CoD MW sprengt 250 GB und lässt uns PC-Spieler im Regen stehen

Meinung: CoD Modern Warfare & Warzone nehmen inzwischen bizarre Mengen Festplattenspeicher ein. Dass man nur auf Konsole für Abhilfe sorgt, ärgert Phil besonders.

Bis zu 250 GB - so viel Platz kann CoD: Modern Warfare inzwischen auf dem PC einnehmen. Das berichtet der Tech-Analyst Battle(non)sense jetzt auf Twitter. Die Nachricht ist nur die neueste in einer Reihe von Aufregern rund um den scheinbar endlosen Hardware-Hunger des Shooters.

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175 GB zum Release waren schon ein echter Hammer für viele. Mit Season 4 knackte man dann die 200-GB-Marke und ich schrieb in meiner Kolumne, als Entwickler müsse man ab irgendeinem Punkt die Platzkapazitäten der User respektieren. Inzwischen sind wir soweit, dass eine 250 GB SSD nicht mehr ausreicht und die Updates werden einfach nicht kleiner.

Mit jeder Season sitzen wir wieder kopfschüttelnd vor dem Rechner, der sich quälend langsam durch 50 GB große Downloads kämpft und fragen uns: Muss ich bald jedes andere Spiel von der Festplatte werfen, um CoD spielen zu können?

Als Spieler wird die Platzfrage auch ganz schnell zur Kostenfrage. Denn auch wenn ein Terabyte aktuell für unter 100 Euro zu haben ist: Will ich wirklich aufrüsten, weil ein Spiel jeglichen Rahmen sprengt und mit jedem Patch absurde Mengen Daten auf meinen PC schaufeln muss?

Keine Entschuldigung mehr

Ja, mir ist natürlich bewusst, dass moderne Spiele fast zwangsläufig immer größer werden. Immerhin wollen wir ja auch alle immer höher aufgelöste Texturen, noch riesigere Karten und mehr Endgame-Inhalte. Alles am besten garniert mit wunderschönen Partikeleffekten und Raytracing.

Aber so wie Entwickler auch mit Grafikleistung, Arbeitsspeicher oder CPU haushalten müssen, damit ihre Titel auch auf gängiger Hardware und Konsolen laufen, sollte auch die Dateigröße in einem angemessenen Rahmen liegen. Und die aktuelle Größe kann Call of Duty: Modern Warfare in meinen Augen spätestens jetzt einfach nicht mehr rechtfertigen.


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Phil spielt seit Release fast täglich CoD MW & Warzone. Was ihn bei der Stange hält, ist unter anderem die beständige Content-Nachschub mit neuen Karten, Waffen und Spielmodi - in dieser Hinsicht macht Entwickler Infinity Ward nämlich einen ganz vorbildlichen Job, findet er. Umso mehr ärgert es hin, dass Battle.net bei jedem Season-Start erneut in die Knie geht und man stundenlang mit mickrigen Downloadraten an den gigantischen Updates saugt, die größenmäßig meist das Ausmaß eines durchschnittlichen Vollpreisspiels ausmachen. In seinen nächsten PC baut Phil jedenfalls garantiert gleich mal mehrere Terabyte ein. Zur Sicherheit.

Selbst Red Dead Redemption 2 mit seiner gigantischen und hochdetaillierten Welt belegt aktuell "nur" rund 160 GB - inklusive des großen Multiplayer-Teils Red Dead Online. GTA 5 verbraucht mit seiner Open World und zig Online-DLCs aktuell 100 GB. The Elder Scrolls Online wirkt mit seinen knapp 90 GB nahezu lächerlich kompakt.

Selbst mit der großen Battle-Royale-Map Verdansk wirkt der Hardware-Hunger von CoD dagegen absolut übertrieben. Verdammt, Modern Warfare könnte zusammen mit Warzone das vielleicht größte Spiel sein, das 2020 auf dem Markt ist! Und da lasse ich auch den hohen Detailgrad bei Waffen, Maps und Charakteren nicht mehr gelten, mit denen die Macher die Größe begründen:

Keine Lösung für PC

Das größte Ärgernis für mich als PC-Spieler ist aber, dass man auf den Konsolen diesem Problem längst entgegensteuert. Denn auf Xbox und PlayStation bietet CoD MW die Deinstallation einzelner Pakete an, um die Gesamtgröße des Spiels zu reduzieren.

Wer zum Beispiel die Singleplayer-Kampagne durch hat, schmeißt einfach über das Optionsmenü den entsprechenden Content von der Platte, um wieder Platz zu schaffen. Auch der SpecOps-, Survival- und Multiplayer-Modus lassen sich auf diese Weise einzeln entfernen. Am PC gibt es diese Option schlicht nicht: Wer CoD MW via Battle.net spielt, muss immer das komplette Paket installiert haben - inklusive Koop, Battle Royale und Story-Kampagne.

Wir bleiben also auf ungenutzten Datenbergen sitzen, auch wenn wir nur einen bestimmten Modus aktiv spielen. Warum es hierfür noch keine Lösung gibt, ist mir ein Rätsel. Klar, wir PC-Spieler haben es leichter mit größeren Festplatten aufzurüsten. »Kauf halt eine größere SSD«, kann und darf aber meiner Meinung nach nicht die Antwort auf unverhältnismäßigen Datenhunger sein. Stattdessen muss es die modulare Lösung der Konsolen auch für uns geben - das wäre nur fair.

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