Assassin’s Creed: Odyssey - Echter Nachfolger oder doch »nur« Brotherhood?

Assassin’s Creed: Odyssey erscheint schon ein Jahr nach dem Vorgänger. Wir haben es mehrere Stunden gespielt, um zu klären, was der Nachfolger auf den (Schiffs-)Rippen hat.

Assassins Creed: Odyssey angespielt - Video: Die Neuerungen im Gameplay-Fazit Video starten 8:10 Assassin's Creed: Odyssey angespielt - Video: Die Neuerungen im Gameplay-Fazit

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Ach, da werden die Skeptiker in der Community zetern. Assassin's Creed: Odyssey erscheint bloß ein schlappes Jahr nach Assassin's Creed: Origins, das ja bewusst von dem jährlichen Release-Rhythmus wegwollte. Aber damit nicht genug: Odyssey spielt auch noch 400 Jahre vor der designierten Ursprungsgeschichte der Reihe, enthält also weder Assassinen, noch ein »Creed«.

Ja, und dann versteht sich das Spiel nicht mal als Action-Adventure, sondern will vollends zum Rollenspielwerden. Odyssey wagt also einen gehörigen Sprung weg von allen Assassin's Creeds zuvor, erinnert spielmechanisch aber beim Zuschauen stark an den direkten Vorgänger Origins.

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Was ist es also? Ein echter Nachfolger, der mutigen Hauptes in neue Richtungen stößt? Oder doch »nur« ein Sequel im Format von Assassin's Creed: Brotherhood, das das Fundament von Origins hier und da mit Zusätzen und frischem Szenario würzt? Wir haben das neue Assassin's Creed ausführlich angespielt, um euch die Antwort zu liefern. Aber mal ganz unabhängig davon, ob's jetzt hü oder hott ist: Odyssey macht richtig, richtig Laune.

Alexios oder Kassandra?

Wer bei den stummen Hauptfiguren von Far Cry 5 schon begeistert war, weil man zwischen Mann und Frau wählen konnte, der dürfte in Odyssey große Äuglein machen. Wie bei den Shepards in Mass Effect entscheidet man hier nämlich zwischen zwei voll vertonten Hauptcharakteren: Alexios und Kassandra.

Wo ist Kassandra? Wir haben die Anspiel-Demo extra aus Sicht von Alexios und Kassandra durchgespielt, aufgrund technischer Probleme ist uns allerdings die Hälfte des Gameplay-Materials verloren gegangen - nämlich das von Kassandra. Deshalb können wir euch leider keine Bilder der weiblichen Spielfigur präsentieren. Sorry!

Die Demo-Inseln Delos und Mykonos sind nur ein winziger Teil der Spielwelt - mit knapp 6 Stunden Spielzeit. Die Demo-Inseln Delos und Mykonos sind nur ein winziger Teil der Spielwelt - mit knapp 6 Stunden Spielzeit.

Die beiden Charaktere »ersetzen« sich gegenseitig. Wählt ihr zu Beginn Kassandra, fällt Alexios komplett weg, beide Figuren teilen sich den gleichen Hintergrund, erleben die gleiche Geschichte und stammen aus spartanischem Hause.

Und da reden wir von keiner spärlich möblierten Bude, sondern einer echten Residenz im historischen Sparta. Wer jetzt an die 300 Lendenschurz-Lakedaimonier mit Lambda-Schild und Gerard Butler denkt, liegt nicht verkehrt: Tatsächlich spielt man in Odyssey einen Erben des großen Spartaner-Königs Leonidas.

Der ist zu Beginn der Geschichte allerdings schon knapp 50 Jahre tot. Das neue Assassin's Creed konzentriert sich auf einen Zeitraum um 430 v. Chr. Die griechischen Poleis (Stadtstaaten) befinden sich in der Blüte, Kollegen wie Sokrates, Hippokrates, Euripides und Co. werkeln am Fundament der westlichen Kultur - und Athen und Sparta liegen miteinander im Clinch.

Nachdem die Griechen Jahrzehnte zuvor die Perser endgültig aus dem Rennen gekickt haben (nicht zuletzt dank Leonidas' 300), richten sie die Waffen im sogenannten Peloponnesischen Krieg gegeneinander: Ein Städtebund unter Athen kämpft gegen einen Städtebund unter Sparta - und Alexios beziehungsweise Kassandra findet das super, denn als Söldner profitieren sie vom Kriegsgeschäft ganz ordentlich.

Schiffskämpfe werden wieder wichtiger. Unsere Crew können wir individueller ausstatten als in Black Flag. Schiffskämpfe werden wieder wichtiger. Unsere Crew können wir individueller ausstatten als in Black Flag.

Mehr Black Flag

Der Peloponnesische Krieg ist ein Kernelement von Assassin's Creed: Odyssey - sowohl in der Story, als auch spielerisch. Und weil damals vor allem auf hoher See gekämpft wurde, fällt auch die offene Spielwelt sehr maritim aus: Ihr bewegt euch als Alexios oder Kassandra mit eurem Schiff frei in der Ägäis, bereist Inseln wie Mykonos und Delos, aber auch das Festland ist Teil der Ingame-Weltkarte. Wir rechnen also damit, dass man zumindest die Küsten von Attika, der Argolis und Lakonien besuchen kann.

Stichwort »Schiff«: Wie in Black Flag ist das Schiff die wahre Heimat von Alexios und Kassandra. Anders als in Origins können wir jederzeit mit unserem großen Kutter die Welt erkunden, Crew-Mitglieder rekrutieren, Upgrades vornehmen und, und, und. Doch bevor wir zu sehr auf die Spielmechanik eingehen, klären wir erstmal, warum Alexios und Kassandra überhaupt so heimatlos durch die Ägäis schippern.

Denn serientypisch ist den Helden des neuen Assassin's Creed ein großes Unrecht widerfahren. Die noblen spartanischen Wurzeln haben uns nicht geholfen, wir wurden von unserer Familie verstoßen und wachsen im Prinzip im Krieg auf. Zumindest so viel hat uns Ubisoft über die Beweggründe unseres Söldners beziehungsweise unserer Söldnerin verraten: Wie so oft geht's um Rache an den Leuten, die uns in Ungnade gestürzt haben. Und das Orakel von Delphi hat auch irgendwie damit zu tun.

Die Eule von Athen steht für die Schutzgöttin Athene – und ist als Symbol sowohl auf antiken Drachmen, als auch auf dem Euro zu finden. Die Eule von Athen steht für die Schutzgöttin Athene – und ist als Symbol sowohl auf antiken Drachmen, als auch auf dem Euro zu finden.

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