Subnautica: Below Zero war schon super - und wird nun trotzdem komplett umgekrempelt

Obwohl Subnautica: Below Zero im Early Access bereits viel Lob erntet, ändern die Entwickler das Spiel nun. Wir klären, was anders wird und was das für die Spieler bedeutet.

Genre: Survival-Sandbox | Entwickler: Unknown Worlds Entertainment | Plattform: PC, PS4, Xbox One | Release: 2020 (EA-Release: 30. Januar 2019)

Das erste Subnautica war ein gewaltiger Überraschungs-Hit. Nicht einmal die Entwickler von Unknown Worlds hätten damit gerechnet, dass der Überlebenskampf in einer außerirdischen Unterwasserwelt so viele Spieler fasziniert und begeistert. Die Spitze der aktiven Spieler liegt bei über 50.000 gleichzeitigen Nutzern und die über 100.000 Steam-Reviews stehen bei »äußerst positiv«.

Kein Wunder also, dass es im nächsten Spiel Subnautica: Below Zero wieder zurück in fremde Ozeane geht. Diesmal sind diese allerdings von Eismassen bedeckt. Das Standalone-Addon zeigt euch nämlich die frostige Seite von Planet 4546B und funktioniert komplett unabhängig vom Hauptspiel.

Der ein oder andere weiß das sicher schon, denn der Quasi-Nachfolger befindet sich seit über einem Jahr im Early Access - sogar einen Test gibt es bereits von uns. Neu ist jetzt allerdings, was die Entwickler uns im Stream verraten: Das aktuelle Update krempelt Below Zero nämlich zu großen Teilen um. Und das, obwohl das Survival-Abenteuer eigentlich ähnlich viel Lob erntete wie der Vorgänger.

Woran das liegt und warum das ein gutes Zeichen ist, obwohl manche Spieler Abstriche machen müssen, klären wir hier. Den Stream binden wir ebenfalls für euch ein, mit Subnautica geht es etwa bei der Zwei-Stunden-Marke los:

Link zum YouTube-Inhalt

Was macht Subnautica: Below Zero besonders?

Below Zero ist auf den ersten Blick genau wie Subnautica ein recht klassisches Survivalspiel. Nur mit minimaler Taucherausrüstung am Leib jagt ihr in einer rauen Meereswelt Fische für Nahrung oder Flüssigkeiten, zerkloppt Steine für wertvolle Ressourcen oder scannt Schrott, um neue Blaupausen für nützliche Ausrüstung freizuschalten - mit Flossen oder einem vollen Sauerstofftank taucht es sich deutlich angenehmer.

Subnautica: Below Zero will darüber hinaus aber eine packende Kampagne bieten. Wie ernst es den Entwicklern dabei ist, zeigt ein besonders drastischer Schritt: Nach über einem Jahr Early Access schmeißen sie die vorhandene Story einfach über den Haufen und setzen noch einmal komplett neu an.

Denn den Fans war die Handlung um Forscherin Robin, die stets mit ihrer Schwester per Funk kommuniziert, während sie den fremden Planeten untersucht, nicht emotional genug. Außerdem kümmert sich jetzt mit Jill Murray eine neue Autorin (u.a. Assassin's Creed 4: Black Flag, Shadow of the Tomb Raider) um die Handlung, die dementsprechend viel Erfahrung und natürlich auch eine eigene Vorstellung mitbringt.

Jetzt macht Robin sich allein auf die Suche nach ihr, weil sie irgendwo in der eisigen Kälte verschollen ist. Ob euch der neu inszenierte Anfang mitreißt, könnt ihr selbst bereits auf Steam ausprobieren. Einen Vorgeschmack auf verrückte Kreaturen und trotz Frost farbenfrohe Unterwasserlanschaften in Below Zero liefert übrigens auch dieses Video. Für ein Indie-Spiel macht Subnautica optisch ordentlich etwas her:

Subnautica: Below Zero - 12 tolle, neue Kreaturen aus der Fortsetzung Video starten 7:39 Subnautica: Below Zero - 12 tolle, neue Kreaturen aus der Fortsetzung

Die wichtigsten Features auf einen Blick:

  • Neue Biome: Ihr erkundet eine arktische Region des Wasserplaneten aus Subnautica, die auch neue Umgebungen wie Eishöhlen, Thermalquellen oder Gletscherseen bietet.
  • Mehr Landmassen: Nicht nur im Wasser, sondern auch an Land gibt es diesmal viel zu erkunden.
  • Survival-Mechaniken: Ihr sucht nach Nahrung, Wasser und Blaupausen, um zu überleben und neue Ausrüstung oder gar ganze Habitate zu craften. Es gibt neue nützliche Hilfsmittel wie ein Hover Bike für Landgänge. Dafür kommt die eisige Kälte als neue Gefahr hinzu.
  • Interessante Hintergründe: Ihr kommt einer verschwundenen Alienzivilisation auf die Spur und lüftet ihre Geheimnisse.
  • Eine packende Handlung: Ihr begebt euch als Robin auf die Suche nach eurer Schwester und erkundet dabei den fremdartigen Planeten. Die Heldin und andere Figuren, mit denen sie unterwegs interagiert, sind diesmal sogar vollvertont.

