Mit Risen 3: Titan Lords haben Deep Silver und Piranha Bytes den mittlerweile dritten Ableger der Rollenspiel-Reihe Risen veröffentlich. Wie unser Test zeigt, ist es ein für die Entwickler typisches Open-World-Rollenspiel, dass auch diesmal wieder mit einer abenteuerlichen Welt und dem guten, alten Gothic-Charme überzeugen kann. Etwas mehr Innovation hätte dem Titel aber sicher gut getan, wobei das nicht nur spielerisch, sondern auch technisch gilt.
Schon zum Release des Vorgängers Risen 2: Dark Waters war die verwendete und ursprügnlich für Gothic 3 entwickelte GENOME-Engine nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die Entwickler haben die Engine zwar weiterentwickelt und beispielsweise volumetrische Rauch-Effekte und Soft-Shadows integriert, doch wirklich neu sind solche Grafikspielerein nicht und gelten mittlerweile als Standard. Für vieler Spieler wenig erfreulich: Um Kanten zu glätten, steht nur der Post-Processing-Effekt FXAA zur Verfügung. Er benötigt zwar deutlich weniger Leistung als beispielsweise klassisches Multi-Sampling, führt aber gleichzeitig auch zu einem Schärfeverlust des Bilds.
Erfreulich ist dagegen, dass bei der Weiterentwicklung der Engine viel Wert auf Multicore-Unterstützung und generelle Performance-Verbesserungen gelegt wurde, so dass Risen 3: Titan Lords auch auf schwachen Rechnern problemlos läuft. So können Sie bei mittleren Detailgrad bereits mit einem Dual-Core-Prozessor, 2,0 GByte RAM und einer betagten Grafikkarte in die Karibik starten und auch die übrigen von uns ermittelten Systemanforderungen fallen recht genügsam aus.
Systemanforderungen
1920x1080, maximale Details, Kantenglättung aktiviert
Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 480 oder AMD Radeon HD 5870
Prozessor: Phenom II X3 740 oder Intel Core 2 Duo Q8300
Arbeitsspeicher: 2,0 GByte
Festplatte: 8,0 GByte
1920x1080, hohe Details
Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 470 oder AMD Radeon HD 5850
Prozessor: AMD Athlon II X2 250 oder Intel Core 2 Duo E7400
Arbeitsspeicher: 2,0 GByte
Festplatte: 8,0 GByte
1920x1080, mittlere Details
Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 260 oder AMD Radeon HD 4890
Prozessor: AMD Athlon 64 X2 4400+ oder Intel Core 2 Duo E6600
Arbeitsspeicher: 2,0 GByte
Festplatte: 8,0 GByte
Grafikvergleich
Für die dunkelgrüne Kategorie unserer Technik-Tabelle stellen wir im Grafikmenü alles auf Anschlag, um das Maximum an Bildqualität aus Risen 3 herauszuholen. Auch Kantenglättung (das besagte FXAA) und Tiefenunschärfe lassen wir in dieser Kategorie aktiviert und verwenden 16-fache anisotrope Filterung.
In der grünen Kategorie verzichten wir auf Kantenglättung und reduzieren die Effekte auf »hoch«. Die Bildqualität leidet jedoch nur minimal, am ehesten fällt noch das deaktivierte Anti-Aliasing auf, da das Bild nun etwas unruhiger wirkt. Gleichzeitig kommt das deaktivierte Anti Aliasing und der damit verbundene Weichzeichner aber auch der Bildschärfe. Außerdem gibt es in diesen Einstellungen keine volumetrischen Effekte mehr, was sich sehr Positiv auf die Performance auswirkt.
Die gelbe Kategorie repräsentiert nicht die niedrigsten Einstellungen, da Risen 3 sehr zurückhaltend ist, was den Leistungshunger angeht. Wir verwenden mittlere Einstellungen, bei denen neben den Texturen vor allem die Sichtweite unter der reduzierten Qualität leidet. Allerdings läuft das Rollenspiel so auch auf alten Rechnern problemlos.
Grafikmenü
Wie schon beim Vorgänger lassen sich alle Einstellungen direkt im Spiel und ohne nervige Neustarts umstellen. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind übersichtlich gestaltet und bieten genug Raum zur Anpassung an die Systemleistung, allerdings könnten die Bezeichnungen teilweise präziser sein.
So mussten wir feststellen, dass die Option »Objektsichtweite« auf den ersten Blick keinen sichtbaren Einfluss auf die Spielwelt hat. Tatsächlich aber sind volumetrische Partikeleffekte wie zum Beispiel Rauch ab der Einstellung »hoch« deaktiviert und auch die Texturauflösung von weit entfernten Objekten wird über diese Option beeinflusst. Die Landschaftssichtweite hingegen beeinflusst den Schattenwurf weit entfernter Objekte - hier hätten wir uns klarere Bezeichnungen gewünscht, um das Spiel einfacher unseren Prioritäten in Sachen Optik anpassen zu können.
Bei der Performance fallen am ehesten Vegetationsqualität, Schattenqualität und die Objektsichtweite ins Gewicht. Komplett deaktivieren sollten Sie die Schatten dennoch auf keinen Fall, darunter leidet ansonsten die Atmosphäre und die liebevoll kreierte Inselwelt verliert deutlich an Glaubhaftigkeit.
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