Seite 2: Wildstar im Test - Knallbuntes MMO-Feuerwerk

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Grafik aus der Bonbonfabrik

Der Kampf des Dominions gegen die Verbannten macht auch einen großen Teil der anfänglichen Story aus. Nebenbei gilt es aber auch, die Geheimnisse des Planeten Nexus zu ergründen, denn die geheimnisvollen Eldan haben zwar überall ihre Spuren hinterlassen, doch zu Gesicht bekommen wir die angeblichen Architekten der Galaxie vorerst nicht.

In zahlreichen Datenwürfeln, die überall auf Nexus versteckt sind, lernen wir aber nach und nach von einem schrecklichen Geheimnis, welches Nexus birgt. Was genau hinter dem Planeten und dem Verschwinden der Eldan steckt, erfahren wir jedoch erst mit Level 35 in speziellen Solo-Instanzen. Bis dorthin sorgen die vielen ominösen Storyschnipsel für Spannung und führen so gut auf die eigentliche Haupthandlung hin.

Weniger episch erscheint jedoch auf den ersten Blick die Präsentation von Wildstar. Die Grafik kommt in einem knallbunten Comic-Stil daher, in dem große Teile der Spielwelt geradezu absurd farbenfroh sind und die Proportionen der Charaktere alles andere als realistisch ausfallen. Männliche Charaktere sind meist wandelnde Dreiecke, während die meisten Frauen nur aus ausladenden Hüften und Brüsten zu bestehen scheinen.

Die Charaktermodelle sind trotz der eher einfach gehaltenen Grafik sehr detailliert gestaltet. Man beachte außerdem das ertrunkene »Rowsdower-Schaf« im Hintergrund. Die Charaktermodelle sind trotz der eher einfach gehaltenen Grafik sehr detailliert gestaltet. Man beachte außerdem das ertrunkene »Rowsdower-Schaf« im Hintergrund.

Letzteres löste während der Beta sogar einen handfesten Skandal aus, weshalb wir mittlerweile auch die Körperform unserer Held(inn)en grob anpassen können. Dennoch bleibt der typische überzeichnete Cartoon-Look bestehen. Doch trotz der teilweise grellen Farben und der Comic-Optik ist die Grafik von Wildstar sehr detailliert.

Gerade die Animationen und die Gesichtsmimik der Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet und hübsch anzusehen. Die gravierenden Performance-Probleme aus der Beta wurden übrigens pünktlich zum Release behoben. Daher läuft Wildstar nun sowohl auf durchschnittlichen wie auch High-End-Geräten tadellos auf den angemessenen Detailstufen.

Knallbunte Spielwelt! Extreme Farben und Formen gehören fest zum Stil von Wildstar. Knallbunte Spielwelt! Extreme Farben und Formen gehören fest zum Stil von Wildstar.

Mag die Grafik Geschmackssache sein, der Soundtrack ist über jeden Zweifel erhaben. Komponist Jeff Kurtenacker schuf zu Wildstar eine vielfältige Klangkulisse, die sehr gut zur jeweiligen Situation passt. Beispielsweise dröhnt uns die martialische Hymne des Dominions wuchtig ins Gehör, wann immer wir auf die Truppen des Reiches treffen. Im Kampf gegen ruchlose Space-Piraten hingegen ertönt ein schmissiges Shanty, das genauso gut aus Fluch der Karibik stammen könnte, während im wilden Grenzland stimmungsvolle Western-Musik erklingt.

Erkunden wir hingegen alte Ruinen der Eldan, so jagen uns gruselig-kalte Synthesizer-Klänge einen Schauer den Rücken hinunter. Dank der vielfältigen Leitmotive wissen wir oft schon anhand der Musik, was uns bald erwartet, und können so besser in das Spielgeschehen eintauchen. Einziges Manko am Soundtrack: Da wir uns in manchen Questgebieten teilweise sehr lange aufhalten, wird die immer gleiche Musik irgendwann doch eintönig. Gerade in den Startzonen des Dominions hören wir deren Thema definitiv zu oft!

Actionreiche Kämpfe

Das Highlight von Wildstar ist klar das gut ausbalancierte und actionreiche Kampfsystem, welches Spielern von Mobas wie DotA 2 sofort bekannt vorkommen sollte. Ähnlich wie in Tera oder Guild Wars 2 müssen wir Angriffen aktiv ausweichen. Außerdem reicht es nicht, den Gegner nur in Reichweite zu haben und dann auf die Hotkeys für unsere Angriffe zu hämmern. In Wildstar müssen wir Feinde direkt anvisieren. Damit das reibungslos klappt, verfügen alle unsere Aktionen über eine praktische Zielhilfe namens »Telegrafen«.

