Fazit: World of Warcraft: Battle for Azeroth im Test - Der Grind zur bisher besten Story

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Fazit der Redaktion

Stefan Köhler
@DoublePayje

In Battle for Azeroth kriegen wir keine bekannten Schurken wie Illidan, Arthas oder Guldan vorgesetzt. Und trotzdem empfand ich die Story als noch nie so interessant wie dieses Mal. Allianz-Spieler, die Jaina nicht mögen, kann es eigentlich nicht geben. Und auf Hordeseite trägt der Tod selbst in Form des irrwitzigen Trollgeistes Bwonsamdi die Story fast schon alleine (und begrüßt uns beim Ableben stets mit einem sarkastischen Spruch in der Geisterwelt). Obendrauf schenkt uns Blizzard eine Inszenierung, die wir so noch nicht in WoW gesehen haben.

Wer sich für die Story interessiert, kann ohne Bedenken zuschlagen. Zweischneidig wird es erst beim Gameplay: Noch nie war Warcraft dermaßen grindlastig, egal welche Inhalte ich spiele. Klar, MMOs leben vom langsamen Tempo, vom Verbessern der Ausrüstung von Woche zu Woche und nicht von Minute zu Minute. Aber ich habe stets das Gefühl, dass Blizzard die Zügel in der Hand hat und nicht ich. Wer immense Zeit in das Ansammeln von Artefaktmacht steckt, wird kaum eine Verbesserung spüren. Die eingebaute Artefaktmachtbremse stoppt deutlich den Fortschritt und ein Level-up unseres Artefakts bringt eh kaum bessere Charakterwerte.

Das mag am Ende den Spieler vielleicht nicht stören. Blizzards anderes Rollenspiel Diablo 3 und das gesamte Actionrollenspiel-Genre lebt von diesem Grind für minimal bessere Ausrüstung, die noch etwas härtere Herausforderungen erlaubt. Und Diablo hat Millionen von Fans. Aber wenn man dieses Gameplay nicht erträgt, wird man nach Abschluss der Story-Kampagne von Battle for Azeroth wohl auch keinen Spaß mehr mit World of Warcraft haben. Das gilt es vor dem Kauf zu bedenken.

Kevin Nielsen
@Cpt_Sankar

World of Warcraft: Battle for Azeroth ist eine Erweiterung, die mich direkt zu Beginn sehr in ihren Bann gezogen hat. Die Story der einzelnen Gebiete, die übergreifende Storykampagne und die herausragende Inszenierung haben mich gefesselt. Das Leveln war daher für mich eine wunderbare Erfahrung. Noch nie hat Blizzard die Story in WoW so schön aufbereitet und präsentiert. Einzig die Kriegskampagne ist aktuell dagegen noch etwas stiefmütterlich inszeniert. Hier erhoffe ich mir mit den kommenden Updates eine deutliche Steigerung.

So sehr mir das Setting der Erweiterung und die Atmosphäre auch gefallen, umso mehr bin ich überrascht, dass es Battle for Azeroth an herausragenden Neuerungen fehlt. Es gibt kein neues großes Feature, das alles definiert. Gab es in Warlords of Draenor die Garnison oder in Legion die Artefaktwaffen, gibt es dieses Mal zwar das Herz von Azeroth, aber das holt mich nicht ab. Der Halskettenslot ist nun völlig irrelevant geworden und ich vergesse mit der Zeit, dass ich überhaupt eine besitze. Das System um die Azerit-Rüstung ist nett, aber zu wenig belohnend und nicht lang genug motivierend.

Die Insel Expeditionen sind ein nettes Feature, das ich nicht weiter als über die wöchentliche Quest hinaus spielen möchte. Es wäre auch egal, wenn es die Inseln nicht geben würde. Die Kriegsfront ist eine gute Idee und macht mir auf jeden Fall Spaß. Die Frage wäre gewesen, ob es als PvP-Feature vielleicht noch besser wäre. Überhaupt ist diese "Kriegs"-Erweiterung sehr PvE bezogen und lässt PvP-Spieler trotz des Kriegsmodus relativ im Regen stehen.

Das klingt nun alles ziemlich negativ, aber dennoch macht mir Battle for Azeroth großen Spaß. Mir gefällt das Setting, ich spiele sehr gerne die Mythisch Plus-Dungeons, raide, betreibe PvP in der Arena und erfreue mich an der Story. World of Warcraft: Battle for Azeroth fühlt sich für mich wie ein riesiger Content-Patch an. Die Inhalte hätten auch Story-Patch 7.4 für Legion sein können.

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