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Hall of Fame der besten Spiele - StarCraft
4. Quartal 1994: Warcraft. 4. Quartal 1995: Warcraft 2. 4. Quartal 1996: Starcraft - so lautet zumindest der Plan. Doch statt einer flotten Produktion gibt es »zweieinhalb Jahre Plackerei, mit über einem Jahr Crunch vor der Veröffentlichung«, seufzt Programmierer Patrick Wyatt: »Während der Entwicklung war Starcraft verbuggt wie ein Termitennest«.
Das Science-Fiction-Echtzeit-Strategiespiel ist eine schwere, aber wichtige Geburt, welche die Unternehmenskultur von Blizzard Entertainment prägt: Ohne große Rücksicht auf den Kalender gären Spiele jahrelang in der Entwicklung, werden radikal geändert, vielleicht sogar eingestellt, aber auf alle Fälle erst dann veröffentlicht, wenn die Schöpfer glücklich damit sind.
»Es ist nicht das, was man in der Wirtschaftsschule lernt«, meint Allen Adham, einer der drei Studiogründer, »sondern eher das Gegenteil, zu sagen: Nein, nein, vergesst all diese Dinge und gebt den Leuten den Freiraum, sich eine Weile lang richtig auszutoben.«
»Starcraft wurde das Spiel, das Blizzards Strategie definierte, Spiele erst dann zu veröffentlichen, wenn sie fertig sind. Aber um diese Strategie zu beweisen, musste man viel Leid ertragen« ergänzt Wyatt. Starcraft erscheint letztlich mit anderthalb Jahren Verzug am 31. März 1998, und alles ist klar: Wenn es floppt, kann Blizzard seine Kalenderverdrängungs-Philosophie gleich wieder vergessen.
Doch Starcraft floppt nicht. Das »Zukunfts-Warcraft« mit den grundverschiedenen Fraktionen wird schon binnen dreier Monate zum Millionen-Seller und löst einen gänzlich ungeplanten E-Sportboom aus. Nicht schlecht für ein Projekt, das aus den Ruinen eines Civilization-Verschnitts, einer Star-Wars-Idee und einer Vampirgeschichte entsprang.
Großer Report: Geburt eines Phänomens - So entstand Warcraft
Star Wars statt Starcraft?
Der Riesenerfolg von Warcraft 2 hat Begehrlichkeiten beim Blizzard-Eigentümer Davidson & Associates geweckt. Das Studio soll fleißig wachsen und neue Spiele abliefern. Kommt nach Warcraft 2 folgerichtig gleich Warcraft 3? Nicht so schnell. Zwar will Blizzard weiter im boomenden Echtzeit-Strategiegenre mitmischen, könnte jedoch dringend einen Tapetenwechsel vertragen.
»Nachdem wir mit Warcraft 2 und der Erweiterung Beyond the Dark Portal fertig waren, wollten wir alle eine Fantasy-Pause. Wir liebten das Setting, aber konnten uns einfach nicht vorstellen, sofort mit einem dritten Spiel darin weiterzumachen«, erinnert sich der langjährige Blizzard-Producer Bill Roper im Gespräch mit GameStar.
»Wir brauchten etwas ganz anderes, also entschieden wir uns für das genaue Gegenteil: Lasst uns was mit Weltraum machen und Lasern und Aliens!«. Dabei steht zunächst nicht irgendwelche Science-Fiction zur Debatte, sondern eine Lizenz für das berühmteste Filmuniversum: Star Wars.
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