Wenn wir beispielsweise mit unserem Krieger einen Nahkampfangriff ausführen, besteht der Telegraf aus einem stumpfen Kegel vor uns. Fernkämpfer ballern hingegen oft in langen, geraden Linien. Das Ganze funktioniert also ähnlich wie ein Skillshot in einem Moba. Da auch alle feindlichen Aktionen durch das Telegrafen-System angekündigt werden, haben wir im Prinzip immer eine faire Chance zum Ausweichen. Die Kehrseite der Medaille ist freilich, dass wir uns in Wildstar dauernd bewegen und die Kamera möglichst weit rauszoomen müssen. Fußlahme Charaktere haben spätestens ab Level 20 keine Chance mehr.

Im PvP geht es chaotisch zu, denn jeder Spieler entfacht mit seinen eigenen Telegrafen ein wahres Inferno an Flächeneffekten. Im PvP geht es chaotisch zu, denn jeder Spieler entfacht mit seinen eigenen Telegrafen ein wahres Inferno an Flächeneffekten.

Damit das Monsterkloppen nicht zu eintönig wird, können wir für unseren Charakter 30 aktive Skills erwerben. Anders als aber beispielsweise in World of Warcraft oder Star Wars: The Old Republic können wir aber nur je acht Fähigkeiten auch tatsächlich ausrüsten. Wir müssen uns als gut überlegen, was wir nutzen wollen. Zum Glück können wir aber jederzeit und kostenlos unser Skillset neu zusammenstellen und sogar abspeichern. Wenn wir etwa als Schadensausteiler keinen Platz im Raid finden, können wir einfach unser Heiler-Set laden und in dieser Rolle antreten.

Weiterhin gibt es noch eine Reihe von passiven Fähigkeiten, VIPs genannt, die wir aber zum Teil erst freischalten müssen. Diese geben uns entweder Boni oder schalten neue aktive Aktionen frei. Auch die VIPs können wir jederzeit - gegen eine Gebühr - zurücksetzen und neu verteilen. Das Kampfsystem von Wildstar belohnt klar geschickte und aufmerksame Spieler. Sogar weit überlegene Gegner können von guten Spielern mit etwas Mühe besiegt werden. Wer hingegen weniger virtuos spielt oder nicht ewig auf dasselbe Viech einhauen will, sucht sich eine Gruppe und erkundet Nexus im Team.

Soldat Wildstar bietet bereits massenhaft Kämpfe, aber wem das noch nicht reicht, sollte mit dem Soldaten-Pfad glücklich werden. An vorgegebenen Plätzen prügeln wir uns mit wiederkehrenden Gegnerwellen, machen uns auf die Jagd nach besonderen Feinden oder testen abgefahrene Waffensysteme an ahnungslosen Viechern. Da es sich meistens um questrelevantes Getier handelt, eignet sich dieser Pfad sehr gut zum Leveln.

Kundschafter Wer gerne die gesamte Karte erkundet und keinen Ort unerforscht lassen kann, wird mit diesem Pfad sehr viel Freude haben. Kundschafter decken neue Gebiete auf, nehmen Land im Besitz (was Boni für andere Spieler freischaltet) und finden Schleichwege an entlegene Stellen.

Wissenschaftler Charaktere auf diesem Pfad haben immer eine Analyse-Sonde dabei, mit der sie Tiere, Pflanzen und seltsame Phänomene scannen. Dadurch erfahren sie mehr von der Hintergrundwelt als alle anderen Pfade. Außerdem können Wissenschaftler verborgene Bunker der Eldan öffnen und deren Geheimnisse erkunden.

Siedler Wenn wir gerne anderen Spielern helfen und der Spielwelt unseren Stempel aufdrücken wollen, ist der Siedler-Pfad die richtige Wahl für uns. Als tapferer Grenzland-Pionier bauen wir nützliche Strukturen an vorgegebenen Plätzen. Dafür brauchen wir Schrott-Teile, die überall im Spielgebiet herumliegen. Da die Gebäude immens nützlich sind, sind Siedler jederzeit und überall gern gesehen.

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