Vom 13. bis zum 20. April 2023 könnt ihr euch Mordhau kostenlos im Epic Games Store sichern. Anlässlich der Aktion wollen wir euch nochmal unseren Test des Mittelalterspiels anbieten.
Wenn unzählige Irre laut kreischend mit Bratpfannen, Mistgabeln und Breitschwertern aufeinander einprügeln und kein Normalsterblicher mehr durchblickt, wer auf welcher Seite kämpft, dann ist wahrscheinlich Black Friday. Oder wir befinden uns auf einem Frontline-Server des mittelalterlichen Indie-Prüglers Mordhau.
Der ist grafisch vielleicht nicht wunderschön und regt eher selten zu taktischen Meisterleistungen auf dem Schlachtfeld an. Aber manchmal will man ja einfach nur die Sau rauslassen. Und das geht derzeit nirgends so schön wie hier.
Spaß statt Simulation
Mordhau nimmt sich selbst nicht furchtbar ernst. Das merkt man im Tutorial spätestens beim Hans-Test. Der heißt so, weil ein halbnacktes bewegliches Ziel namens Hans schreiend über das Schlachtfeld rennt, während der Spieler versucht, es abzuschießen. Bei einem Treffer verabschiedet sich Hans mit dem Wilhelm-Scream. Fühlen wir uns ausreichend vorbereitet, geht's wahlweise über Matchmaking oder Server-Browser in Multiplayer-Schlachten mit bis zu 64 Teilnehmern, in denen einfach »Rot« gegen »Blau« kämpft. Lobenswert: Mordhau funktioniert auch im lokalen Netzwerk, auch hier kann man wählen, ob man mit oder ohne Bots kämpfen möchte.
Vor dem Anpfiff bewaffnen wir uns über vorgefertigte (Ritter, Bogenschütze, Fallensteller etc.) oder von Hand erstellte Loadouts mit Schwertern, Äxten, Bögen und diversen Rüstungen, von einfacher Kleidung bis hin zum Plattenpanzer. Alternativ gehen wir mit dem Bauern-Loadout an den Start und schwingen eine Bratpfanne, werfen Steine oder klimpern mit einer Laute, bevor wir sie jemandem um die Ohren hauen. Gut: Alle Loadouts sind von Beginn an verfügbar und nicht etwa an den Kämpferlevel gebunden.
Faszination Mittelalter - Die schöne, dunkle ZeitUnsere Waffe schwingen wir je nach Mausbewegung in jede beliebige Richtung, außerdem können wir zustoßen, parieren und feindliche Hiebe kontern, kicken oder Angriffe antäuschen, um Gegner aus dem Takt zu bringen. Das alles erinnert stark an Kampfsysteme in ähnlichen Spielen wie Chivalry: Medieval Warfare. Dabei spielt auch das sogenannte Mouse-Dragging eine Rolle, bei dem man über Mausbewegungen die Geschwindigkeit und Richtung von Angriffen manipuliert.
Anders als in Chivalry wurde das Dragging in Mordhau aber so weit zurückgefahren, dass sich Spieler hier nicht pausenlos wie Gummi-Ballerinas im Kreis drehen, bis wildes Herumstochern alle anderen, ähem, »Kampfstile« restlos dominiert. Genre-Fans bezeichnen Mordhau darum auch gern als Chivalry 2.0. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, muss nur wissen, dass Mordhau über ein semi-realistisches Kampfsystem verfügt, das einfach zu verstehen und schwer zu meistern ist.
Ritter-Selbstbaukasten
Nach Belieben basteln wir also unseren eigenen (ausschließlich männlichen) Streiter. Dem verpassen wir je nach gewünschter Spielweise zum Beispiel einen Degen, einen Speer oder eine Streitaxt, statten ihn mit einem Schild, einem Bogen oder mit Wurfäxten aus. Rüstungen gibt's in der leichten, mittleren und schweren Variante. Je stabiler, desto weniger Schaden nehmen wir durch Treffer von Feinden (und Verbündeten!), aber umso langsamer bewegen wir uns auch über das Schlachtfeld.
Auch hier geht Spielspaß über Realismus - schwere Rüstung senkt den genommenen Schaden, doch Hiebe prallen nicht einfach so davon ab. Ein Helm verhindert im Idealfall den sofortigen Tod bei Kopftreffern, schränkt aber nicht das Sichtfeld in der Egoperspektive ein. Mordhau ist eben keine Simulation!
Aktuell (während unserer Testphase Anfang Mai 2019) ist die Mordhau-Online-Community sehr auf Schwerter fixiert, nur die gelten als »ehrenhaft«. Wer etwas anderes benutzt, wird im Chat als Noob verspottet. Das gilt erst recht für die Benutzer von Schilden, die das Blocken von Hieben stark vereinfachen. Übrigens: Wer lieber in der Third-Person-Ansicht spielen will, kann das auch. Allerdings ist die Kamera so stark heran gezoomt, dass man keine spielerischen Vorteile gegen Kämpfer in der Ich-Perspektive hat.
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