Diablo Immortal - War ursprünglich angeblich nur für den chinesischen Markt geplant

Angeblich wollte Blizzard Diablo Immortal nicht im Westen veröffentlichen, sonder nur in China. Der Entwickler entschied sich aber um.

Diablo Immortal wurrde ursprünglich wohl für den chinesischen Markt entwickelt. Diablo Immortal wurrde ursprünglich wohl für den chinesischen Markt entwickelt.

Diablo Immortal. Der Name des Spiels allein reicht, um im Westen die Gemüter zu erhitzen. Smartphone-Spiele sind hierzulande nicht sonderlich beliebt. Die recht misslungene Ankündigung des Spiels auf der Blizzcon half dem Titel auch nicht gerade weiter. Das hätte sich abwenden lassen: Ursprünglich plante man den Release nur in China.

Die Informationen stammen erneut aus dem Bericht von Jason Schreier, der die derzeitigen Vorkommnisse rund um Diablo untersuchte und anonyme Interviews mit den Angestellten von Blizzard führte. Dabei ging es nicht nur um das Action-Rollenspiel alleine. Auch über die Vorkommnisse beim Entwickler selbst erfuhr er einiges.

Ohne China gäbe es Diablo Immortal nicht

China und Diablo Immortal gehen Hand in Hand. Das wird bereits dadurch deutlich, dass der Smartphone-Ableger von dem chinesischen Studio NetEase entwickelt wird. Die Symbiose geht allerdings noch weiter.

Auf dem Smartphone spielen ist gut, nur die Spiele sind Mist (Kolumne)

Die Firma aus China veröffentlichte zuvor bereits Diablo 3 als Free2Play-Spiel im Land der Mitte. Und im Jahr 2016 oder 2017 entschieden sie sich zusammen mit Blizzard dazu, zu kooperieren. Das Ergebnis ist Diablo Immortal. Ein Mitarbeiter beschrieb es folgendermaßen:

"Im Endeffekt existiert es, weil wir hörten, dass China es wirklich will. Es ist eigentlich für China."

Diese Behauptung bestätigten zwei weitere Quellen Schreier gegenüber. Ein Release im Westen war zwar bereits geplant, allerdings erst einige Monate nach der chinesischen Version. Der Grund ist, dass sich die meisten Spieler in China wenig um Dinge wie Feinschliff und Framerate interessieren.

Alpha für China, Finale Version für den Rest der Welt

Was für den westlichen Markt als Alpha zählt, soll den anonymen Mitarbeitern zufolge in China als fertiges Produkt akzeptiert werden. Großartige Qualität, so die Behauptung weiter, müsse man hier nicht abliefern. Wie wir nun aber wissen, entschied sich Blizzard letzten Endes doch dazu, das Spiel für die gesamte Welt gleichzeitig anzukündigen.

Blizzard polierte Diablo Immortal für die Ankündigung auf der Blizzcon. Blizzard polierte Diablo Immortal für die Ankündigung auf der Blizzcon.

Die auf der Blizzcon vorgestellte Version ist dementsprechend bereits auf den weltweiten Markt ausgelegt. Mit der Entscheidung, den Release in China nicht vorzuziehen, nahm sich Blizzard auch die Zeit entsprechendes Polishing zu betreiben. Geholfen hat das jedoch nicht. Nur kurz nach der Präsentation sah sich Diablo Immortal Vorwürfen ausgesetzt, es sei nur ein Reskin eines anderen NetEase-Spiels.

Blizzard: »Immortal wurde für beide Märkte entwickelt«

Dem kalifornischen Entwickler zufolge entwickelte man den Ableger für den Westen wie auch den Osten. Man äußert sich aber nicht dazu, ob einer der beiden Märkte den Fokus darstellte. Stattdessen erzählt Blizzard, wie das Team »global denken« will und dadurch wusste, dass Diablo Immortal einem »globalen Publikum« präsentiert werden sollte.

Diablo ist nicht die einzige Blizzard-Franchise, die den Sprung auf Mobilgeräte macht. Auch Warcraft plant das Studio mit einem Pokémon-Go-Klon auf Handys zu bringen. Dabei handelt es sich wohl um ein Projekt, dass intern auf viel Zustimmung stößt. Und auch für die weiteren Marken hat der Entwickler anscheinend Projekte am Start.

Wächst der Einfluss des chinesischen Videospielmarktes?

Seit einiger Zeit berühren sich der westliche und chinesische Videospielmarkt immer öfter. Auf der Online-Vertriebsplattform Steam von Valve tauchen zum Beispiel häufiger rein chinesische Titel in den Top-Sellern auf. Und auch andere Firmen scheinen sich den Markt in China eigen machen zu wollen.

Ubisoft sah sich so erst kürzlich starker Kritik der Fans ausgesetzt, weil man vorhatte den Taktik-Shooter Rainbow Six: Siege weltweit einer Art Selbstzensur zu unterziehen, um das Spiel in China veröffentlichen zu können. Letzten Endes gab die Firma den Forderungen der Fans allerdings nach und entschied sich dazu, die kosmetischen Anpassungen im Westen wieder zu entfernen.

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