Nach der Bethesda Pressekonferenz auf der E3 war klar: das neueste Sequel aus dem Fallout-Franchise, Fallout 76, erfüllt vielleicht nicht die Vorstellungen von Freunden klassischer Singleplayer-RPGs, dafür aber den Wunsch einer Menge anderer Spieler, die gemeinsam mit Freunden durch die Wastelands ziehen wollen. Vergleiche mit PvP-Survivalspielen wie Rust wurden laut, doch wer sich die Gameplay-Präsentation und die Trailer genauer anschaut, wird weit mehr Parallelen und Ähnlichkeiten zu Funcoms Survival-Kracher Conan Exiles entdecken. Welche das sind, stellen wir euch hier vor.
Unser Test: Das steckt hinter Conan Exiles
Nette Nachbarn: Riesenmutanten versus Gegnerhorden
In Conan Exiles zieht ihr beim Kämpfen und Bauen die Aufmerksamkeit eurer NPC-Nachbarn auf euch. Haben sie euch auf dem Kieker, kommen sie in einem größeren Grüppchen als »Purge« vorbei und klopfen etwas heftiger gegen die Tore eurer Festungen. In einem der Showcase-Videos sehen wir etwas Ähnliches: eine ganze Horde von kreativ mutierten Gegnern müht sich ab, die liebevoll vom Spieler erbaute Behausung dem Erdboden gleichzumachen.
Und damit wir uns nicht langweilen, schmeißen uns die Entwickler eine Menge kreative Gegner entgegnen. Der Schallwellenangriff einer Megaheuschrecke lässt jedenfalls auf abwechslungsreiche Ideen bei Bossmonstern hoffen!
Mächtig Wumms: Statt Götteravatar gibt's Atomraketen
Egal, ob ihr die Siedlung ungeliebter Nachbarn oder widerwärtige Mutanten ausradieren wollt, mit den in Bunkern auslösbaren Atomraketen holt ihr euch bei Fallout 76 die Möglichkeit zum Endschlag. Cool: im danach vom Fallout verheerten Gebiet findet ihr besonders wertvolle Items, allerdings müsst ihr euch auch mit den damit einhergehenden Strahlungsproblemen herumschlagen.
In Conan Exiles gibt es eine ähnliche Mechanik: Ihr beschwört mit aufgewerteten Altären Avatare von derzeit fünf verschiedenen Göttern, die für kurze Zeit extremen Schaden verursachen. Ganz klar, hier muss entweder ziemlich viel gefarmt werden oder ihr arbeitet mit anderen Spielern zusammen - klassischer Fall von Fortgeschrittenen-Content!
Fallout 76: Alles, was ihr wissen müsst, im Überblick
Hintergrund für Sammelwütige: Background-Schnipsel zum Selberfinden
Bethesdas Entwicklungschef Todd Howard stellte beim Showcase einige der Monster vor, welche auf der Sagen- und Legendenwelt des Schauplatzes West Virginia beruhen. Unser Highlight war das riesengroße Faultier! Dazu gab's im Vorschauvideo auch einen Blick auf das »Tales from the West Virginia Hills«-Heftchen mit dem Titel »The Beast of Grafton« - für uns ein sicherer Hinweis darauf, dass auch im Fallout-Prequel reichlich Hintergrund-Infos verstreut sein werden, die eure Sammellust anregen sollen.
Gleiches gibt's auch in Conan Exiles. Entweder ihr versucht, stöbernderweise den Storylines anderer Exilanten zu folgen oder ihr durchwühlt Dungeons, Landmarks und Camps nach Erzählungen, Rezepten und Anweisungen des einstigen Herrschervolks. Da auch durch Spielercharaktere ausführbare Emotes gezeigt wurden, wäre es zudem denkbar, dass man sich weitere wie in Conan Exiles durch aufmerksames Welterforschen verdienen kann.
