Outriders bei Steam: Warum so viele Spieler es lieben oder hassen

In Nutzer-Reviews kommt der Koop-Shooter entweder super oder miserabel weg. Wir erklären, woher die gespaltenen Meinungen kommen.

Ist Outriders super oder langweilig? Die Steam-Nutzer sind sich uneinig. Ist Outriders super oder langweilig? Die Steam-Nutzer sind sich uneinig.

Wenn man den Steam-Reviews glaubt, dann ist Outriders das Beste, was Loot-Shootern passieren konnte - oder eine Enttäuschung auf ganzer Linie. In der Woche nach Release könnten die Meinungen der Spieler kaum weiter auseinandergehen. Wir fassen zusammen, was gelobt und was kritisiert wird und erklären, warum Outriders so sehr spaltet.

Reviews zu Outriders: Das denken die Steam-Nutzer

Knapp eine Woche nach Release hat Outriders bereits über 16.000 Steam-Reviews gesammelt. Davon fallen im Moment nur 62 Prozent positiv aus, der Score liegt bei »Ausgeglichen«. Ein ähnliches Bild zeichnet Metacritic mit einem Durchschnittswert von 5,9. Gleichzeitig sind aber die Spielerzahlen beeindruckend. Wir haben uns in die Kommentare gestürzt und die am häufigsten genannten Punkte rausgesucht.

Was ist mit unserem Test? Wir arbeiten gerade an unserer finalen Bewertung von Outriders, die wir voraussichtlich Ende der Woche liefern. Unsere Einschätzung nach den ersten Stunden lest ihr schon mal im ersten Teil unseres Tests.

Das wird an Outriders gelobt

Etwa zwei Drittel der Nutzer-Rezensionen empfehlen das Spiel weiter. Besonders oft werden diese Stärken von Outriders beschrieben:

  • Demo: Viele Spieler loben, dass es eine kostenlose Demo mit vielen Features gibt. So kann jeder ausprobieren, ob Outriders etwas für den persönlichen Geschmack ist.
  • Gameplay: Die meisten Spieler sind sich einig - übrigens auch viele, die keine Empfehlung aussprechen: Der Kern von Outriders macht richtig Spaß. Die Loot-Spirale fühlt sich belohnend an, der Schwierigkeitsgrad lässt sich je nach Bedarf anpassen und das Waffengefühl stimmt auch.
  • Skills: Die Fähigkeiten, die ihr für euren Outrider je nach Klasse freischaltet, kommen gut an bei den Spielern. Damit lässt sich der eigene Spielstil ziemlich frei bestimmen und auch im Team ergeben sich spannende Synergien.
  • Singleplayer & Koop: Für die nahtlose Verknüpfung von Solo- und Koop-Modus gibt's viel Extra-Lob. Der simple Drop-In-Koop ermöglicht spontanes Zusammenspielen.
  • Kein Echtgeld-Shop: Der Verzicht auf kostenpflichtige Inhalte gefällt den meisten Nutzern, da sich Pay2Win so gar nicht erst einschleichen kann.

Outriders wird anders: »Wir haben die Nase voll von Service-Games« Video starten PLUS 24:50 Outriders wird anders: »Wir haben die Nase voll von Service-Games«

Outriders gewinnt also viele Spielerherzen mit seinen Ideen und seinem Anti-Service-Ansatz. Doch das ist noch nicht die ganze Wahrheit - kommen wir zu den häufigsten Beschwerden der Steam-Nutzer.

Das wird an Outriders kritisiert

Mehr als ein Drittel der Steam-Bewertungen empfiehlt Outriders nicht oder noch nicht weiter. Das liegt vor allem an diesen Gründen:

