formieren. Das Ziel lautet dementsprechend nicht, die Angreifer zu besiegen, sondern mit den Römern ans andere Ende der Karte zu fliehen. Dorthin führt eine gewundene Straße, gesäumt von Barbaren – und jeder Menge frischen Infos über die spielbaren Fraktionen und das neue Armeesystem.
GameStar 04/13
Noch mehr über Rome 2 lesen Sie in unserer großen Titelgeschichte in GameStar 04/2013, darunter detaillierte Infos über die Spielsysteme, die neuen Agenten, die Politik und die Fraktionen. Denn als einziges deutsches Magazin haben wir Creative Assembly besucht, um mit den Designern über den aktuellen Entwicklungsstand und ihre großen Pläne zu sprechen.
Barbaren-Hochzeit
Den ersten Fehler haben wir allerdings schon gemacht, »die Germanen« gibt‘s in Rome 2 nämlich gar nicht mehr, zumindest nicht anfangs. Wo das erste Rome die mitteleuropäischen Kulturen zu Sammelfraktionen à la »die Gallier« und »die Britannier« zusammenfasste, siedeln nun viele einzelne Stämme.
Pro Kultur wird einer davon spielbar sein, etwa die germanischen Sueben, die britischen Icener und die gallischen Averner. Diese Stämme stehen dann anfangs erst mal vor der Herausforderung, ihr Volk zu vereinigen – friedlich oder gewaltsam. So könnten sie ihre Nachbarn natürlich einfach erobern.
Sie könnten aber auch Schlachten gegen die Römer und andere Aggressoren schlagen, um den Respekt ihrer Kulturgenossen zu verdienen und sie zu einer Konföderation zu überreden. Erst dann darf man die eigene Nation »gründen«, spielt also fortan statt der Sueben die Germanen, statt der Averner die Gallier, statt der Icener die Britannier.
Insgesamt wird Rome 2 wie das erste Rome acht spielbare Fraktionen bieten, jede davon verfolgt in der Kampagne eigene Ziele. Klassische Siegbedingungen à la »Erobere X Provinzen« möchte Creative Assembly diesmal nämlich vermeiden, stattdessen geht es beispielsweise darum, eine bestimmte Stadt zu erobern.
Armeen mit Charakter
Auf dem Weg zu diesen Zielen kommt man um Kriege kaum herum –schließlich heißt die Serie nicht »Total Peace«. Hier kommt das neue Armeesystem zum Tragen, Heere sollen sich in Rome 2 mehr wie individuelle Personen anfühlen als wie anonyme Truppenverbände.
Das will Creative Assembly dadurch erreichen, dass jede Streitmacht, einen Namen bekommt – und eine Tradition. Letztere »speichert« die bisherigen Aktionen der Armee und leitet daraus ihre Talente ab. Wenn ein Heer beispielsweise ständig Städte belagert, wird es darin immer besser.
Der Clou: Diese Spezialisierung bleibt selbst dann erhalten, wenn die Streitmacht komplett vernichtet wird. Man kann sie dann neu aufstellen, um ihre Fähigkeiten an die nächste Generation zu vererben. »Das ist wie bei den US-Marines«, sagt der Campaign Designer Dominique Starr. »Die haben ja auch schon länger den Ruf einer Elitetruppe.«
Wie in den Vorgängern führen Generäle mit individuellen Talenten die Truppen, um sie zusätzlich zu stärken. Oder zu schwächen, Fähigkeiten à la »Gerät leicht in Panik« sind auf dem Schlachtfeld eher hinderlich. Truppenverbände ohne General wird es indes nicht mehr geben, jede Armee braucht zwingend einen Anführer.
Vorbei also die Zeit, in der einzelne Regimenter durch halb Europa marschieren konnten, um ferne Legionen zu verstärken. Denn auch das Rekrutierungssystem wird überarbeitet, wir gehen davon aus, dass ein General nur Truppen in der Region ausheben darf, in der er sich gerade befindet.
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