Seite 2: Starbound im Test - Freiheit im Pixel-Weltraum

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Paradies für Sammler und Handwerker

Sammelwütige kommen in Starbound voll auf ihre Kosten. Der »Matter Manipulator« ist unser Multifunktionswerkzeug für Ab- und Aufbau jeder Art. Anfangs noch etwas behäbig können wir das Teil im Verlauf des Spiels aufwerten, so dass es schneller abbaut oder eine höhere Reichweite hat. Damit buddeln wir uns dann kreuz und quer durch die Planeten und besorgen uns Material fürs umfangreiche Crafting.

Im Außenposten sind die Überlebenden der Katastrophe auf der Erde versammelt und hier finden wir Questgeber sowie Geschäfte. Im Außenposten sind die Überlebenden der Katastrophe auf der Erde versammelt und hier finden wir Questgeber sowie Geschäfte.

Handwerk funktioniert klassisch wie in Minecraft und Co. mit kleinen, werkbankunabhängigen Rezepten für Heilsalben oder mit Brettern, die wir wiederum für den Aufbau von Crafting-Stationen (Esse, Schmiede, Werkbank etc.) brauchen. Für Letztere bietet es sich an, eine eigene und geschützte Niederlassung zu bauen. Jede Menge Rezepte für Waffen, Rüstungen und kosmetischen Krims Krams machen aus uns kleine Kampfmaschinen und aus unserer zweckmäßigen Handwerkerbude ein heimeliges Plätzchen, das wir bei Bedarf zu einer ganzen Kolonie ausweiten können.

Kolonie & Crew

Um NPCs anzusiedeln, platzieren wir eine zuvor beim Händler gekaufte Kolonieurkunde in der vorgesehenen Behausung - schwupps, ein NPC erscheint! Je nach Qualität der Einrichtung zahlt der NPC unterschiedlich viel Miete, entweder in der handelsüblichen Währung (Pixel!) oder in Naturalien. Dass die NPCs aber einfach so erscheinen, ist allerdings leicht unbefriedigend. Viel besser wäre es, wenn wir auf unseren Reisen über die Planeten NPCs für unsere Kolonie gewinnen könnten.

Das Raumschiff ist unser Fortbewegungsmittel im Weltraum. Damit es aber so hübsch aussieht, müssen wir es erst einmal reparieren. Das Raumschiff ist unser Fortbewegungsmittel im Weltraum. Damit es aber so hübsch aussieht, müssen wir es erst einmal reparieren.

Das funktioniert aber leider nur für Crew-Mitglieder, die wir für unser Raumschiff anwerben können und die uns passive Boni verleihen. Beispielsweise erhöht der Ingenieur die Treibstoffkapazität des Raumschiffs und wir können Crewmitglieder als (suboptimale) Kampfunterstützung mitnehmen. Allerdings lohnt sich das Crew-Feature im derzeitigen Zustand kaum und wirkt ziemlich unausgegoren.

Steilwand für Einsteiger

Das größte Manko des Spiels ist die Tatsache, dass es fast nichts erklärt. Spielen wir beispielsweise im Survival-Modus, müssen wir regelmäßig essen um nicht abzukratzen. Dass wir aber für eine simple Landwirtschafts-Hacke erst eine Esse, ein Spinnrad und passende Materialien brauchen, finden wir nur durch stumpfes Ausprobieren heraus.

Neben dem Schlachten von Tieren ist Landwirtschaft die wichtigste Möglichkeit, Essen anzubauen. Allerdings müssen wir selber rausfinden, wie das geht, denn das Spiel geizt mit Infos. Neben dem Schlachten von Tieren ist Landwirtschaft die wichtigste Möglichkeit, Essen anzubauen. Allerdings müssen wir selber rausfinden, wie das geht, denn das Spiel geizt mit Infos.

Auch die Umsetzung der Hunger-Mechanik ist fragwürdig: Wir schaufeln Unmengen an Karotten, Reisgerichten und Brot in uns rein, nur um ein paar Minuten Ruhe vor dem Hunger-Warnton zu haben. Hier muss dringend an der Balance geschraubt werden.

Allerdings können wir bequem andere Spieler über unsere Steam-Freundesliste einladen und so die unnötigen Hürden des Spiels durch gemeinsames Ausprobieren im Koop überwinden. Nachteil der auf Multiplayer-Interaktion ausgelegten Spielstruktur: Es gibt keine Pausenfunktion. Wer zwischendurch mal für kleine Pixelmonster muss, der kann nur durch Verlassen des Spiels (dabei wird automatisch gespeichert) den wachsenden Hunger unterbrechen.

Durchwachsene Technik

Auch das Interface braucht dringend ein Update. Zwar können wir jedem Hotkey eine Funktion bzw. einen Gegenstand für linke und rechte Maustaste zuweisen, was eine geniale Idee ist. Dafür ist die restliche Funktionalität … nun ja, eingeschränkt wäre noch nett formuliert. Einige Gegenstände können nicht gestapelt werden, was bedeutet, dass wir beispielsweise Nahrung einzeln auf die Hotkeys legen müssen, um sie zu essen.

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Belohnungsbeutel lassen sich ebenfalls nur öffnen, indem wir sie auf einen Hotkey legen - aus dem Inventar heraus lassen sich bloß Baumaterialien direkt nutzen. Dabei nervt wiederum, dass sich das Inventar mitten im Bildschirm und über unserem Charakter öffnet. Verschieben wir das Fenster an den unteren Bildschirmrand, verschwinden Tooltips vom Bildschirm. Das Abwählen von Gegenständen geht mal über eine spezielle Taste, mal über Escape, mal durch Schließen des Inventars. Und wir könnten noch viele weitere nervige Kleinigkeiten aufzählen.

Technisch hingegen überzeugt die uralte Pixel-Optik durch Klarheit und Kontrast, die Welten sind abwechslungsreich und mit viel Liebe gestaltet. Unterm Strich bietet Starbound also trotz der vielen kleinen Mängel für Fans des Genres ein rundes, wenn auch nicht ganz ausgefeiltes Gesamtpaket mit wahnsinnig viel Freiheit.

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