Für wen ist Below Zero interessant?

Survival-Spiele gibt es zuhauf, aber nur wenige bieten wie The Long Dark oder Subnautica: Below Zero eine echte Geschichte als Rahmen, die euch mitreißen soll. Fehlt euch das sonst bei den Genre-Vertretern, seid ihr hier also richtig.

Außerdem erkundet ihr eben nicht nur eine gewöhnliche karge Eislandschaft, sondern taucht in einen kunterbunten Ozean voller skurriler Kreaturen wie knuffigen Glupschaugen-Pinguinen ab oder findet irgendwo in den blauen Weiten gar Überbleibsel eines mysteriösen Alienvolkes. Wer gerne auf Entdeckungstour geht und einen erfrischend anderen Schauplatz erleben möchte, kommt also auch auf seine Kosten.

Selbst wenn ihr keine Lust auf Ressourcen-Sammelei, Überlebenskampf oder Crafting habt, bietet Below Zero einen freien Modus ohne Survival-Mechaniken. So könnt ihr euch ganz auf's Erkunden oder Bauen konzentrieren.

Mehr zum Thema

Die Entwickler von Subnautica waren übrigens schon zu Gast bei GameStar TV und sprachen damals darüber, wie auch die Entwicklung des ersten Teils die ein oder andere überraschende Wendung nahm:

Subnautica ist fertig - Und ganz anders als anfangs geplant - GameStar TV Video starten PLUS 22:57 Subnautica ist fertig - Und ganz anders als anfangs geplant - GameStar TV

Was gefällt uns bisher? Was gefällt uns nicht?

Stärken von Subnautica: Below Zero

  • Ein innovatives Szenario: Unterwasserwelten dürfen wir in Spielen nur selten erkunden. Wenn sie dann auch noch auf fremden Planeten liegen, heben sie sich durch exotische Alienfische erst recht von der Standardkost ab.
  • Eine richtige Geschichte: Die Qualität der Handlung lässt sich aktuell noch nicht beurteilen. Allerdings klingt der neue Ansatz spannend und Heldin Robin wirkte bereits im Test der alten Version sympathisch auf uns. Die Inszenierung fällt durch die neue Sprachausgabe zudem hochwertig aus.
  • Kreative und vielfältige Bau-Mechaniken: Subnautica lässt uns von der Taschenlampe bis zum kompletten Habitat als neue Basis viel selbst zusammenbauen.
  • Erkunden lohnt sich: Unterwegs könnt ihr nicht nur neue Blaupausen freischalten, indem ihr die Umgebung scannt. Aufmerksame Spieler spüren gar Überreste einer alten Alienzivilisation auf und lernen mehr über die ehemaligen Bewohner und ihr Verschwinden.
  • Ein flexibles Spielerlebnis: Below Zero bietet wie Subnautica unterschiedliche Modi. Wer keine Lust auf Survival hat, darf sich ohne Druck im Kreativmodus austoben. Eine Herausforderung bietet dafür Hardcore mit Permadeath. Im klassischen Survival-Modus verliert man beim Tod nur ein paar Items.

Crafting-Mechaniken, Unterwasser-Biome oder auch die zahlreichen Kreaturen lassen sich auch auf den Screenshots im Detail bestaunen:

Subnautica: Below Zero - Screenshots ansehen

Schwächen von Subnautica: Below Zero

  • Weil Subnautica: Below Zero sich aktuell noch im Early Access findet, könnt ihr noch nicht alle Gebiete, Features und Story-Inhalte ausprobieren. Zusätzlich treten noch Bugs und andere Probleme auf. Die Corona-Pandemie sorgte zudem für einen Aufschub bei der Vertonung, aktuell gibt es also fast nur Textboxen im Spiel. Das Projekt soll sich aber trotzdem in den letzten Zügen befinden.
  • Durch den großen Umbruch bei der Story funktionieren die bisherigen Speicherstände nicht mehr. Wer die neusten Updates spielen will, muss wohl oder Übel von vorne beginnen. Das ist ärgerlich, wenn man bereits zahlreiche Stunden in die Unterwasser-Sandbox versenkt hat. Ein Euro in die Wortwitzkasse dafür!

Diese Schwächen sollten sich aber nach dem Full Release erledigt haben. Als ein Wermutstropfen bleibt dann nur noch, dass es diesmal keine VR-Version geben wird. Die hat sich laut Entwickler einfach nicht gelohnt, weil das Interesse der Spieler schon beim Vorgänger zu klein ausfiel. Wer Spaß an Survival, Crafting, Erkunden und auch einer guten Geschichte hat, sollte Subnautica: Below Zero spätestens zum Launch aber auf jeden Fall auf dem Schirm haben.

Potenzial | Sehr gut

Elena Schulz
@Ellie_Libelle

Entwickler zeigen bei Subnautica: Below Zero anschaulich, wie Early Access funktioniert, indem sie auf das Feedback ihrer Community reagieren und sogar wichtige Spielbestandteile wie die Geschichte nochmal komplett ändern. Da alle Spielmechaniken schon in Subnautica etabliert waren, haben sie jetzt zudem noch einmal die Chance, sie bis ins Detail zu verfeinern und zu optimieren.

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