Shadow of the Tomb Raider - Zwischen Reue und Rache

Shadow of the Tomb Raider schlägt den bislang düstersten Ton der Reihe an und mixt ihn mit erstklassigem Gameplay. Für unsere Preview haben wir die ersten drei Stunden gespielt.

Shadow of the Tomb Raider - Gameplay-Fazit nach drei Stunden: düster, nass und richtig gut Video starten 5:24 Shadow of the Tomb Raider - Gameplay-Fazit nach drei Stunden: düster, nass und richtig gut

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»Passt auf, dass uns niemand folgt!« weist Doktor Dominguez seine Wachen an. Ein netter Versuch, doch davon lässt sich Lara nicht aufhalten. Ein Ablenkungsmanöver später schleicht sie durch die bunten Gassen Mexikos, vorbei an einem Meer aus Kerzen und Totenkopfmasken. Día de Muertos, Tag der Toten.

Dass sie Dominguez verfolgt, hat einen guten Grund. Er ist Teil von Trinity, der machthungrigen Organisation, die Lara das Leben schon in Rise of the Tomb Raider schwer gemacht hat. Viel schlimmer noch: Trinity hat Laras Vater getötet und den Mord als Suizid vertuscht. Lara giert nach Rache.

In Mexiko leitet Dominguez eine Ausgrabung nach einem antiken Artefakt mit ungeheurer Macht. Damit das nicht in seine Hände fällt, tut Lara alles, um die Pläne von Trinity zu vereiteln - auch wenn sie dabei zu voreilig handelt. Denn am Ende erreicht sie den Maya-Dolch zwar vor Dominguez, reißt ihn aber ohne nachzudenken an sich und löst damit die Apokalypse in Form von alles zerstörenden Naturkatastrophen aus. Die erste lässt nicht lange auf sich warten: Ein Tsunami bricht durch die Straßen, auf denen eben noch Kinder getanzt haben. Bald schwimmen Leichen im Wasser, Schreie gellen durch die Nacht.

Shadow of the Tomb Raider beginnt am Tag der Toten. Mit den Festlichkeiten ehren die Mexikaner die Verstorbenen. Shadow of the Tomb Raider beginnt am Tag der Toten. Mit den Festlichkeiten ehren die Mexikaner die Verstorbenen.

Weltuntergang und Lagerfeuer

Ja, Shadow of the Tomb Raider erzählt eine besonders düstere Geschichte und stellt damit selbst seine Vorgänger in den Schatten. Wir erleben eine kompromisslose und besessene Lara, die nicht nur um die Rettung der Welt kämpft, sondern auch mit sich selbst.

Der düstere Ton der Geschichte sei die natürliche Weiterentwicklung von Laras Weg zum Tomb Raider, erklärt uns Narrative Director Jason Dozois während unseres Anspieltermins. Aus dem schüchternen, abenteuerlustigen Mädchen ist inzwischen eine von Rache getriebene Lara geworden. Ihre Obsession mit Trinity nimmt überhand, alles andere rückt in den Hintergrund.

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Darum erzählt Shadow of the Tomb Raider im Grunde zwei Geschichten: Den Haupthandlungsstrang um den Untergang der Welt und eine persönliche Nebenhandlung über Laras innere Konflikte, über die sie sich oft mit ihrem guten Freund Jonah austauscht. Mit dem haben wir schon in den ersten beiden Teilen Bekanntschaft gemacht, Serienkenner tauchen so schnell in die Handlung ein. Ihr müsst die Vorgänger aber nicht gespielt haben, um die grundlegende Geschichte zu verstehen.

Neben der Apokalypse nimmt sich der finale Teil auch Zeit für persönliche Geschichten. Neben der Apokalypse nimmt sich der finale Teil auch Zeit für persönliche Geschichten.

Je nach Situation sind die Cutscenes mal packend inszeniert, etwa wenn Lara von der riesigen Flut in Mexiko mitgerissen wird, und mal gefühlvoll, wenn sie mit Jonah am Lagerfeuer sitzt und beide Geschichten aus ihrer Kindheit austauschen. Diese Mischung aus Apokalypse und persönlichen Konflikten schafft eine erwachsene Stimmung, die uns gut gefällt.

Sie haben Ihr Ziel erreicht

Nachdem Lara aus Mexiko entkommen ist, macht sie Jagd auf Trinity und ein zweites Artefakt, mit dem sie den Weltuntergang stoppen kann. Im Flugzeug nach Peru schlägt jedoch die zweite Naturkatastrophe zu. Ein faustdickes Hagelkorn bricht durch die Scheibe und knallt ins Gesicht des Piloten. Er stöhnt auf und bricht bewusstlos zusammen, kurz darauf schwankt Lara ins Cockpit und übernimmt das Steuer. Hätte sie zur Decke geblickt, wären ihr die Risse aufgefallen, die sich durch die stählerne Hülle ziehen. Zu spät. Das Cockpit reißt ab und trennt Jonah und Lara, die nun beide ungebremst auf die Erde stürzen.

Als Lara zu sich kommt, befindet sie sich im tiefsten Dschungel Perus, einem der Hauptschauplätze von Shadow of the Tomb Raider. Und was für einer! Wir blicken auf sattgrüne Baumriesen, auf deren Äste sich Brüllaffen tummeln. Das Licht schimmert durchs Blätterdach und wirft Schatten auf den Matsch, durch den Lara watet. Alles in allem fühlen wir uns im wunderschönen Dschungel pudelwohl - wären da nicht die Raubkatzen.

Lara hat die Apokalypse ausgelöst, diese Flut ist eine der Konsequenzen. Lara hat die Apokalypse ausgelöst, diese Flut ist eine der Konsequenzen.

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