The King and the Warlord für Total War: Warhammer ist im Grunde der zweite Teil eines DLC-Pakets, das mit The Grim and the Grave begann: Damit bekamen das Imperium und die Vampire ein Paket aus neuen Anführern, Einheiten und den speziellen Regiments of Renown - und jetzt sind die Zwerge und Grünhäute dran! Wie sein Vorgänger schlägt der neue DLC mit 7,49€ zu Buche. Bei The Grim and the Grave hatten wir den Eindruck, dass zu dem Preis noch ein Tick mehr Inhalt drin gewesen wäre. Nicht alle Neuerungen schöpften ihr ganzes Potenzial aus. Bessert The King and the Warlord hier nach?
Wer den DLC nicht kaufen will, geht auch diesmal nicht leer aus: Der neue Grünhaut-Anführer Wurrzag, da Prophet des Groß'n Grün ist für alle Spieler kostenlos erschienen. Dieser irre Schamane konzentriert sich besonders auf Wildorks und bringt ein eigenes Wildschwein-Reittier mit. Außerdem kann er all seinen Truppen magische Angriffe verleihen.
Das bietet The King and the Warlord
Überraschung: Die beiden frischen Anführer sind nicht einfach zusätzliche legendäre Lords für bestehende Völker - sie starten die Kampagne als gänzlich eigene Fraktionen! Wenn auch keine komplett neuartigen, es handelt sich um Abwandlungen der Zwerge und Grünhäute. Beide legen mit einer eigenen Mission los: Zwergenkönig Belegar Eisenhammer und sein Klan Angrund sowie der Nachtgoblin Skarsnik wetteifern um die mächtige Zwergenfestung Karak Achtgipfel. Beide neuen Völker müssen versuchen, sie so schnell wie möglich einzunehmen, denn erst dann können sie ihre ganze Macht entfalten.
Dazu erhalten die Zwerge und die Grünhäute jeweils drei neue Einheiten. Besonderes Highlight für Warhammer-Fans: Grünhäute kriegen endlich ihre Squigs! Diese gefräßigen wandelnden Fleischballen jagen sowohl alleine alleine als auch mit einem Nachtgoblin auf dem Rücken übers Feld. Die Zwerge treten ihnen mit den im Nah- und Fernkampf gleichermaßen versierten Grenzläufern und der rüstungsbrechenden Speerschleuder entgegen.
Unser Test zu Total War: Warhammer
Neben den völlig neuen Truppen verstärken jeweils elf Regiments of Renown die Einheitenriege der beiden Völker. Dabei handelt es sich erneut um einzigartige Varianten bestehender Einheiten. Sie punkten mit eigenen Spezialfähigkeiten, sind aber auf einen Trupp beschränkt. die Zuletzt kriegen beide Völker einen neuen Kommandantentyp: Der zwergische Runenmeister teilt Buffs und Debuffs aus, während der Nachtgoblin-Waaaghboss seinen Truppen Giftattacken verleiht und besonders effektiv Goblins und Squigs anführt.
Unsere Highlights in The King and the Warlord
Die Entwickler haben sich diesmal spürbar mehr Mühe gegeben, die neuen Anführer und die Regiments of Renown einzigartig zu gestalten. Nicht nur, dass die DLC-Kommandanten eigene Fraktionen führen, die haben auch einige interessante Spielmechaniken.
Skarsnik kann als Goblin normalerweise keine Orks rekrutieren und muss damit viel stärker auf seine kleinwüchsigen, hinterlistigen Artgenossen setzen. Erst, wenn er Karak Achtgipfel besetzt, kriegt er dort eine einzige Spezial-Gebäudekette, die ihn zumindest Orks ausbilden lässt. Auch für Belegar hat diese Festung enorme Bedeutung: Solange er sie noch nicht zurückerobert hat, blecht er höheren Unterhalt für seine Armee. Das bringt eigene Dynamik in die Kampagnen - und eine nicht zu unterschätzende Herausforderung! Beide neuen Anführer sind nichts für Anfänger, weil sie unter erschwerten Bedingungen starten.
Auch bei den Regiments of Renown sind einige dabei, die sich stärker von ihren normalen Pedants unterscheiden als noch die aus The Grim and the Grave - sowohl optisch als auch spielmechanisch. Die Skolder-Wache feuert etwa kochend heißen Dampf anstelle der Feuerstrahlen gewöhnlicher Eisendrachen und ist damit besonders effektiv gegen gepanzerte Einheiten. Die Arachnorok-Giftkönigin ruft kleinere Spinnen aufs Feld, um sie zu unterstützen. Am besten hat uns aber die Gobbo-Schleuder gefallen. Dieses teuflische Zwergenkatapult feuert Steine, an die arme schreiende Goblins gefesselt sind und senkt so die Moral des Gegners - klasse!
Unsere Enttäuschungen in The King and the Warlord
The King and the Warlord hatte kaum echte Enttäuschungen parat - der DLC ist einfach ziemlich gelungen! Ein wenig schade fanden wir, dass die neuen Anführer erneut weniger Questschlachten bieten als die Original-Kommandanten. Für Belegar gibt's gerade mal zwei, Skarsnik hat sogar nur eine. Und manche Regiments of Renown wirken trotz der Verbesserungen auch diesmal wieder ein wenig lustlos gestaltet. Bei den Grünhäuten unterscheiden sie sich beispielsweise auch mal nur durch die Farbe ihres Wolf-Reittiers.
Fazit: Für wen lohnt sich der DLC?
Maurice Weber (@Froody42): Ich kann The King and the Warlord allen Spielern empfehlen, die Lust auf eine neue Kampagne mit den Zwergen oder Grünhäuten haben: Die frischen Einheiten bereichern diese Völker spürbar und sind weitgehend sehr gelungen. Wie schon bei The Grim and the Grave gilt aber auch hier, dass Fans anderer Völker den DLC getrost umgehen können - dieses Paket enthält keinerlei Neuerungen für das Imperium, die Vampirfürsten oder die Chaoskrieger.
Eine Einschränkung muss ich bei meiner Empfehlung dann aber doch machen, sie hat allerdings nichts mit der Qualität des DLC zu tun. Die neuen Anführer richten sich klar an erfahrene Spieler. Ihre erschwerten Startbedingungen sind nichts für Einsteiger und sie eignen sich damit nicht so gut für einen ersten Spieldurchlauf.
Erfahrene Feldherren kommen aber voll auf ihre Kosten. Man merkt, dass sich die Entwickler diesmal noch mehr Mühe gegeben als im Vorgänger-DLC The Grim and the Grave, die neuen Lords und Einheiten einzigartig zu gestalten. Und das hat sich ausgezahlt, sie heben sich stärker vom Bekannten ab und der DLC bietet ein frischeres Spielerlebnis. Seinen Preis von 7,49€ ist er damit in meinen Augen gut wert.
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