Privatserver sperren Nervbacken aus
Groß war der Aufschrei, als klar wurde, dass der neue Fallout-Titel nicht nur einen Online-Zwang mitbringt, sondern sogar der Fokus auf Multiplayerinhalten liegt und nicht mehr auf einem Singleplayer-RPG. Inzwischen haben die Entwickler aber klargestellt, dass jeder Spielstil unterstützt wird und man auch auf einem Privatserver zocken kann, wenn man keine Lust auf nervtötende Dauergriefer hat. Oder ihr ladet gute Freunde ein und besteht eure Abenteuer gemeinsam - ganz wie in Conan Exiles.
Hintergründe: Was wir über Vault 76 wissen
Da gibt es zwar eine lokale Singleplayer-Version, aber das hauptsächliche Spiel findet nicht nur auf offiziellen, sondern auch gemieteten Servern statt. Dort bestimmt der jeweilige Admin, wer auf den Server darf und welche Spielinhalte angesagt sind. Jetzt müsste Fallout 76 nur noch die umfangreichen Servereinstellungsoptionen von Conan Exiles abbekommen...
Mod me, baby, one more time
Was im Spiel an gewünschten Optionen, Kleidung und Deko fehlt, wurde bei Conan Exiles recht schnell von der kreativen Modding-Community ergänzt. Das ging vom ganzkörperrasierten Barbaren bis hin zu eigenen Farming-Systemen, Tierzucht, Baum- und Sträucherwuchs oder einem sehnlich erwünschten Friseur.
Todd Howard versprach bereits nach dem Showcase, dass es auch in Fallout 76 die Möglichkeit für Modding geben soll, das aber den privaten Servern vorbehalten bleibt. Gute Zeiten also für alle, die Bethesda-Games erst dann als richtig rund erleben, wenn sie durch Mods ergänzt werden! Modfreigabe gibt's für »Fallout 76« aber erst nach dem Release, während bei Conan Exiles bereits während der Early-Access-Phase fleißig gemoddet wurde.
Schaffe, spare, Häusle baue: Schöner wohnen im Weltuntergang
Von manchen Spielern wurde der Siedlungsbau in Fallout 4 regelrecht gehasst, von anderen als tolle Ergänzung gesehen, der das Quest-Geschehen sinnvoll ergänzt hat. Auch Fallout 76 lässt euch künftig Hammer und Nägel schwingen, doch anders als im Vorgängerspiel, könnt ihr nun überall euer Zuhause errichten und seid nicht auf klar gekennzeichnete Siedlungsgebiete angewiesen.
Was bisher zu sehen war, sieht dem Baumodus bei »Fallout 4« sehr ähnlich. Hoffentlich gibt es eine gute Auswahl an Bautiles, sodass Bastelfreunde genau wie in Conan Exiles beeindruckende Festungsbauten aus dem Boden stampfen können. Und schließlich gilt es, einer ziemlich feindlichen Umwelt zu trotzen, was ganz sicher so einiges Ausprobieren und Anpassen erfordern wird.
Was es bei Conan Exiles nicht gibt
Ein paar Vorteile bietet aber auch Fallout: Mit dem klassischen V.A.T.S.-System klickt ihr im Feuergefecht direkt auf feindliche Körperteile und nehmt so gezielt Schwachstellen unter Feuer, statt manuell zu zielen wie in einem Ego-Shooter. Einziger Unterschied zu bisherigen Fallouts: Weil das Spiel komplett online stattfindet, verlangsamt V.A.T.S beim Zielen nicht mehr die Zeit und läuft in Echtzeit. Und natürlich könnt ihr auch wieder auf das System verzichten und Fallout 76 mehr wie einen reinrassigen Shooter spielen.
Und bisher komplett unbestätigt, ist das feinteilige Craftingsystem von Fallout 4, bei dem ihr euch die Waffe eurer Wünsche aus sehr unterschiedlichen Einzelteilen zusammenbasteln konntet. Da bietet leider auch Conan Exiles nur Standardkost aus nicht modifizierbaren Bauplänen.
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