Seite 2: PC selbst bauen: Alles was ihr vor dem Selbstbau wissen solltet

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Hauptplatinen mit Anschlussvielfalt

Das Mainboard

Habt ihr euch für eine CPU entschieden - keine Glaubenskriege bitte, kauft einfach, was in eurem Nutzungsfall die besten Ergebnisse verspricht - steht das passende Mainboard auf der Tagesordnung. Seit AMDs Umstieg zu AM5 unterscheiden sich die aktuellen Platinen für die beiden aktuellen CPU-Plattformen zumindest was die Features angeht nicht mehr stark: Beide setzen auf PCIe Gen5 zumindest für den primären PCIe-Steckplatz - auch wenn ihr bei Intel auch Gen4-Boards findet, achtet vor dem Kauf darauf oder schau in unsere Mainboard-Kaufberatung.

Die fünfte PCIe-Generation hat bei M.2-Slots für SSDs bereits begonnen, auch wenn passende Laufwerke sich noch rar machen. Steckplätze dafür sind aber auf vielen besser ausgestatteten Boards vorhanden. Meist aber nur einer, die restlichen nutzen Gen3 oder Gen4.

Auch beim RAM müsst ihr schauen, ob ihr noch größere Mengen DDR4 weiternutzen wollt oder ob ein Neukauf in Frage kommt - Mainboards mit Steckplätzen für DDR4 und DDR5 finden sich im Massenmarkt nicht, es gilt entweder oder.

Ansonsten wählt ihr das Board am besten nach den euch wichtigen Features wie der Menge an M.2- und PCIe-Steckplätzen, SATA-Ports und der USB- und Netzwerkbestückung aus. Immer mehr Platinen bieten auch integriertes WLAN, was beim Wohnzimmer-PC mitunter recht praktisch sein kann wenn keine Kabel durch den Raum gezogen werden sollen.

Auf eine dedizierte Soundkarte können die meisten Gamer verzichten, die Zeiten schlechter Onboardchips sind vorbei. Wer allerdings Kopfhörer mit hoher Impedanz oder generell hochwertiges HiFi-Equipment nutzen möchte, sollte entweder auf besonders hochwertige Onboard-Soundlösungen achten oder doch eine extra Soundkarte nutzen.

DDR5-RAM (hier im Bild) unterscheidet sich optisch nur wenig von DDR4. Um einen Umstieg auf den neueren RAM-Typ werdet ihr langfristet aber kaum herumkommen - oder zockt ihr heute noch mit DDR2 oder DDR3? DDR5-RAM (hier im Bild) unterscheidet sich optisch nur wenig von DDR4. Um einen Umstieg auf den neueren RAM-Typ werdet ihr langfristet aber kaum herumkommen - oder zockt ihr heute noch mit DDR2 oder DDR3?

Das Kurzzeitgedächnis eures PCs

Arbeitsspeicher

Es passiert nicht oft, dass ein kompletter Generationswechsel bei RAM-Modulen stattfindet, DDR4 begleitet uns jetzt auch schon seit 2014. Nun steht der Wechsel zu DDR5 an - wann ihr ihn mitmacht, ist zumindest jetzt noch euch überlassen, in absehbarer Zeit werdet ihr aber nicht mehr darum herumkommen. Für Intels Alder- und Raptor-Lake-CPUs gibt es noch Mainboards mit DDR4-Support, AMDs AM5 und Zen4 setzt hingegen voll auf DDR5.

Wollt ihr beim PC-Zusammenbau sparen, könnt ihr aber noch problemlos auf AM4 oder ein Intelsystem mit DDR4 setzen und eventuell noch vorhandenen Speicher übernehmen. Das lohnt sich ganz besonders, wenn ihr bereits hoch taktende oder aus anderen Gründen besonders teure RAM-Module besitzt. Der Geschwindigkeitsvorteil mit DDR5 ist in der aktuellen Ausbaustufe noch selten Grund für einen Umstieg - die größere Auswahl hochwertiger Mainboards nur für DDR5 hingegen ist es durchaus. AMD-Fans mit einem Auge auf Ryzen 7000 kommen eh nicht um den Neukauf herum.