  • Technik-Probleme: Der mit Abstand häufigste Kritikpunkt. Sogar Spieler, die Outriders eigentlich mögen, sind genervt von den ständigen Serverproblemen in der Launch-Woche. Dazu kommen Bugs, die zum Beispiel euer HUD verschwinden lassen.
  • Online-Zwang: Dass Outriders auch für die Singleplayer-Kampagne eine permanente Internetverbindung verlangt, stößt vielen sauer auf. Vor allem, weil die Server ständig einknicken - siehe der Punkt oben.
  • Deckungssystem: In einigen Reviews wird die Deckungsmechanik als unnötig bezeichnet, weil das Spiel euch zu aggressivem Vorgehen drängt. Ihr heilt euch nur, indem ihr Schaden austeilt und so weiter. Wie viel Sinn das Verstecken ergibt, hängt auch von eurer Klasse ab.
  • Schlechtes Balancing: Auch bei der Spielbalance sollten die Entwickler in den Augen vieler Spieler nachbessern. Manche Mini-Bosse sind plötzlich viel zu stark, auch normale Gegner treffen 100 Prozent der Schüsse, was schnell zu Frust führt. Besonders gemein sind Sniper, die sofort zuschlagen, wenn ihr aus der Deckung guckt.
  • Mangelnde Kreativität: Vielen Spielern sind die Level zu schlauchig, vor allem während der Missionen. Außerdem würden sich viele Nutzer mehr spannende Ideen bei Gegner- und Weltdesign wünschen. Outriders erfindet kein Rad neu, weder bei der Story noch beim Gameplay.

Dass ein Online-Spiel direkt zum Release mit Serverproblemen kämpft ist - leider - nichts neues. Dass aber die gesamte Infrastruktur tagelang einknickt und Outriders damit für viele quasi unspielbar machte, hat viele Sympathiepunkte gekostet. Und das ausgerechnet am Osterwochenende, an dem viele Spieler frei hatten und gerne ausgiebig Loot gesammelt hätten.

Ein Offline-Modus könnte Abhilfe schaffen, aber auf den haben die Entwickler verzichtet. Das regt Redakteur Peter Bathge auf, er erklärt in seiner Kolumne zum fehlenden Offline-Modus von Outriders, warum hier fadenscheinige Gründe für die Always-online-Zwang vorgeschoben werden.

So wie diese Bewertung klingen sehr viele Steam-Reviews: Technische Probleme verderben den Spielspaß. So wie diese Bewertung klingen sehr viele Steam-Reviews: Technische Probleme verderben den Spielspaß.

Aber auch abseits dieser Technik-Probleme gefällt Outriders einigen Spielern so gar nicht. Wieso polarisiert das Spiel so stark?

Warum Outriders so gespalten aufgenommen wird

Also, was stimmt denn jetzt? Ist Outriders der nächste große Hit oder doch ein unausgereifter Shooter ohne besondere Ideen? Die Antwort: Es ist kompliziert. Und es hängt vor allem davon ab, wie ihr an das Spiel herangeht.

Outriders lässt sich nämlich auf grundverschiedene Arten spielen: Als Singleplayer-Shooter mit Story-Fokus, als Action-Rollenspiel-Shooter-Verschnitt mit Diablo-Anleihen oder als kooperativer Loot-Grind, bei dem ihr euch als Team auf immer höhere World Tiers kämpft und das Endgame meistert - oder als Mischung aus alledem.

Und je nachdem, was euch besonders wichtig ist, wird euch das Spiel gefallen oder enttäuschen. Die gute Nachricht: Ihr habt das zum Teil selbst in der Hand. Spielt ihr zum Beispiel auf den niedrigeren Weltstufen, könnt ihr die Beute sozusagen ignorieren und euch ganz auf Shooter-Gameplay und Stoy fokussieren.

Wie viel Story ihr erleben wollt, bleibt euch ebenfalls selbst überlassen. Ihr könnt euch stundenlang bis in den letzten Tagebuch-Eintrag wühlen oder sämtliche Dialoge überspringen. Warum das Universum für Sci-Fi-Fans aber durchaus einen Blick wert ist und in den besten Momenten sogar an Mass Effect erinnert, erklärt Redakteur Peter in seiner Kolumne:

Outriders entzieht sich vieler Genre-Konventionen, erfindet aber trotzdem wenig neu. Es ist deswegen extrem schwer, allgemeingültige Empfehlungen aufzustellen, wie ja auch die gespaltenen Steam-Rezensionen zeigen.

Wir würden euch raten, im Zweifel noch ein paar Tage abzuwarten, bis die Serverprobleme behoben sind. Schaut euch derweil vielleicht die kostenlose Demo auf Steam an. Und in wenigen Tagen geht auch unser GameStar-Test online, der euch die Kaufentscheidung leichter macht.

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