Eigentlich lernt man ja in diversen Journalismus-Kursen, in Interviews mit Wohlfühlfragen einzusteigen, bevor es an die harten Themen geht. Wir haben aber geschwänzt und lassen beim Studiobesuch bei Bioware in Austin gleich mal die Katze aus dem Sack: »Wie groß ist das Risiko, das Bioware mit Anthem eingeht?«
Es ist offensichtlich nicht das erste Mal, dass einem Vertreter des Studios diese Frage gestellt wird. Und es ist sicherlich auch nicht das letzte Mal, selbst wenn die Veröffentlichung des Action-Rollenspiels kurz bevor steht. Beides ist Chad Robertson, Head of Live Service bei Bioware, deutlich anzusehen, als er tief Luft holt, um diese erste Frage zu beantworten.
»Ich glaube nicht, dass sich das Risiko von Anthem unterscheidet von dem, das jeder andere Entwickler mit einem Spiel dieser Größe eingeht«, beginnt er. Statt als Risiko sieht Chad Robertson Anthem als Chance. Es als Risiko zu bezeichnen würde seiner Meinung nach implizieren, dass etwas Negatives geschehen würde, wäre das Spiel nicht genauso wie wir es gerne hätten.
Damit geht er indirekt auf die Sorgen ein, die viele Langzeit-Fans von Bioware plagen, wenn sie an das neueste Projekt der in den Köpfen als klassisches Singleplayer-Studio verankerten Rollenspiel-Schmiede denken.
Die Tatsache, dass Bioware sich mit ihrem aktuellen Blockbuster so offensichtlich von den eigenen Wurzeln abzuwenden scheint, sorgt für Unruhe. Für Sorgen, dass es das Ende für Singleplayer-Epen bedeuten könnte, die RPG-Fans mit dem Studio verbinden, und die in einer Zeit von Live-Service-Spielen mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten scheinen.
Diese Sorgen dürften auch ein Grund gewesen sein, warum Bioware während der Game Awards 2018 einen kleinen Teaser für das noch namenlose Dragon Age 4 veröffentlichte: Er ist eine Erinnerung und eine Versicherung, dass das Studio seine Singleplayer-Giganten eben nicht vergessen hat. Und dass es ein Leben nach und auch während Anthem geben wird.
Letzte Chance für Bioware:Warum Anthem der Sargnagel für das Studio sein könnte
Jetzt 25% bei GameStar Plus sparen und Spiele im Wert von 1.000 € gewinnen
PLUS
27:25
Was ist nur aus Bioware, EA und Blizzard geworden? - Warum alte Marken und große Namen stolpern
Biowares stille Multiplayer-Vergangenheit
Obwohl Bioware hauptsächlich für Rollenspiele wie Mass Effect, Dragon Age, Baldur's Gate und Knights of the Old Republic bekannt ist, wäre es ein Irrglaube, dass das Studio nur im Bereich Singleplayer Erfahrung hat.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.