Das Netzteil sollte nicht nur genug Leistung bringen, es muss sie auch bei Lastspitzen und technischen Störungen leisten ohne dabei in Rauch aufzugehen. Lacht nicht, das passiert vornehmlich bei sehr preiswerten Netzteilen öfter als man annehmen würde. Das Netzteil sollte nicht nur genug Leistung bringen, es muss sie auch bei Lastspitzen und technischen Störungen leisten ohne dabei in Rauch aufzugehen. Lacht nicht, das passiert vornehmlich bei sehr preiswerten Netzteilen öfter als man annehmen würde.

Zuverlässiger Energielieferant

Netzteil

Eine zuverlässige Stromversorgung ist elementar für den absturzfreien Betrieb eines PCs, je leistungshungriger, desto wichtiger ist daher ein gutes Netzteil. Auch wenn es in den Fingern juckt, preiswerte Noname-Modelle mit beeindruckenden Wattzahlen ins Auge zu fassen: Den Herstellerangaben könnt ihr nicht immer trauen. Auch bei der für den energiesparenden Betrieb nötigen Effizienz scheitern einige Hersteller zuverlässig, obwohl sie mitunter sehr schöne Werte und Zertifizierungen abdrucken.

So sind dem Autoren dieses Textes in seiner Zeit als PC-Fachhändler schon mehrfach asiatische Noname-Netzteile in die Hände gekommen, deren Typenschild zwar über 650 Watt versprach während das Innere nicht mehr als 350 Watt zuverlässig und dauerhaft bereitstellen konnte.

Aktuelle Grafikkarten, bevorzugt immer noch Karten mit AMD-GPU, erzeugen zudem kurze aber für schlechte Netzteile sehr ungünstige Spannungsspitzen. Und eines wollt ihr sicher nicht: Dass der PC sich auf dem Höhepunkt der Storykampagne oder im hitzigen Teil eines Multiplayergefechtes einfach ausschaltet.

450 Watt, wie hier bei diesem Corsair-Netzteil, sind für viele PCs schon eng oder sogar zu wenig. Beachtet auch, dass Netzteile nur ungerne dauerhaft auf voller Auslastung arbeiten - sie altern dadurch deutlich schneller und die Effizienz nimmt ab. 450 Watt, wie hier bei diesem Corsair-Netzteil, sind für viele PCs schon eng oder sogar zu wenig. Beachtet auch, dass Netzteile nur ungerne dauerhaft auf voller Auslastung arbeiten - sie altern dadurch deutlich schneller und die Effizienz nimmt ab.

Was die benötigte Wattzahl angeht, könnt ihr entweder zu Netzteilrechnern greifen oder selbst erst einmal grob auf Basis von Testberichten oder Herstellerangaben schätzen sofern ihr ein wenig Erfahrung mit PC-Komponenten habt. Wer plant, eine der größeren RTX 4000-Karten zu erwerben, eventuell sogar ein übertaktetes Modell, sollte beispielsweise nicht zu tief stapeln und lieber eine Netzteilgröße höher wählen. Über 300 Watt solltet ihr für eine Highend-GPU auf jeden Fall einrechnen.

Bei den CPUs von Intel kommt ebenfalls eine kräftige Energieaufnahme hinzu, temporär 250 Watt und mehr werden hier abgerufen. Käufer des Core i9-13900KS können dem Mainboard sogar erlauben, die CPU mit 320 Watt zu betreiben. Effizienter sind die X3D-CPUs von AMD, die eine vergleichbare Leistung mit teils nur einem Drittel der Energie erreichen.

Es muss nicht immer gleich die Wasserkühlung sein, zumal vor allem besonders günstige Modelle weder bessere Temperaturen noch eine niedrigere Lautstärke produzieren als vergleichbar teure Luftkühler. Im Highendbereich schaut es wieder anders aus. Es muss nicht immer gleich die Wasserkühlung sein, zumal vor allem besonders günstige Modelle weder bessere Temperaturen noch eine niedrigere Lautstärke produzieren als vergleichbar teure Luftkühler. Im Highendbereich schaut es wieder anders aus.

