Pathfinder: Kingmaker ist die Videospiel-Umsetzung einer Kampagne des beliebten Pen&Paper-Regelwerks Pathfinder. Dabei handelt es sich eigentlich um das Dungeons & Dragons-Regelwerk 3.5., das in der Pathfinder-Version die Vereinfachung folgender Dungeons & Dragons-Regelwerke nicht mehr mitmachte.
Damit sind wir schon beim Kern des Problems angekommen, dass Pathfinder: Kingmaker gerade hat: Aktuell beklagen sich viele Spieler über den hohen Herausforderungsgrad und die angebliche Unfairness des Spiels. Liegt das an einer schlampigen Umsetzung oder ist es die Hardcore-Komplexität, die für Ablehnung sorgt? Wir bestreiten gerade ebenfalls das Abenteuer um die Raublande und gehen auf unsere Erfahrungen ein.
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Komplexität neu definiert
Pathfinder: Kingmaker ist ein isometrisches Rollenspiel (vergleichbar mit Baldur's Gate, Pillars of Eternity oder Divinity: Original Sin), in dem wir eine Heldengruppe von bis zu sechs Personen durch die Raublande, einem kaum besiedelten Bereich der Flusskönigreiche führen. Jeder Charakter hat mindestens eine Klasse, eigene Werte und viele verschiedene Fähigkeiten. Die müssen wir nicht zuletzt in herausfordernden Echtzeitkämpfen (mit Pausenfunktion) geschickt einsetzen.
Entwickler Owlcat Games hat in seiner Kickstarter-Kampagne klargemacht, dass sie sich sehr nah am Pathfinder-Regelwerk orientieren wollen, allerdings würde es auch Anpassungen geben müssen. Schließlich handelt es sich um ein Videospiel, und das lässt sich nicht immer eins zu eins an eine Vorlage anpassen. Offenbar ist es den Entwicklern aber sehr gut gelungen, die Komplexität des Regelwerks ins Spiel einzubauen, so zumindest unser Eindruck nach den ersten rund 20 Stunden.
Das fängt bereits bei der Charakterentwicklung an. Acht Rassen mit all ihren Vor- und Nachteilen stehen uns zur Verfügung und wir können aus 14 Klassen (inklusive jeweils vier Subklassen) wählen. Sechs Attribute und elf Fertigkeiten müssen verwaltet werden. Dazu gilt es Werte für Modifikatoren durch Zauber oder Ausrüstungsgegenstände im Auge zu behalten und Rettungswürfe auszubalancieren.
Kritik an der Balance:Die Spieler finden Pathfinder zu schwer
Erste Patches:Diese Änderungen am Rollenspiel sind bereits live
Vorkenntnisse sehr von Vorteil
Ja, in Pathfinder: Kingmaker wird gewürfelt - und zwar noch erheblich detaillierter als es beispielsweise in Pillars of Eternity der Fall ist. Hier richtet sich Owlcat Games stark nach der Vorlage und die ist sehr komplex. Während Fans dieser Art Rollenspiel sich grundsätzlich schnell zurechtfinden, stellen auch sie schon zu Beginn fest: Hier müssen wir unseren Grips enorm anstrengen und uns genau in die Regeln einlesen.
Durch viele Tooltips wird das erleichtert, allerdings müssen wir einschränkend sagen, dass für absolute Neulinge diese Tipps nicht ausreichen. Wer Baldur's Gate oder Neverwinter Nights gespielt hat, kann mit den Begriffen Rüstungsklasse, Angriffswert oder Zähigkeitswurf etwas anfangen. Alle anderen müssen sich erst langwierig belesen und können aufgrund der Fülle von Text und Formeln schnell in die Versuchung kommen, sich fix durchzuklicken und mit den ersten vier Gruppenmitgliedern einfach mal in die offene Welt zu spazieren.
Das geht ohne Probleme. Pathfinder: Kingmaker setzt uns zu Beginn eigentlich keine Grenzen, wohin wir gehen können. Dazu kommen viele Zufallsbegegnungen auf der großen Karte, die oft zu Kämpfen führen. Wer zu Beginn nicht darauf geachtet hat, einen Charakter mit ordentlicher Wissensfertigkeit im Bereich Welt auszustatten, wird häufiger angegriffen bzw. hat nicht die Möglichkeit, einem Kampf auszuweichen.
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