CoD MW & Warzone: Seit Release über 200.000 Cheater gebannt, reicht das?

Zum Start von Season 6 wurden in Modern Warfare und Warzone abermals 20.000 Cheater gebannt. Update: Infinity Ward verrät nun, wie viele es schon seit Release erwischt hat.

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Update vom 2. Oktober 2020, 16:15 Uhr: Auf Twitter gab Entwickler Infinity Ward offiziell bekannt, dass in Call of Duty: Modern Warfare und Warzone seit Release über 200.000 Spieler gebannt wurden. Außerdem verspricht man, in Zukunft weiterhin eine »Null-Toleranz«-Politik zu verfolgen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in die Wege zu leiten.

Doch reicht das den Spielern aus? In den Kommentaren unter dem Tweet hält sich die Begeisterung in Grenzen. Aus den zahlreichen Beiträgen kristallisieren sich vor allem zwei Kritikpunkte an den Anti-Cheat-Maßnahmen von Infinty Ward heraus:

  • Infinity Ward gehe nicht vehement gegen diejenigen vor, die tatsächlich cheaten - schreibt unter anderem @PrimitiveAK
  • Infinity Ward würde auch Spieler bannen, die sich gar nicht des Cheatens schuldig machen - schreibt unter anderem @preyforkevin

Ist der Unmut nachvollziehbar? Bei Call of Duty: Modern Warfare und Warzone stehen aktuell 200.000 gebannte Cheater 75 Millionen registrierten Accounts gegenüber. Somit wurden rund 0,27 Prozent der Konten wegen Cheatings gesperrt. Wie groß der Anteil an Hackern und Betrügern im Vergleich mit ehrlichen Spielern tatsächlich ausfällt, lässt sich jedoch nur schwer überprüfen.

Was könnte man ändern? Viele Spieler von Call of Duty: Warzone und Modern Warfare fordern vor allem eins: Cheater müssen per IP-Adresse gebannt werden, um zu verhindern, dass sie sich mit einem zweiten Account einfach nochmal anmelden - wie beispielsweise @Freakenstein7 schreibt.

Doch wird damit das Problem gelöst? IP-Adressen ändern sich einerseits in regelmäßigen Abständen. Andererseits könnten Cheater auch einfach auf VPNs zugreifen und so einen IP-Bann umgehen.

Hier würden HWID-Banns weiterhelfen: Das bedeutet, dass die einzigartige ID einer bestimmten Hardware erkannt und gebannt wird. Diese Maßnahmen kommen unter anderem bei Fortnite oder Apex Legends zum Einsatz. Sie gelten als eines der effektiveren Mittel gegen wiederkehrende Cheater, auch wenn diese versuchen könnten, HWID-Bans mit Spoofern auszuhebeln. Dennoch fordern Fans auch bei bei Call of Duty: Warzone und Modern Warfare dieses Verfahren.

Natürlich ist das Hacker- und Cheater-Problem nicht einfach und pauschal zu lösen und es findet ein andauerndes Wettrüsten zwischen Cheat- und Spiele-Entwicklern statt. Es bleibt spannend, welche Konsequenzen Infinity Ward aus der aktuellen Lage zieht. Wir halten euch diesbezüglich natürlich auf dem Laufenden.

Call of Duty hat die Nase voll von Cheatern. Operator Nikolai auch. Call of Duty hat die Nase voll von Cheatern. Operator Nikolai auch.

Ursprüngliche Meldung: Deutliche Ansage zum Release von Season 6: Activision schwingt den Ban-Hammer und sperrt 20.000 Cheater am ersten Tag nach dem Update für Call of Duty: Warzone und Modern Warfare. Offenbar wurde ein sehr beliebtes Cheat-Programm aufgedeckt, das sich ungewöhnlich lange halten konnte. Was genau ist passiert?

Disclaimer: Entgegen unserer normalen Vorgehensweise nennen wir das mittlerweile deaktivierte Cheat-Programm in diesem Artikel aus Transparenzgründen beim Namen, verlinken aber nicht auf die Website, wo es erworben wurde. Wir raten euch ausdrücklich davon ab, Cheat-Services und andere unerlaubte Programme in Anspruch zu nehmen. Ihr verderbt euch und anderen nicht nur den Spielspaß, sondern riskiert gleichzeitig euren Account.

Cheat-»Service« deaktiviert

Das Programm EngineOwning ist aufgeflogen, Activision scheint einen Weg gefunden zu haben, dessen Nutzer aufzuspüren. Wie Vice berichtet, wurde unter anderem der Streamer Nick Wagner während eines Warzone-Matches gebannt. Offenbar war er einer von 20.000 Nutzern von EngineOwning, der zu Season-Beginn aus dem Battle Royale geworfen wurde.

Zwar gibt es dazu keine offizielle Bestätigung, aber EngineOwning gibt selbst an, dass das Programm für CoD: Modern Warfare aufgeflogen ist. In Foren und Kommentarbereichen werden außerdem Klagen von Käufern laut. Zum Beispiel so:

"Ich habe für die Cheat-Software bezahlt, also sollte sie nicht zu einem Bann führen. Ich habe 4 Monate lang mit dem Hack gespielt (…). Ich spiele nur Warzone, also ist es für mich kein Problem einen neuen Account zu erstellen, aber es nervt trotzdem."

Ein anonymer, ehemaliger Activision-Mitarbeiter sagte gegenüber Vice:

"Es ist selten, dass irgendein Cheat lange existiert, ohne irgendwann entdeckt zu werden. Es ist immer ein Katz-und-Maus-Spiel, Leute, die aktiv Cheats nutzen, sollten sich bewusst sein: Es ist höchstwahrscheinlich, dass ihr gebannt werdet und ihr könnt niemandem außer euch selbst die Schuld daran geben."

Entwickler machen Ernst: Bereits vor einigen Wochen kündigten die Warzone-Macher an, dass sie ab sofort noch härter gegen Betrüger im Battle Royale und Multiplayer vorgehen werden. Und auf die Versprechen folgten direkt Taten. Ein Händler, der Cheats verkaufte, wurde durch eine Klage zum Aufgeben gezwungen.

Live ertappt: Mehrere Streamer wurden in den letzten Wochen beim Cheaten erwischt. Besonders dreist - sie übertrugen ihr Gameplay in Echtzeit und zeigten sogar Screens, auf denen Hacks zu sehen waren. Mehr darüber lest ihr hier bei Mein-MMO.

Season 6 ist da: Für alle, die Warzone und Modern Warfare ehrlich spielen, steht eine richtig spannende Season an. Battle Pass und Roadmap versprechen viel - alles, was ihr über die neuen Waffen, Modi und Maps wissen müsst, erfahrt ihr in unserer Übersicht:

Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr den Eindruck, das Cheater-Problem von Warzone wird schlimmer? Oder findet ihr, die Entwickler machen einen guten Job bei der Bekämpfung von Betrügern? Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen.

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