Heiße Hardware rechnet langsamer

Kühlung

Wird es CPU oder GPU zu warm, stürzt nicht mehr der PC ab und es besteht auch nur höchst selten die Gefahr, dass die Überhitzung einen dauerhaften Schaden anrichtet. Zum Schutz davor haben moderne Chips eine Temperaturerkennung um im Zweifel nach und nach den Takt zu senken. Fühlt sich der PC also nach langer Zeit ohne Reinigung oder im Sommer zu langsam an: Reinigt doch mal die Lüfter.

Beim Zusammenstellen eines Rechners solltet ihr auf jeden Fall auch Budget für die Kühlung einrechnen - nicht nur für den Prozessor, auch fürs Gehäuse. Zwar liegen einigen Gehäusen bereits einer oder mehrere Lüfter bei, diese sind aber oft sehr laut. Greift besser gleich zu mindestens zwei 120mm-Lüftern eines Markenherstellers, idealerweise mit guten Testergebnissen.

Auch zu vielen CPUs gibt es einen Kühler kostenlos dazu. Diese sogenannten Boxed-Kühler sind aber nur selten mit höheren Ansprüchen beim PC-Gaming oder gar Overclocking vereinbar. Für schmale Prozessoren sind diese Kühler in Ordnung - vor allem die Boxed-Kühler von AMD schlagen sich recht gut - aber sobald ihr gewisse Ansprüche an Kühlleistung und Lautstärke habt, muss etwas kräftigeres und effizienteres her.

Ob Luftkühlung oder Wasserkühlung hängt dabei sowohl von euren Vorlieben als auch von der gewählten CPU ab. In schmalen Mini-PCs passen viele Luftkühler zudem gar nicht erst. Kompakt-Wasserkühlungen haben eine beachtliche Entwicklung durchgemacht und sind inzwischen alltagstauglich. Viel leiser als eine Luftkühlung sind sie aber nicht. Dafür passen auf die Radiatoren mehr (und oft größere) Lüfter als auf einen Prozessorkühlturm aus Aluminium - die zusätzliche Kühlleistung größerer Wasserkühler ist vor allem für Highend-CPUs und Overclocking-Ambitionen praktisch. Im Allgemeinen tut es aber auch ein hochwertiger Luftkühler.

Nach der Recherche kommt die Bestellung. Stellt euch schon mal gut mit eurem Paketboten, er wird bald viel schleppen dürfen. Nach der Recherche kommt die Bestellung. Stellt euch schon mal gut mit eurem Paketboten, er wird bald viel schleppen dürfen.

Der finale Schritt: Bestellen

Wir haben für euch mehrere Beispiel-Systeme zusammengestellt, die ihr so wie sie sind bestellen und zusammenbauen könnt um ein aus unserer Sicht passendes System zu erhalten. Oder ihr individualisiert nach eigenen Wünschen einzelne Bestandteile davon - es handelt sich schließlich nicht um verpflichtende Vorgaben. Achtet nur auf die angesprochene Kompatibilität vor allem bei Mainboard, CPU und RAM.

Achtet beim Kauf auch auf die Versandkosten. Vor allem wenn ihr bei mehreren Shops bestellt, addieren sich mitunter recht hohe Summen, die in besserer Hardware sicher sinnvoller angelegt sind. Einige Händler bieten kostenlosen Versand, teils aber nur zu bestimmten Zeiten - es kann sich also auch lohnen, einmal mit Mitternacht wach zu bleiben und dann auf den Bestell-Button zu drücken.

Bewahrt die Kaufbelege gut auf, zwei Jahre lang muss der Händler Gewährleistung bieten und mitunter ist die freiwillige Herstellergarantie sogar noch länger. Besonders bei hochpreisigen Grafikkarten gibt es immer wieder Hersteller, die die Garantie verlängern, wenn ihr euch bei ihnen mit dem Kauf registriert.

Was dann einige Tage nach der Bestellung folgt, ist allerdings nicht mehr Thema dieses Artikels: Nach der Lieferung geht es ans Aufbauen des Computers. Hier haben die Kollegen bereits einen guten Artikel mit allen nötigen Hilfestellungen und vielen anschaulichen Fotos erstellt:

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