Wie laut ist die Radeon RX 6800 XT?
Lautstärke
gemessen aus 50 Zentimetern Abstand zur Grafikkarte (offener Testaufbau)
- Spielelast
- 0,0
- 10,0
- 20,0
- 30,0
- 40,0
- 50,0
AMD hat bei seinen Referenz-Designs in den letzten Jahren immer auf Radial-Lüfter gesetzt - und dabei in Sachen Lautstärke unserer Erfahrung nach nie eine gute Figur gemacht. Das ändert sich mit der Radeon RX 6800 XT.
Sie setzt auf drei Axial-Lüfter mit einem Durchmesser von 80 Millimetern, die sich in unserem offenen Testaufbau unter Spielelast nur mit etwa 1.200 Umdrehungen pro Minute bewegen. Das führt zu einem sehr niedrigen Messwert von 39,5 dB(A), der die RX 6800 XT zu einer der leisesten Karten im Testfeld macht.
Die geringe Lautstärke erkauft sich AMD aber ein Stück weit mit hohen Temperaturen. Die etwa 80 Grad Durchschnittstemperatur und 93 Grad Höchsttemperatur an einer Stelle des Chips (Hot-Spot-Temperatur) unter Spielelast sind zwar grundsätzlich kein Problem. Für unseren Geschmack dürften die Lüfter aber durchaus standardmäßig noch etwas höher zu Gunsten niedrigerer Temperaturen aufdrehen, was sich allerdings per manuellem Eingriff über AMDs Grafikkartentreiber realisieren lässt.
AMD selbst gibt übrigens an, dass Hot-Spot-Temperaturen von bis zu 110 Grad beim Spielen erwartet sind und im Rahmen der Spezifikationen liegen.
Ein gewisses Spulenfiepen der Radeon RX 6800 XT ist ebenfalls auszumachen und bei sehr hohen FPS-Werten wie 300 Bildern pro Sekunde auch klar hörbar. In normaleren Bereichen wie 100 FPS fällt es bei unserem Testmodell aber nicht mehr stark ausgeprägt und auch geringer als bei der RTX 3080 aus.
Effizienz im Vergleich mit RDNA und Nvidia Ampere
Energieeffizienz
Anno 1800, DirectX 12, WQHD, Detailstufe »Sehr hoch«
- gesamtes Testsystem
- 0,0
- 1,6
- 3,2
- 4,8
- 6,4
- 8,0
Mit Blick auf die Energieeffizienz hat AMD auch durch negative Ausrutscher in die flasche Richtung wie die RX-Vega-Modelle (u.a. Radeon RX Vega 64) alles andere als den besten Ruf.
Die Leistungsaufnahme des gesamten PCs fällt mir der RX 6800 XT zwar vergleichsweise hoch aus, berücksichtigt man allerdings auch die sehr hohe Leistung, kann die RX 6800 XT bei der Energieeffizienz absolut überzeugen. In dieser Disziplin gelingt es AMD also ebenfalls, ganz oben mitzuspielen.
Fazit: Für wen eignet sich die Radeon RX 6800 XT?
Mit der Radeon RX 6800 XT bietet AMD eine extrem schnelle und mit viel Videospeicher ausgestattete Grafikkarte. Die Kosten von offiziell 650 Euro (die in der Praxis meist um mindestens 50 bis 100 Euro höher liegen könnten, falls es Probleme mit der Verfügbarkeit gibt), sollten unserer Ansicht nach aber nur bestimmte Spielertypten investieren.
Dabei gibt es vor allem drei wichtige Fragen, die ihr euch stellen müsst:
- Welche Hardware besitze ich aktuell? Das betrifft insbesondere die GPU. Für Besitzer einer AMD-Grafikkarte bedeutet die RX 6800 XT stets ein deutliches Performance-Plus, auch im Falle des zuvor schnellsten Modells in Form der RX 5700 XT. Bei Nvidia-GPUs empfinden wir ein Upgrade bis einschließlich zur RTX 2080 Super als durchaus nennenswert. Bedenkt aber gleichzeitig, dass die Leistung der neuen Grafikkarte ausgebremst werden kann, wenn eure CPU zu alt ist.
- In welcher Auflösung spiele ich? Trotz der sehr guten Full-HD-Leistung lohnt sich die RX 6800 XT primär dann, wenn ihr mindestens in der WQHD-Auflösung oder in 4K spielt.
- Sind mir Bildraten im dreistelligen Bereich wichtig? Besitzt ihr einen Monitor mit hoher Auflösung und hoher Bildwiederholrate wie 144 Hertz, kann sich die Investition in eine schnelle Grafikkarte besonders lohnen. Die CPU sollte dann aber auch möglichst aktuell sein, um entsprechend hohe FPS-Werte zu ermöglichen.
Radeon RX 6800 XT oder Geforce RTX 3080?
Eine wichtige Frage lautet auch, ob es eher eine RX 6800 XT oder von AMD oder Nvidias Geforce RTX 3080 sein sollte?
In puncto Zukunftssicherheit hat AMD die Nase gegenüber der RTX 3080 dank 6,0 GByte zusätzlichen VRAMS grundsätzlich vorne - auch wenn wir nicht davon ausgehen, dass die Nvidia-Grafikkarte in 4K-Auflösung in den nächsten Jahren öfter in Schwierigkeiten geraten wird.
Wie unsere separaten Messungen zeigen, bietet Nvidia dafür mit Raytracing die bessere Performance, auch dank DLSS, zu dem AMD noch kein Pendant zu bieten hat. Da Raytracing allerdings trotz steigender Titelzahl in eher wenig Spielen genutzt wird und nicht immer gleich überzeugt, ist das ein verschmerzbarer Aspekt.
Insgesamt tendieren wir daher eher zu der Radeon RX 6800 XT, zumal sie bei unseren Benchmarks in aktuellen Spielen nochmal besser im Vergleich mit der RTX 3080 da steht.
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