Fazit: Tyranny im Test - Das Böse ist richtig gut!

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Fazit der Redaktion

Martin Deppe
@GameStar_de

Bisher war ich ja eher Verfechter von Divinity: Original Sin als von Pillars of Eternity - weil mir bei Larians Rollenspiel einfach das Kampfsystem besser gefällt. Rundenbasiert und coole Physik-Effekte wie »Öl verteilen und Feuerpfeil rein«, das ist halt genau mein Ding. Doch jetzt schafft es Obsidian, mich mit den ausgeklügelten Fraktionen und den glaubhaften Folgen meiner Taten und Entscheidungen zu packen. Der »Psychotest« am Anfang hat mich zuerst noch irritiert, weil zum einen viele unbekannte Parteien und Namen genannt werden, die ich noch gar nicht einschätzen konnte. Aber hey, so hat Game of Thrones schließlich auch angefangen!

Doch nach einer kurzen Aufwärmphase war ich mittendrin im Geschehen, im Quatschen und Kämpfen. Es ist mal was anderes, von einem Spiel nicht nur simple, digitale Entscheidungen wie A oder B vorgesetzt zu bekommen, sondern auch C, D, E und F, aber nur dann, wenn ich schon bei G war und mich für H entschieden habe. Denn solche Entscheidungsfreiheiten mit nachvollziehbaren Konsequenzen macht Tyranny zu einem echten ROLLENspiel!

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Selten hat der Onkelspruch so sehr gepasst wie bei Tyranny. Das neue Rollenspiel von Obsidian lebt durch seine Texte, weitaus mehr noch als ein Pillars of Eternity. Bei letzterem kann ich viel wegklicken und trotzdem meinen Spaß haben. Tyranny funktioniert nur, wenn man ihm vom ersten Prolog-Buchstaben an die vollste Aufmerksamkeit schenkt. Zur Belohnung gibt's ein Kopfkino-Abenteuer, das im Genre neue Maßstäbe in Sachen Entscheidungsfreiheit setzt und dabei virtuos mit meinem Gewissen spielt.

Wem kann ich vertrauen? Wie weit darf ich gehen? Welche Folgen könnte mein Handeln haben? Ich habe seit dem legendären Planescape: Torment nicht mehr so intensiv über meine Aktionen nachgedacht. Die Kunst von Tyranny ist, dass es Ursache und Wirkung stets nachvollziehbar darlegt, was folgenschwere Entscheidungen umso schmerzhafter macht - teilweise erst Stunden später.

Auch in den taktisch anspruchsvollen Kämpfen will jede Aktion wohlüberlegt sein. Tyranny gefällt mir persönlich deshalb sogar besser als das fantastische Pillars of Eternity. Aber es ist eben auch einen Tick sperriger, spezieller und weniger »episch«, weshalb es nicht jeden Rollenspieler begeistern wird. Wer sich jedoch darauf einlässt, wird seine Erlebnisse in Terratus so schnell nicht vergessen. Versprochen!

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