Seite 2: Warum Youngblood das schwächste neue Wolfenstein ist

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Die Nebenmissionen

Einen ehemaligen Außenposten des Widerstands untersuchen, eine Gefangene befreien, den Panzerhund-Prototypen aufspüren - dieses und ähnliches wollen eure Auftraggeber von euch. Die Missionen holt ihr euch im überschaubaren Hauptquartier des Widerstands von den dort lebenden und arbeitenden Personen ab. Die haben abgesehen davon nicht viel zum Spiel beizutragen, erwartet also keine Highlight-Figuren wie Sigrun Engel aus The New Colossus oder Max Hass aus The New Order.

Mit den Aufträgen im Gepäck geht es dann via Pariser Metro (Ladebildschirm) in den jeweiligen Stadtteil und von dort dann zum Ziel. Unterwegs meldet sich gerne Abby via Funk und will, dass ihr eine Autobombe platziert oder eine Enigma-Maschine sicherstellt. Das sind quasi Nebenmissionen in der Nebenmission. Eigentlich ganz hübsch, aber auf Dauer auch nicht sonderlich abwechslungsreich.

Die Gestalten im Hauptquartier des Widerstands sind keine echten Charaktere, sondern vor allem Auftraggeber. Die Gestalten im Hauptquartier des Widerstands sind keine echten Charaktere, sondern vor allem Auftraggeber.

Wer clever ist, kombiniert übrigens mehrere Aufträge in einer Gegend und spart sich die Rückreise ins Hauptquartier zwischendurch, wo ihr ohnehin nur weitere Aufträge annehmen oder eure Munition, Gesundheitspunkte, Rüstung oder Extraleben wieder aufpeppen könnt. Aber unterwegs findet ihr von allem auch immer ausreichend viel, entweder bei erledigten Gegnern oder in Kisten und Schränken. Das Spiel sichert automatisch beim Levelwechsel oder bei Abschluss einer Mission. Selbst speichern dürft ihr hingegen nicht.

Das Leveldesign

Während der schon erwähnten Präsentation in London erschloss sich mir noch nicht, inwiefern sich Arkanes Beitrag bei der Entwicklung von Youngblood äußert, nun weiß ich es. Wer die Dishonored-Spiele kennt und mag, wird sich im Wolfenstein-Paris gleich wohlfühlen. Die Stadtteile sind zuweilen derb verwinkelt, ein Symbol auf der Kompasskarte gibt die grobe Richtung vor, der Rest liegt an uns.

Viele Wege offenbaren sich erst nach genauem Hinschauen, auch nach oben und unten. Die Zwillinge können per Doppelhoppser mächtig in die Höhe und nehmen auch keinen Schaden bei tiefen Sprüngen - von einem der Bruder-Türme sollte man allerdings nicht fallen. Diese schnelle und intuitive Bewegungsfreiheit ist für ein Wolfenstein eine ungewohnte, aber immens spaßige Angelegenheit.

Kann man killen ... Um die Türme herum patroullieren extra dicke Gegner. Die kann man angreifen ...

... muss man aber nicht ... man kann aber auch an ihnen vorbeischleichen, wenn man die Tarnfunktion ausgebaut hat.

Abgesehen vom grundlegenden Layout sind die Stadtteile schick gestaltet. Es wechseln sich typische Pariser Fassaden mit imposanten Regime-Konstrukten ab. Dazwischen dann viele Details wie Litfaßsäulen, bunte Flaggen, kleine Kioske, Propagandaplakate (»Wissen sie wirklich, wer ihre Mutter ist?«). Leider keine Einwohner. Dafür viele, viele Gegner!

Die Gegner

Youngblood hat alles im Gepäck, was man sich als Regime-Jäger nur wünschen kann. Von handelsüblichen Wurstsoldaten, die kaum was aushalten, bis hin zu turmhohen Mechs (Zitadellen genannt) ist alles dabei. Anders als die Hauptspiele zeigt Youngblood aber bei jedem Gegner den Rüstungs- und Gesundheitsstatus der Gegner über deren Köpfen an. Das Spiel unterscheidet sogar beim Rüstungstyp und zeigt so, welche Panzerung mit welcher Munition am besten zu knacken ist.

Die Schießereien gegen die teilweise echt großen Mengen von Gegnern machen für eine Weile richtig Laune. Die Waffen liefern ein gutes Schussgefühl, das Springen und Rutschen und Ausweichen, das irrsinnige Fetzen um die Widersacher - Spaß pur! Bis Youngblood an einen Punkt gerät, an dem es einem zu oft zu stark gepanzerte Gegner vorsetzt. Was leicht passieren kann, wenn man nicht gleich den Kommandanten des jeweiligen Abschnitts ausschaltet und der dann wieder Verstärkung ordert.

Die Panzerwertanzeige des Soldaten verrät auch, auf welchen Munitionstyp er besonders gut anspricht. Nämlich auf die Kugeln unseres Sturmgewehrs. Die Panzerwertanzeige des Soldaten verrät auch, auf welchen Munitionstyp er besonders gut anspricht. Nämlich auf die Kugeln unseres Sturmgewehrs.

Das ständige Runterballern von Rüstungswerten, bevor man etwa einen sogenannten Diesel-Maschinensoldaten ausknipsen kann, nimmt dem Spiel zuweilen so stark den Fluss, dass man versucht ist, einfach zum nächsten Levelabschnitt zu rennen oder mit Hilfe der Tarnfunktion zu schleichen, um die Schießereien zu vermeiden.

Besonders dann, wenn man vor gefühlt drei Minuten schon mal in der Gegend war, alle Regime-Typen ausgeschaltet hatte und der Abschnitt plötzlich wieder pickepacke voll mit Gegnern ist (Hallo Far Cry 2!). Oder wenn man nach einer erfolgreichen Turmeroberung wieder den gesamten Weg nach unten muss und in jeder Etage auf frisch georderte Soldaten und Panzerhunde trifft. Das ist fürs Hochleveln der Schwestern ganz hilfreich, aber dennoch: Ächz!

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