Ding! Wir machen ein Gedankenexperiment: Immer, wenn es in diesem Artikel verbal bimmelt, stürzt X: Rebirth ab oder ein heftiger Fehler macht das Weiterkommen nahezu unmöglich. Das nervt? Dann möge der geneigte Leser dies als Warnung vor einem Spiel betrachten, das vermutlich mehr Bugs enthält als die insektenkundliche Ausstellung des örtlichen Naturmuseums - mehr dazu im Extrakasten.
Los geht's. Ding! Wie der Untertitel vermuten lässt, soll X: Rebirth eine Wiedergeburt darstellen, also eine Neuerfindung der Weltraumreihe, die seit ihren Anfängen Ende der Neunziger eine zwar überschaubare, aber treue Fangemeinde um sich geschart hat.
Die alte Erfolgsformel »Trade, Build, Fight, Think« allerdings wollen die Macher beibehalten. Noch immer sollen wir also handeln, bauen, kämpfen und nachdenken.
Wir starten in ferner Zukunft als Besitzer eines schlagkräftigen, aber kleinen Raumgleiters und sollen uns im Spielverlauf einen Namen als (Ding!) Reeder und Wirtschaftsmagnat oder als gefürchteter Kampfpilot machen. Damit folgt Rebirth ganz dem steinzeitlichen Vorbild Elite und seinen eigenen Vorgängern.
Bug-Alarm!
Selten ist uns so schwer gefallen, klare Wertungsaussagen zu treffen wie bei X: Rebirth. Denn Qualität und Spielerlebnis änderten sich in der Testphase ständig. Seit der Veröffentlichung des Spiels am 15. November erschienen beinahe im 24-Stunden-Rhythmus frische Updates, einmal sogar zwei an einem Tag. Nicht alle brachten Besserung, manche neue Version war im Gegenteil häufiger von Abstürzen geplagt als die vorherige. Einmal mussten wir die Kampagne aufgrund defekter Spielstände neu starten, ein andermal einen »Plotstopper« umschiffen, indem wir per Hand unser Savegame editierten.
Für einen weiteren Fehler ähnlichen Kalibers fanden wir leider bis zuletzt keine Lösung, weshalb wir das Finale der Story nicht spielen konnten. Wir tun uns deshalb auch schwer vorherzusagen, wie es um die langfristige Motivation nach Abschluss der Geschichte bestellt ist. Wie sich etwa die Spielwirtschaft entwickelt, lässt sich nur nach längerer Beobachtung feststellen - welcher aber momentan zahlreiche Fehler im Handelssystem und mit den KI-Kapitänen im Weg stehen.
Natürlich kann sich die Lage mit jedem neuen Patch ändern. Bis zur Version 1.18 wurden alle verfügbaren Updates berücksichtigt. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt auch eingefleischten X-Fans nur raten, mit dem Kauf von Rebirth mindestens zu warten, bis Egosoft die gröbsten Scharten ausgewetzt hat. Grafikfehler wie in diesem Bild gehören noch zu den minder schweren Bugs von X: Rebirth.
Jeder nur ein Schiff
Wo es von den vorangegangenen Teilen abweicht: Wir steuern diesmal nur ein einziges Schiff, den Jäger Albion Skunk. Zwar können wir später unserer Flotte andere Vehikel einverleiben und unser wachsendes Reich sogar um riesige Raumstationen erweitern, die selber Waren herstellen.
Allerdings dürfen wir diesmal nicht die Cockpits anderer Raumer wechseln, sondern erledigen alles von der Kommandobrücke der Skunk aus. Eine Ausnahme gibt es: Wenn wir an Großschiffen oder Stationen andocken, dürfen wir unser »Stinktier« verlassen (eine der wenigen Gelegenheiten, es von außen zu bewundern) und zu Fuß umherstreifen.
Was interessant klingt, entpuppt sich in der Praxis als ziemlicher Reinfall: Die Umgebungen gleichen sich wie ein Space Marine dem nächsten - in jedem System gibt es anscheinend nur ein einziges Set von Texturtapeten, die gleichen Grundrisse, die gleichen, schwindsüchtigen Gestalten.
Obendrein gibt es nichts Spannendes zu tun. Wir können in Kisten und Schränken stöbern und spielerisch meist unbedeutende Mengen offenbar herrenloser Waren einsacken oder uns mit den erwähnt potthässlichen Bewohnern auf ein Minispielchen einlassen, bei dem wir im richtigen Moment auf die linke Maustaste klicken müssen.
Als Belohnung winken geringfügige Handelsrabatte oder Tipps, wo wir den nächsten Gesprächspartner finden. Ist genauso aufregend, wie es klingt, nämlich gar nicht. Ding!
Am liebsten hätten wir auf diese Ausflüge nach den ersten zwei, drei enttäuschenden Versuchen verzichtet. Leider zwingt uns das Programm aber in regelmäßigen Abständen zum Andocken, da wir nur auf den Stationen wichtige Kontaktpersonen finden, etwa Waffendealer oder Angestellte zum Anheuern (dazu später mehr).
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