Wolfenstein: Youngblood - Release-Termin bekannt, jetzt mit »echten Nazis«?

Das Spinoff Wolfenstein: Youngblood erscheint im Juli. Ein neuer Trailer bezeichnet die Gegner im Spiel zudem erstmals als »Nazis«.

Wolfenstein: Youngblood hat ein Releasedatum erhalten. Zudem ist erstmals von »Nazis« die Rede. Wolfenstein: Youngblood hat ein Releasedatum erhalten. Zudem ist erstmals von »Nazis« die Rede.

Der Koop-Shooter Wolfenstein: Youngblood lädt euch dazu ein, in der Rolle der Blazkowicz-Zwillinge im Paris der 80er-Jahre euren verschollenen alten Herrn B.J. Blazkowicz wiederzufinden, den Protagonisten der früheren Wolfenstein-Teile. Auf Steam wurde nun das Releasedatum von Wolfenstein: Youngblood bekanntgegeben: Am 26. Juli geht es los.

Wer sich die 40 Euro teure Deluxe Edition des Spinoffs zulegt, kann zudem einen Freund zum gemeinsamen Spielen einladen. Der darf dann die Rolle der anderen Zwillingsschwester einnehmen, ohne das Spiel selbst noch einmal kaufen zu müssen.

Alternativ kann man Wolfenstein: Youngblood auch mit einer KI-Schwester spielen. Somit wird man nicht zum Koop gezwungen und kann die Story um den verschwunden B.J. auch solo erleben.

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So spielt sich Youngblood

Die Story-Grundlage: 19 Jahre nach dem Ende des Vorgängers Wolfenstein 2: The New Colossus ist Held B.J. Blazkowicz im vom »Regime« besetzten Paris während einer Mission verschwunden. Seine inzwischen erwachsenen Töchter Jess und Soph haben nun die Aufgabe, den verschollenen Vater zu finden und ganz nebenbei einen Haufen Regimesoldaten und gefährlicher Robohunde zu besiegen.

Das Spiel: Die Entwicklerstudios Machine Games und Arkane Studios beschreiben Wolfenstein: Youngblood als das bisher freieste Wolfenstein-Spiel. So steht es den Zwillingen (und damit euch) frei, wie sie ihren Feldzug durch das alternative Paris planen und durchführen. Als Zentrale fungiert dabei ein Hauptquartier in den Pariser Katakomben.

Ihr müsst Missionen abschließen und dadurch neue Ausrüstung und Waffen freischalten, um es mit den wachsenden Herausforderungen der Story aufnehmen zu können. Der Kern des Spielablaufs bleiben freilich die Schießereien gegen Regime-Soldaten.

Jetzt mit »echten Nazis«?

Die Gegner werden im neuen Trailer zu Wolfenstein: Youngblood erstmals wie im englischen Original als »Nazis« bezeichnet und nicht wie in früheren Wolfenstein-Titeln als Regime-Soldaten. Zwar werden die Hakenkreuze weiterhin durch ein Runen-Symbol ersetzt , allerdings könnte man in der geänderten Terminologie eine erste Reaktion von Publisher Bethesda auf die kürzlich veränderte Rechtsauffassung zum Thema Symbole verfassungswidriger Organisationen in Spielen vermuten.

Wolfenstein: Youngblood - Release bekannt: Story-Trailer zeigt die Terror-Zwillinge Video starten 2:09 Wolfenstein: Youngblood - Release bekannt: Story-Trailer zeigt die Terror-Zwillinge

Wir haben Bethesda um eine Stellungnahme gebeten und halten euch auf dem Laufenden, sobald uns eine Antwort erreicht. Im nächsten Absatz findet ihr noch einige Hintergrundinformationen zu der Thematik.

Hintergründe zur »Regime«-Problematik

Wieso eigentlich »Regime«? In Deutschland erscheinen die Wolfenstein-Spiele in einer besonderen Fassung, in der verfassungswidrige Symbolik nicht nur entfernt wird, sondern die im Original dargestellten Nazis durch einen fiktiven Feind, das Regime, ersetzt werden. In Wolfenstein: Youngblood könnte nun erstmals wieder von »Nazis« die Rede sein.

Das allererste Spiel der Reihe, Wolfenstein 3D von 1992, war sozusagen der Auslöser für die Diskussion um Hakenkreuze in Computerspielen. Es wurde 1994 bundesweit beschlagnahmt und indiziert, 1998 folgte die als »Wolfenstein-Urteil« bekannte Gerichtsentscheidung, nach der Computerspiele keine Symbole von als verfassungswidrig eingestuften Organisationen zeigen dürfen.

An genannter Entscheidung orientierte sich die USK bislang und verweigerte Spielen mit Hakenkreuzen die Freigabe. Kürzlich wurde diese Praxis aber zugunsten der Sozialadäquanz teilweise aufgehoben. Demnach dürften Computerspiele mit nachweislichem Beitrag zu Bildung, Wissenschaft oder Kultur - ein Attribut, das im Übrigen für Filme und Bücher ebenfalls gilt - Hakenkreuze abbilden. Eine derartige Auslegung führt etwa Through the Darkest of Times an.

Allerdings fallen deshalb noch lange nicht alle Spiele automatisch unter diese Klausel. So verweigerte die USK etwa dem Weltkriegs-Shooter Post Scriptum eine Freigabe, weil das Spiel Hakenkreuze abbildet.

Wenn ihr mehr dazu lesen wollt, empfehlen wir unseren extra Artikel zum Thema. Dort interviewen wir einen Anwalt und erklären die rechtliche Problematik genauer. Alternativ gibt es auch ein Video dazu:

Hakenkreuze erlaubt - Warum die Publisher jetzt Mut zur Uncut-Version zeigen sollten Video starten 4:01 Hakenkreuze erlaubt - Warum die Publisher jetzt Mut zur Uncut-Version zeigen sollten

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