Erstes Fazit zu Ahsoka: Ein holpriger Start, der trotzdem fesselt

Eine neue Star-Wars-Serie startet auf Disney Plus! Wir haben die ersten zwei Folgen von Ahsoka gesehen und liefern euch ein Fazit zu Thrawns Rückkehr.

Am 23. August erscheinen die ersten beiden Folgen von Ahsoka auf Disney Plus - wir liefern euch ein erstes, spoiler-freies Fazit. Bildquelle: DisneyLucasfilm. Am 23. August erscheinen die ersten beiden Folgen von Ahsoka auf Disney Plus - wir liefern euch ein erstes, spoiler-freies Fazit. Bildquelle: Disney/Lucasfilm.

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Ahsoka macht von Anfang an klar: Da kommt etwas Gewaltiges auf uns zu. Als erste Star-Wars-Serie auf Disney Plus kommt Ahsoka nämlich mit einem Opening Crawl daher. Ihr wisst schon: Der große Textblock, der zu Beginn jeden Zuschauer auf den neuesten Stand bringen soll, wird bei der Rückkehr von Anakin Skywalkers Schülerin in rot statt gelb getaucht.

Doch wird die neue Star-Wars-Serie ihren eigenen Ambitionen gerecht? Ich habe bereits die ersten zwei von insgesamt acht Folgen von Ahsoka sehen dürfen. Was die können, was mir gut und weniger gut gefallen hat und was ihr sonst über die neue Star-Wars-Serie wissen solltet, fasse ich in meinem ersten Fazit für euch zusammen. 

Und keine Sorge: Auf gravierende Story-Spoiler verzichte ich dabei natürlich.

Vali Aschenbrenner
Vali Aschenbrenner

Wir tun gar nicht erst so, als hätte Vali so etwas wie einen Plan gehabt, was seine berufliche Karriere anbelangt. Nach dem Abi wollte er eigentlich nach Kanada, landete aber dann in der Gamingbranche. “Blöd” gelaufen. Seitdem durfte Vali Jedi-Ritter, Marvel-Helden, amerikanische Götter und Reginald Hargreeves’ Findelkinder interviewen, jetzt tobt er sich im GameStar-Newsroom oder in den Tiefen viel zu großer Excel-Tabellen aus. Nach Feierabend ist Vali vor allem damit beschäftigt, seine nackten Katzen zuzudecken, während seine Comic- und Star Wars: Black Series-Sammlungen beunruhigend große Ausmaße annehmen.

Worum geht es in Ahsoka?

Wie schon The Mandalorian spielt sich Ahsoka im Zeitraum zwischen Episode 6 - Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Episode 7 - Das Erwachen der Macht ab. Offensichtlich von der beliebten Storyline Heir to the Empire des alten Kanons inspiriert, widmet sich Ahsoka der Rückkehr des gefürchteten Großadmirals Thrawn (Lars Mikkelsen), der nach dem Tod des Imperators auf dem zweiten Todesstern das Imperium zu neuer Stärke führen soll.

An der Seite der Titelheldin und ehemaligen Jedi Ahsoka Tano (Rosario Dawson) findet sich der altbekannte Cast aus Star Wars Rebels und die Crew der Ghost wieder: So unter anderem Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead), Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo) und Fan-Liebling Chopper.

Mit Ahsoka baut Showrunner Dave Filoni weiter sein kleines Star-Wars-Universum auf Disney Plus aus, das mitsamt Serien wie The Mandalorian und The Book of Boba Fett in einem großen Kino-Finale münden soll. Nicht ganz unähnlich zum Marvel Cinematic Universe sollten Fans langsam, aber sicher am Ball bleiben, um nicht den Faden zu verlieren.

Ahsoka: Neuer Trailer bereitet auf den Start der Star Wars-Serie vor - und enthüllt endlich Thrawn Video starten 2:11 Ahsoka: Neuer Trailer bereitet auf den Start der Star Wars-Serie vor - und enthüllt endlich Thrawn

Muss ich Rebels gesehen haben?

Jein. Ahsoka lässt sich guten Gewissens als waschechte Fortsetzung von Star Wars Rebels bezeichnen - Dave Filonis Animationsserie, die 2014 startete und nach vier Staffeln beendet wurde. Wer sich damit (noch) nicht befasst hat, könnte damit bei Ahsoka auf Schwierigkeiten stoßen.

Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sind bereits etabliert und Ahsoka kann sich auch nicht zu lange damit aufhalten, altbekannte Dynamiken komplett neu aufzurollen. Ahsoka versucht auch, absolute Rebels-Laien abzuholen, das funktioniert aber nur bedingt. 

Die erste Folge hält sich nicht zu lange mit der teilweise exzessiven Exposition auf und wer vor dem Serienstart am 23. August nicht stolze 76 Rebels-Episoden nachholen will (von denen fairerweise nicht alle geguckt werden müssen), sollte sich vielleicht dem ein oder anderen Story-Recap widmen - wie zum Beispiel dem hier von Star Wars Explained.

