AMD schiebt PCIe-4.0-Support auf älteren Boards den Riegel vor

Mit AGESA Combo-AM4 1.0.0.3ABB löst AMD die drängendsten Probleme mit Ryzen 3000 und beendet endgültig das Hin und Her in der Frage nach der PCI Express 4.0-Unterstützung auf Boards mit 400er-Chipsatz.

PCI Express 4.0 ist neben der Optimierung für Ryzen 3000 das Verkaufsargument für X570-Boards. Laut AMD soll es das auch ausnahmslos bleiben. PCI Express 4.0 ist neben der Optimierung für Ryzen 3000 das Verkaufsargument für X570-Boards. Laut AMD soll es das auch ausnahmslos bleiben.

Um PCI Express 4.0 ging es zuletzt heiß her. Mehrere Board-Partner implementierten einen entsprechenden Support für AM4-Boards mit 400er-Chipsatz, der so von AMD aber gar nicht vorgesehen ist.

Mit AGESA Combo-AM4 1.0.0.3ABB scheint AMD die Frage nach PCIe 4.0 auf älteren Ryzen-Mainboards nun endgültig zu lösen: Die neue AGESA-Version unterbindet die Schnittstelle auf Platinen ohne X570-Chipsatz (via PC Games Hardware).

Gigabyte machte den Anfang, AMD schritt ein

Bereits vor der offiziellen Ankündigung der Ryzen-3000-CPUs auf der Computex 2019 sickerten Informationen zu einer möglichen PCI Express 4.0-Unterstützung auf älteren Platinen durch. Im Bios F40 für das Gigabyte X470 Aorus Gaming WiFi 7 tauchte eine entsprechende Option auf.

Zur Fachmesse in Taipeh insistierte AMD jedoch:

"Da Prä-X570-Mainboards nicht für PCIe 4.0 ausgelegt sind, könnte ihr Design nicht in der Lage dazu sein, PCIe 4.0 mit der nötigen Stabilität und Leistung zu bieten. Um eine zuverlässige und konstante Erfahrung zu gewährleisten, wird PCIe 4.0 keine verfügbare Option für Boards vor dem X570-Chipsatz sein."

Asus und Biostar trotzten AMD

PCIe 4.0 wäre laut interner Tests auf 19 Asus-Boards mit X470- oder B450-Chipsatz via CPU ganz oder teilweise möglich gewesen. PCIe 4.0 wäre laut interner Tests auf 19 Asus-Boards mit X470- oder B450-Chipsatz via CPU ganz oder teilweise möglich gewesen.

AMDs klaren Worten zum Trotz tauchte im Juli eine Liste mehrerer X470- und B450-Boards von Asus auf, die allem Anschein nach per Bios-Update aufgewertet werden und PCIe 4.0 Prozessor-seitig teils in vollem Umfang, teils eingeschränkt anbieten sollten - eine Ryzen-3000-CPU vorausgesetzt, Anbindungen über den Chipsatz wären unverändert geblieben.

In einem Interview räumte Asus zwar ein, dass es eine entsprechende Liste gab, dabei habe es sich aber lediglich um Ergebnisse interner Tests gehandelt. Gleichzeitig verwies der Hardware-Produzent auf AMDs Stellungnahme (oben).

Laut Toms Hardware wurde Asus für das eigenmächtige Handeln von AMD mit einer Abmahnung belegt, einem sogenannten »Warning Letter«.

Einen Schritt weiter ging Biostar. Ohne langes Fackeln versprach der taiwanische Technologie-Konzern auf vier Platinen mit AMDs 400er-Chipsatz, PCIe 4.0 offiziell freizuschalten.

AGESA 1.0.0.3ABA mit Problemen

Neben dem X470GTN schaltete Biostar PCIe 4.0 offenbar noch auf drei weiteren Platinen frei. Neben dem X470GTN schaltete Biostar PCIe 4.0 offenbar noch auf drei weiteren Platinen frei.

Neben widerspenstigen Board-Partner schien AMD auch die Microcode-Version AGESA 1.0.0.3ABA Sorge bereitet zu haben. Die Programmbibliothek sollte Lade- und Boot-Schwierigkeiten bei Destiny 2 und einigen Linux-Distributionen beheben, verursachte aber mehr Chaos denn zu lösen.

Wie verschiedene Quellen berichteten, musste der Microcode sogar zurückgezogen werden, da er die PCIe-Geschwindigkeit von BXB-C von Gen4 auf Gen2 reduzierte und zu System-Instabilitäten führen konnte.

Mit dem Chipsatztreiber 1.07.29 versuchte AMD zumindest einen Teil der Probleme provisorisch in den Griff zu bekommen.

Endgültige Lösung mit AGESA 1.0.0.3ABB

Eine umfänglichere Lösung wird nun mit AGESA Combo-AM4 1.0.0.3ABB verwirklicht. Der Microcode befand sich bisher in der Testphase bei den Platinen-Produzenten, wird mittlerweile aber von einigen Herstellern offiziell per Bios-Update ausgeliefert.

Laut Gigabyte behebt die Softwarebibliothek zwar drängendste Probleme mit Ryzen 3000, entfernt aber auch den Support von PCI Express 4.0 auf Boards mit sogenannten Prä-X570-Chipsätzen. Damit dürfte das Hin und Her um die neue Schnittstelle auf älteren AM4-Platinen endgültig vorbei sein.

Außerdem bringt die neueste AGESA-Version die folgenden Verbesserungen und Problemlösungen mit sich:

  • Fix der Zufallszahlen für systemd (Linux) und Destiny 2
  • Warnungen »Event 17, WHEA-Logger« im Windows Event Log beseitigt
  • Verbesserungen für XMP-Profile

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