AMD hält sich mit Blick auf Raytracing bislang eher zurück. In Anbetracht der Tatsache, dass es derzeit nur zwei aktuelle Spiele gibt, die diese Render-Technik zumindest teilweise nutzen (Battlefield 5 und Metro: Exodus), scheint ohnehin keine allzu große Eile geboten zu sein - auch wenn Raytracing viele Vorteile bietet und oftmals als die Zukunft der Spielegrafik angesehen wird.
Dass auch die aktuellen AMD-Grafikkarten grundsätzlich damit umgehen können, wie AMD laut einem Twitter-Beitrag gegenüber dem Youtube-Kanal Coreteks bestätigt, kommt gleichzeitig nicht überraschend (via PC Games Hardware). Die Aussage bezieht sich konkret auf Microsofts DirectX Raytracing (DXR).
Bietet eine Grafikkarte keine spezielle Hardware zur Beschleunigung der für das Raytracing nötigen Berechnungen – was aktuell für alle Modelle außer Nvidias Geforce-RTX-Karten gilt -, können sie über einen so genannten »Fallback Layer« von DirectX dennoch durchgeführt werden, sofern die entsprechende Software das erlaubt.
Dieser Fallback Layer dürfte sich allerdings vorerst höchstens zu Testzwecken eignen. Schließlich zeigen die Beispiele von Battlefield 5 und Metro: Exodus, dass Raytracing auch als Hybrid-Implementierung in Ergänzung zur klassischen Rasterisierung und mit zusätzlicher Hardware-Beschleunigung auf den RTX-GPUs von Nvidia für deutlich niedrigere Bilder pro Sekunde sorgt.
Die speziellen RT-Cores der RTX-Grafikkarten werden dabei für die Verfolgung der Strahlen im dreidimensionalen Raum eingesetzt (»Bounding volume hierarchy Traversal« beziehungsweise »BvH Traversal«), was grundsätzlich auch ohne zusätzliche Recheneinheiten möglich ist.
Raytracing mit und ohne RT-Cores
Auch Microsofts Raytracing Samples für DXR bestätigen AMDs Aussage gegenüber Coreteks: Sowohl mit einer Radeon VII als auch mit der Radeon R9 290 lassen sich die Programme starten. Voraussetzung ist Windows 10 (auch wegen des für DXR nötigen DirectX 12) mit Oktober Update (Version 1809) sowie die Aktivierung des Entwicklermodus in den Windows-Einstellungen.
Die Testprogramme laufen auch mit Nvidias Geforce GTX 1070 und Geforce GTX 980 Ti. Ältere Modelle wie die Geforce GTX 780 Ti bleiben dagegen außen vor, da sie zwar grundsätzlich DX12-Anwendungen ausführen können, aber nicht dessen neue Grafikfunktionen beherrschen (beziehungsweise die Feature-Level 12_0 und 12_1).
In Battlefield 5 und Metro: Exodus können wir Raytracing dagegen nur mit Nvidias RTX-Grafikkarten aktivieren. Dass Raytracing auch in Spielen ohne spezielle RT-Cores funktioniert, zeigen aber Benchmarks mit Nvidias Titan V in Battlefield 5, die vor einigen Wochen diskutiert wurden.
Die Titan V liefert demnach eine respektable Performance, auch dank ihrer generell sehr hohen Leistung. Je stärker Raytracing in den gewählten Benchmark-Sequenzen zum Einsatz kommt, desto größer ist aber tendenziell der Rückstand der Titan V ohne RT-Cores gegenüber der Geforce RTX 2080 Ti mit RT-Cores.
Im Zuge der CES 2019 hat AMD-CEO Lisa Su erklärt, dass Raytracing eine wichtige Technologie sei und dass man noch mehr darüber hören werde, was AMD damit vorhabe. Ob und wann genau AMD Grafikkarten mit zusätzlichen Recheneinheiten für das Raytracing anbietet, ist derzeit aber nicht bekannt.
Ebenfalls eine mangels offizieller Informationen nicht geklärte Frage: Werden die neuen Konsolen von Microsoft und Sony, die sicher wieder auf AMD-Hardware setzen, Raytracing unterstützen? In Anbetracht des hohen Leistungshungers scheint das eher fraglich, ausgeschlossen ist es aber nicht.
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