Wollt ihr euch auf den großen Auftritt des neuen Star-Wars-Schurken Thrawn vorbereiten, würde ich zumindest sieben ganz bestimmte Rebels-Folgen empfehlen. Mehr dazu erfahrt ihr in unserer Übersicht zum Großadmiral, den Veteranen längst aus dem alten Kanon kennen.

Was mir gefallen hat

  • (Eigentlich nicht) die Hauptfigur: Auch wenn Ahsoka eigentlich im Titel steht, fokussiert sich zumindest die erste Episode auf eine ganz andere Figur: Sabine Wren. Und das funktioniert sogar besser, als vielleicht befürchtet. Denn während Ahsoka eher als stoisch und unnahbar daherkommt, kann man mit Sabine und ihrer Entwicklung viel leichter sympathisieren. Ihr Meisterin/Schülerin-Verhältnis wirkt zwar ein bisschen zu sehr wie ein Aufguss der altbekannten Anakin/Ahsoka-Dynamik aus The Clone Wars, damit funktioniert die aber nicht weniger gut und legt den Grundstein für eine interessante Charakterentwicklung.
  • Der Cast: Die Ahsoka-Serie ist gerade für Rebels-Fans spannend, schaffen nach der Titelheldin noch weitere Charaktere wie Sabine, Hera, Chopper, Huyang und Ezra den Sprung aus der Animation in die reale Welt. Mit Darstellern wie Mary Elizabeth Winstead und Natasha Liu Bordizzo sind die auch hervorragend gecastet und wie sich ihre Geschichte weiter entwickelt, ist nicht nur für Fans von Rebels spannend.
  • Der Soundtrack: Die Musik war bei Star Wars schon immer ein riesiges Thema, was in erster Linie den fantastischen Kompositionen von John Williams zu verdanken ist. Nicht ganz unähnlich zu The Mandalorian geht Ahsoka diesbezüglich seinen eigenen Weg, ist aber musikalisch teilweise sogar richtig experimentell. Damit freundet sich vielleicht nicht jeder Fan an, die Mischung funktioniert im Kontext der Serie aber überraschend gut. Ohne zuviel zu verraten: Musikalisch hat mich Ahsoka teilweise an Jedi: Fallen Order erinnert, in dem bereits eine völlig neue Facette des Sternenkriegs entfaltet wurde.
  • Die Schurken: Ahsoka führt in den ersten Episoden zwei völlig neue Schurken in das Star Wars-Universum ein, die Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) bei ihrer Suche nach Thrawn unter die Arme greifen. Was genau es mit Baylan Skoll und Shin Hati auf sich hat, klärt Ahsoka noch nicht. Doch schon jetzt zieht der gerade erst im Mai 2023 verstorbene Darsteller Ray Stevenson in seinen Bann, der als eine Art dunkle Jedi mit seiner Schülerin die Dynamik von Ahsoka und Sabine spiegelt. Baylan und Shin gehören zu den heimlichen Highlights der Serie und ich bin verdammt neugierig darauf, wie es mit den neuen Bösewichten weitergehen wird.

Eigentlich heißt Ahsoka ... Ahsoka, doch bei der neuen Star-Wars-Serie steht zumindest in den ersten zwei Folgen ein anderer Charakter im Fokus: Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzu). Bildquelle: DisneyLucasfilm Eigentlich heißt Ahsoka ... Ahsoka, doch bei der neuen Star-Wars-Serie steht zumindest in den ersten zwei Folgen ein anderer Charakter im Fokus: Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzu). Bildquelle: Disney/Lucasfilm

Was mir nicht gefallen hat

  • Die Dialoge: Ahsoka hat in seinen ersten beiden Folgen ein Dialog-Problem. Was Charaktere denken und fühlen, dürfen deren Schauspieler nicht zeigen, sondern müssen genau das aussprechen. Die Gespräche wirken so unnatürlich, steif und hölzern. Damit weckt Ahsoka teilweise Erinnerungen an die Prequels - und zwar nicht die schönen.
  • Das Tempo und der Fokus: Ahsoka tut sich in den ersten zwei Folgen schwer, so richtig Fahrt aufzunehmen. In Episode 1 frisst eine schnöde McGuffin-Jagd in Kombination mit gleich zwei schleppenden Rätseleinlagen viel zu viel Zeit, während wichtige Charakter-Momente und actionreiche Auseinandersetzungen zu schnell abgefrühstückt werden. Regisseur Dave Filoni setzt hier ganz klar den falschen Fokus, was den Auftakt des neuen großen Star-Wars-Kapitels zu einer zwischenzeitlich zähen Angelegenheit macht. Wer hier nicht die rosarote Rebels-Fan-Brille aufhat, dürfte sogar noch größere Schwierigkeiten haben.
  • Die Kämpfe: In den ersten zwei Folgen von Ahsoka geht es allemal zur Sache. So dürfen sich die Schurken Baylan Skoll und Shin Hati durch ein Schiff der Neuen Republik schnetzeln oder Ahsoka selbst bekommt es mit Attentäterdroiden zu tun. Dabei sind die Kämpfe zwar kompetent inszeniert, leiden aber unter dem willkürlichen Pacing. Eines der spannendsten und spektakulärsten Elemente von Star Wars wirkt wie ein unliebsam behandeltes Anhängsel.

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