Jetzt also doch: Nintendo erhebt Anklage gegen Palworld, die Macher reagieren mit Statement

Dem Entwicklerstudio Pocketpair werden von den Pokémon-Schöpfern gleich mehrere Patentverstöße vorgeworfen.

Nintendo und The Pokémon Company setzen die Anwälte nun doch noch auf Palworld an. Nintendo und The Pokémon Company setzen die Anwälte nun doch noch auf Palworld an.

Update vom 19. September, 11:12 Uhr: Inzwischen hat sich auch der Palworld-Entwickler Pocketpair auf dem offiziellen Discord-Server zu Wort gemeldet. Offenbar müssen Fans des Studios damit rechnen, dass sich durch die Gegenmaßnahmen der Klage die Weiterentwicklung von Palworld und potenzieller neuer Spiele verzögert.

Ein Auszug aus dem Statement von Pocketpair:

Wir haben von der Klage Kenntnis erhalten und werden die entsprechenden rechtlichen Schritte und Untersuchungen zu den Vorwürfen der Patentverletzung einleiten. Zum jetzigen Zeitpunkt sind uns die konkreten Patente, deren Verletzung uns vorgeworfen wird, nicht bekannt, und wir wurden auch nicht über solche Details informiert. […]

Es ist wirklich bedauerlich, dass wir aufgrund dieses Rechtsstreits gezwungen sein werden, viel Zeit für Dinge aufzuwenden, die nichts mit der Spieleentwicklung zu tun haben. Wir werden jedoch unser Möglichstes für unsere Fans tun und sicherstellen, dass Indie-Entwickler nicht daran gehindert werden, ihre kreativen Ideen zu verfolgen. […]

Ursprüngliche Meldung: Der Release von Palworld am 19. Januar 2024 wurde von Plagiatsvorwürfen überschattet. Der Tenor: Viele der niedlichen Monster im Spiel, Pals genannt, sehen den populären Pokémon frappierend ähnlich.

Was folgte, war ein investigatives Wettrennen zahlreicher Internet-User, die 3D-Modelle bis ins kleinste Detail verglichen und zu dem Schluss kamen: Hier muss kopiert worden sein. Es gab aber auch viele Gegenstimmen, die ihrerseits mit Argumenten dagegenhielten.

In einer Sache waren sich aber alle einig: Nintendo als Anteilseigner der Pokémon Company wird dagegen vorgehen. Doch nichts passierte - acht Monate lang. Jetzt macht das Unternehmen plötzlich doch ernst.

Der Vorwurf: Patente wurden verletzt

Welches Beweismaterial die Anwälte der Pokémon Company in den vergangenen Monaten zusammengetragen haben, ist unklar. Fakt ist, dass Nintendo in einer offiziellen Pressemitteilung von mehreren Patentverletzungen spricht.

Da die meisten von euch wohl nicht des Japanischen mächtig sind, haben wir die Aussagen für euch ins Deutsche übersetzt:

Die Anklage lautet, dass das von den Beklagten entwickelte und vertriebene Spiel Palworld mehrere Patentrechte verletzt, und es wird eine Unterlassungsverfügung gegen die Verletzung sowie Schadenersatz gefordert.

Um unser wertvolles geistiges Eigentum zu schützen, das wir über viele Jahre hinweg durch unsere Bemühungen aufgebaut haben, werden wir weiterhin die notwendigen Maßnahmen gegen Verletzungen unseres geistigen Eigentums, einschließlich unserer Marken, ergreifen.

Palworld: Das »Pokémon mit Knarren« bekommt ein Addon mit neuer Insel und ... Ölplattformen? Video starten 1:30 Palworld: Das »Pokémon mit Knarren« bekommt ein Addon mit neuer Insel und ... Ölplattformen?

Wie stehen die Aussichten auf Erfolg? Ein Anwalt meldet sich

Bis in dieser Angelegenheit ein Urteil gesprochen wird, dürfte es erfahrungsgemäß einige Zeit dauern. Wenn zwei Firmen sich streiten, können auch mal Monate ins Land streichen, bis die Rechtsprechung erfolgt.

Bereits im Januar kündigte Nintendo an, den Steam-Hit ins Visier genommen zu haben. Man kann also davon ausgehen, dass die vergangenen Monate für Analysen und Beweissicherung genutzt wurden und sich der japanische Spielehersteller sicher ist, nun genug belastendes Material vorweisen zu können.

Es gibt aber auch Zweifler, die den judikativen Ball eher auf dem Spielfeld von Pocketpair sehen. So zum Beispiel der Wirtschaftsanwalt Richard Hoeg, der sich auf X (ehemals Twitter) skeptisch zeigt, dass die Anklage Erfolg haben kann.

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Der neue Trubel rund um Palworld könnte dem Spiel vielleicht sogar wieder willkommene Aufmerksamkeit bescheren. Denn der große Hype ist schon lange vorbei, was auch die Steam-Metriken eindrucksvoll zeigen. Im Januar, kurz nach Release und am Höhepunkt des Booms, spielten in der Spitze über zwei Millionen Spieler. Inzwischen sind es nur noch rund 15.000 Fans, die Palworld die Treue halten.

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