Seite 2: Pathfinder: Kingmaker - Zu schwer und zu komplex?

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Die Baldur's-Gate-Verklärung

Die Kämpfe laufen nach strikten Regeln ab - und dazu kommt das bereits erwähnte Würfelglück: Wenn der Gegner anfangs zweimal kritisch trifft, ist unser Held hinüber. Erfahrene D&D-Veteranen haben damit kein Problem, schließlich war das auch schon in Baldur's Gate so: Viele Kämpfe wurden geführt, teilweise deutlich verloren und in einem neuen Versuch mussten wir die Strategie anpassen. Das machte schon damals einen großen Teil der Faszination aus, nämlich die Herausforderung zu meistern die hinter einer solchen Begegnung steckte. Was bei Baldur's Gate noch heute gefeiert wird, ist jetzt bei Pathfinder: Kingmaker plötzlich schlecht?

Zum einen beobachten wir eine gewisse Verklärung der guten alten Baldur's Gate Saga. Gerade zu Beginn konnten simple Kobolde der Gruppe direkt den Garaus machen. Der Weg in die Minenstadt Nashkell hatte unter anderem mit einem Ogrillon eine extrem harte Nuss zu knacken und wer einfach mal Richtung Küste ging, der wurde von Sirenen mit einem Schulterzucken aufgemischt. Pathfinder: Kingmaker ist ähnlich konsequent: Wir können auch zu Anfang schon in wirklich harte Gegner rennen.

Micro-Management ist im Kampf gefragt, ebenso wie eine gute Formation und das Wissen, wie wir unsere Fähigkeiten sinnvoll einsetzen müssen, um einen engen Kampf zu gewinnen. Micro-Management ist im Kampf gefragt, ebenso wie eine gute Formation und das Wissen, wie wir unsere Fähigkeiten sinnvoll einsetzen müssen, um einen engen Kampf zu gewinnen.

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Pathfinder: Kingmaker: Maximale Aufmerksamkeit

Wenn wir dann nicht ziemlich genau wissen, wie wir unsere Gruppe aufstellen müssen, wie wir mit Friendly Fire umgehen sollten und welche Gegner mit welchen Waffen zu bekämpfen sind, dann stellen schon ein paar Spinnenschwärme ein Todesurteil für uns dar. Denn die sind gegen simple Waffengewalt schlicht immun. Das erschließt sich aber erst, wenn wir ins Kampf-Log schauen oder in den Einstellungen eine automatische Pause bei Gebrauch von ineffektiven Waffen eingestellt haben. Dann können wir andere Dinge ausprobieren, beispielsweise Flächenzauber, Fackeln oder Angriffstränke.

Auf der anderen Seite sehen wir auch ein Wahrnehmungsproblem: Was bei Pathfinder: Kingmaker der normale Schwierigkeitsgrad ist, wäre in Pillars of Eternity wohl eher die schwere Variante gewesen. Auf diese Weise kommt eine gefühlte Ungerechtigkeit zustande, die sich allerdings sehr einfach durch die enorm umfangreichen Schwierigkeitseinstellungen regeln lässt. Es ist keine Schande, für den Anfang Kämpfe und Co. leichter zu gestalten, um in das System zu finden und sich an die Spielmechaniken zu gewöhnen.

Die Spinnenschwärme kann man nicht besiegen, steht in so manchem Steam-Review. Nun... Die Spinnenschwärme kann man nicht besiegen, steht in so manchem Steam-Review. Nun...

Nein, Pathfinder: Kingmaker ist nicht extrem schlecht balanciert, auch wenn ganz sicher hier und da optimiert werden kann. Es folgt wie versprochen seinem zugrunde liegenden Regelwerk und bestraft damit selbst kleine Fehler sofort. Dazu kommt das Würfelglück, das manchmal einfach nicht mit dem Spieler ist. Einen Spielstand neu zu laden und den Kampf erneut zu versuchen ist Teil dieser Art Spiel - und war es schon immer. Allerdings ist die Menge an vorausgesetztem Wissen bzw. die Notwendigkeit, sich detailliert mit den Mechanikern auseinanderzusetzen essenziell für den Spielerfolg.

Owlcat Games hätte vielleicht gut daran getan, gewisse Dinge wie die Bekämpfung von Spinnenschwärmen und anderen Gegnern mit besonderen Immunitäten klarer herauszustellen und die Lösungsansätze deutlicher zu machen. Auch wird einem Neuling nicht auf den ersten Blick klar, dass es sich lohnen kann, Kämpferin Valerie den Turmschild wegzunehmen und ihn durch ein schweres Schild zu ersetzen: Dadurch hat sie zwar weniger Rüstungsklasse, aber auch einen erhöhten Angriffswert, wodurch sie nicht so oft daneben haut.

Pathfinder: Kingmaker - Halb Baldurs Gate, halb Aufbauspiel: Das eigene Königreich gespielt Video starten 8:19 Pathfinder: Kingmaker - Halb Baldur's Gate, halb Aufbauspiel: Das eigene Königreich gespielt

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