Im Herzen ganz klassisches Gameplay
Ihr merkt schon beim Lesen, dass wir bisher kein einziges Wort zum Gameplay verloren haben. Aus zwei Gründen: Zum einen fokussiert sich Battle for Azeroth sehr stark auf seine Story, gerade zu Beginn der Geschichte wird uns Zwischensequenz und Zwischensequenz um die Ohren geworfen. Bei der Erzählung muss sich World of Warcraft mittlerweile nicht einmal mehr vor MMO-Story-Schwergewichten wie Star Wars: The Old Republic verstecken, die Präsentation der Geschichte zählt mittlerweile zu den ganz großen Stärken von WoW - und Battle for Azeroth baut diese Stärke gegenüber Legion nochmals aus.
Der zweite Grund, warum wir bis dato so wenig übers Kern-Gameplay geschrieben haben, ist da schon weniger erfreulich: Battle for Azeroth verändert bei der Levelphase gegenüber Legion so gut wie nichts. Wer den Quest-Alltag von Legion kennt, der kennt alle Elemente von Battle for Azeroth. Wir starten in Kul Tiras' Hauptstadt Boralus und suchen uns völlig beliebig unsere erste Zone aus, in der wir unsere Geschichte beginnen wollen. Die Storys der drei Gebiete sind nämlich voneinander getrennt und die Aufgaben und Gegner skalieren mit unserem derzeitigen Level. Das kennen wir genau so aus Legion, keine Neuerungen in Sicht. Nennenswert neu ist wirklich nur das Herz von Azeroth und die Azeritsuche beim Thema Items.
Die Gameplay-Änderungen: Wie Patch 8.0 statt Battle for Azeroth WoW überarbeitet
Quests und Stories werden dann auf drei Ebenen miteinander verbunden. Das erklären wir einfach Mal am Beispiel der Region Drustvar: Hier herrscht die Adelsfamilie Kronsteig, im Rahmen der übergreifenden Kampagne versuchen wir hier also einen Verbündeten zu kriegen. Auf der mittleren Storyebene geht es um Drustvar selbst: Das Land ist verflucht, Menschen verschwinden und überall tauchen Hexen und üble Wesen in den Wäldern auf. Wir versuchen herauszufinden, was passiert ist - und natürlich den Bann zu brechen. Auf der niedrigsten Erzählungsebene laufen wir in Drustvar dann von Dorf zu Dorf um Quests zu lösen, die ganz klassisch dem Muster "töte X Gegner" und "besorge Y Items" folgen.
Oft genug werden allerdings auch witzige und abwechslungsreiche Aufgaben eingestreut, beispielsweise müssen wir Dorfbewohner einmal davon überzeugen, dass eine junge Dame keine Hexe ist und ihre Ortschaft verflucht hat.
Jede Region fesselt dabei für über 10 Stunden (sollte man nicht schnellstmöglich durch die Gebiete jagen) und bietet völlig eigene Geschichten, Charaktere und Designs bei Umgebungen und Monstern. Drustvar erinnert beispielsweise natürlich an einen verwunschenen Hexenwald, das Sturmsangtal ist dagegen die Kornkammer von Kul Tiras mit wunderschönen Feldern, Wiesen und Flüssen. Mit jeweils drei Gebieten pro Kontinent ist jeder Spieler also schon einmal mit über 30 Stunden Story für seine Fraktion versorgt, obendrauf gibt es noch die überspannende Kampagne des Krieges und der Rettung der Welt.
Ein Herz fürs Grinden
Natürlich sind wir als Abenteurer nicht nur an der Rettung der Welt interessiert, wir wollen auch Beute und neue Ausrüstung. Die gibt es ganz klassisch für Quests und bei Instanz-Bossen, zwei wichtige Neuerungen kommen mit Battle for Azeroth ins Spiel: Azerit und Azerit-Ausrüstung.
Wie eingangs erwähnt ist die neue Ressource nach dem Ende von Legion zu Tage getreten und nun erhalten wir einen kleinen Anteil Azerit genau wie Gold, Erfahrung und Items für das Erledigen von Aufgaben und Entledigen von Bösewichten. Damit steigt unser Herz von Azeroth stufenweise auf, mit jedem neuen Level erhalten wir höhere Attribute und werden so stärker. Außerdem schaltet jedes Level-Up der Halskette auch Upgrades in der Azerit-Ausrüstung frei: Das sind seltene magische Rüstungsteile, die drei bis vier Upgrade-Slots bieten.
Hier haben wir pro Slot ein paar unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten: Sollen unsere Zauber eine Chance erhalten, unsere Attribute für zehn Sekunden zu erhöhen? Oder wollen wir doch lieber einen automatischen Schild, sobald wir einen Treffer einstecken? Unsere Entscheidung. Das motiviert und sorgt für Vorfreude, wenn wir ein neues Azerit-Item erhalten. Die gibt es ungefähr einmal auf 15 "normale" Ausrüstungsgegenstände.
Jedes Azerit-Item hat übrigens ein eigenes Set aus möglichen Upgrades. Falls wir zwei Azerit-Brustpanzer finden, können diese also unterschiedliche Verbesserungen zur Auswahl stellen. Die große Auswahl an möglichen Upgrades motiviert ungemein und lässt uns darüber hinwegsehen, dass trotz einer Anhebung des Maximallevels (von Stufe 110 auf 120) unsere Klasse keinerlei neue Talente oder Fertigkeiten lernt.
Vollständig im Detail erklärt: Wie das Herz on Azeroth funktioniert
Im Herzen eine gute Erweiterung?
Die Levelphase motiviert also mit abwechslungsreichen Gebieten, einer interessanten und übergreifenden Story. Die werden in das klassische WoW-Gameplay eingebettet, obendrauf gibt es eine neue Item-Suchtspirale dank der Azeritausrüstung und dem Herzen von Azeroth.
Jetzt stellt sich nur die Frage? Wo führt all das hin? Kann die Kampagne langfristig bei der Stange halten? Und hält die Kriegsthematik, was sie verspricht, wenn sich die Weltkarte im Endgame öffnet und wir als Allianz-Spieler in Zandalar einfallen, während die Horde Kul Tiras angreift? Belebt Blizzard damit tatsächlich das Open-World-PvP wie versprochen wieder, was den Kriegsaspekt deutlich unterstreichen würde? Und wird die Verbesserung des Herz von Azeroths und die Suche nach Azerit-Ausrüstung auch nach ein paar Wochen motivieren, oder sich irgendwann einfach nur noch wie ein endloser Grind anfühlen?
Davon einmal abgesehen: Wie fühlen sich die neuen Features an, die wir noch gar nicht sehen konnten? Inselexpeditionen bietet zufällig generierte Instanzen für drei Spieler und sollen riesige Abwechslung gegenüber klassischen Instanzen bieten (die es aber natürlich weiterhin gibt). Und wie gut sind die Kriegsfronten, Strategieschlachten im Stil von Warcraft 3 für 20 Spieler, auf die beide Fraktionen etwa eine Woche lang hinarbeiten müssen?
Das können wir schlicht noch nicht einordnen, da wir noch nicht alle Inhalte von Battle for Azeroth gesehen haben. Die Kriegsfronten werden laut Blizzard etwa erst in einigen Wochen freigeschaltet.
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