Die Age of Empires 3: Definitive Edition steht vor der Tür, und ich muss ein Geständnis ablegen. Ich habe mit dem dritten Teil deutlich mehr Zeit verbracht als mit Age of Empires 2, obwohl der ungefähr in jeder Strategie-Hitliste Platz eins oder zwei belegt. Während der Mittelaltertitel einst meine Einstiegsdroge in die Spielewelt war, führte mich Age of Empires 3 in die kompetitive Multiplayer-Szene ein.
Spielmechanisch war Age of Empires 3 also genau mein Ding. Ja, das Setting war mir so fremd wie jedem anderen Nicht-Amerikaner, die Kamera klebte zu nah am Geschehen, die Grafik wirkte grellbunt und der Multiplayer laggte. Was aber wäre, wenn sich jemand genau dieser Schwächen annehmen würde?
Kolumne: AoE 3 hat mir gezeigt, was sich in Age of Empires 4 verbessern muss
Was, wenn es eine Definitive Edition gäbe, die Age of Empires 3 in ein hübsches und gut zu steuerndes Echtzeitstrategiespiel verwandeln würde? Dann könnte es mein persönliches Echtzeitstrategie-Highlight der letzten Jahre werden! Nun konnte ich sowohl die Solokampagnen als auch den Multiplayer-Modus der AoE 3: Definitive Edition bereits 15 Stunden lang spielen.
Und schon mal vorneweg: Der Eindruck ist gut, aber nicht ganz ungetrübt.
Die Themen
4K-Grafik: Wie gut sieht das Remaster aus?
Inka und Schweden: Was taugen die neuen Völker?
Historische Schlachten: Macht der neue Spielmodus Spaß?
Künstliche Intelligenz: Wo die KI noch Probleme hat
Bedienung: Die Steuerung hakt immer noch
Multiplayer: Wie spielen sich die Mehrspieler-Schlachten?
Der Autor
In seiner Schulzeit hatte Reiner Hauser viel Zeit. So viel, dass ihm die stundenlangen Multiplayerpartien in Age of Empires 3 so gut gefallen haben, dass er durch das viele Spielen sogar ganz gut darin wurde. Dummerweise wollte dann irgendwann niemand mehr gegen ihn spielen, weil seine Siegesrate zu hoch geworden war (und mit der Zeit die Spielerbasis arg schrumpfte). Letztlich landete er bei Starcraft 2 und musste einsehen, dass er in Echtzeitstrategie doch nicht so gut war, wie er dachte. Für GameStar hat er zuletzt Starcraft 2 zum Geburtstag gratuliert und Guides für Crusader Kings 3 verfasst.
Das innovative Age of Empires
Age of Empires 3 spielte sich anders als seine Vorgänger. Auf den ersten Blick brachte es alles mit, was ein Age of Empires ausmacht, etwa eine tolle Singleplayer-Kampagne, gemächlichen Siedlungsbau, Rohstoffsammeln und historische Verortung. Dass das Kolonialsetting mit seinen bunten Dschungeln und braunen Präriewiesen nicht das Gelbe vom Ei war und dem Spiel wohl mehr geschadet hat als alle Gameplay-Entscheidungen, ist ein nicht weg zu diskutierender Umstand, der freilich auch im Remaster bestehen bleibt.
Dabei geht jedoch leicht unter, wie innovativ Age of Empires 3 war. Es führte neue Mechaniken ein, allen voran die Heimatstädte, Schätze, Eingeborenenstämme und Bahnlinien. Vor allem mit Ersteren wurden viele Spieler nicht warm. Ich fand sie toll. Das Basteln eines Kartendecks je nach Spielstil, das mir im Verlauf einer Partie individuelle Boni zukommen lässt und dafür obendrein in einer Partie erworbene Erfahrungspunkte als vierte Ressource nutzt, brachte taktische Vielfalt und Tiefe, ohne das eigentliche Kernspielprinzip auszuhebeln.
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