Plötzlich sind manche Spiele um bis zu 4.000 Prozent teurer als vorher – für viele Steam-Nutzer in Argentinien und der Türkei gab es ein böses Erwachen. Sie können nicht mehr in ihrer jeweiligen Landeswährung bezahlen, sondern nur noch in US-Dollar. Und das bedeutet teils massive Preissprünge. Warum ergreift Valve solche Maßnahmen und könnte das auch andere Länder betreffen?
Was hinter den Erhöhungen steckt
Der Währungswechsel wurde bereits Ende Oktober 2023 angekündigt und jetzt vollzogen. Insgesamt sind 25 Länder in Südamerika, Lateinamerika, Nordafrika und dem Mittleren Osten betroffen, die Preissteigerungen in Argentinien und der Türkei fallen besonders drastisch aus.
Diese beiden Länder leiden unter einer extrem hohen Inflation und durch die Konvertierung der Preise in US-Dollar werden Spiele teilweise schwer bezahlbar – manche Betroffene rechnen etwa bei X (früher Twitter) vor, dass manch ein Vollpreistitel nun mehr als ein durchschnittliches Monatsgehalt koste.
Auch eventuelle Guthaben auf dem Steam-Konto wurden konvertiert, laufende Abos wie etwa EA Plus beendet. Sie können nur zu den neuen Preisen wieder aktiviert werden. Bei Reddit beklagen viele User das als »das Ende von Steam für Türken und Argentinier«.
Ein weiterer möglicher Grund für die Änderungen sind »VPN-Shopper«, die ihre Location etwa auf die Türkei einstellen, ihr US-Dollar-Guthaben in türkische Lira konvertieren und dann zu den bisher dort geltenden, vergleichsweise günstigen Preisen einkaufen. Zwar äußert sich Valve nicht offiziell dazu, aber das Problem des Regions-Hoppings ist bereits seit Längerem bekannt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Spielpreise bei Steam drastisch steigen, in Argentinien haben sich schon Anfang des Jahres manche Preise verdoppelt.
Könnte das auch in Deutschland passieren? Im internationalen Vergleich ist der Euro eine starke und stabile Währung, es gibt für Valve absolut keinen Grund, ihn als Bezahlmittel von der Plattform zu nehmen. Allerdings werden die offiziellen Preisempfehlungen immer wieder angepasst, was etwa 2022 zu etwa zehn Prozent höheren Empfehlungen für Euro-Preise führte. Empfehlungen bestimmen aber nicht unbedingt auch die realen Preise:
Bisher hat sich Valve nicht offiziell geäußert, ob es vielleicht doch noch eine Lösung für Nutzerinnen und Nutzer in Argentinien, der Türkei und anderen betroffenen Ländern geben wird, in denen das Durchschnittseinkommen niedrig ausfällt. Falls sich daran in Zukunft etwas ändert, erfahrt ihr es natürlich hier bei uns.
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