1997 – In der Hitze des Gefechts
Bereits 1996 hat sich die IDSA wegen der räumlichen Enge des L.A. Convention Centers entschieden, in den Georgia Dome der Olympia- und Coca-Cola-Metropole Atlanta umzuziehen. Zum lautstarken Leidwesen der deutschen Publisher und Pressevertreter: Kein Bericht über die E3 1997 kommt ohne Klagen über das schwüle Südstaatenklima aus. Bei dieser E3 wird einiges anders. Sie findet erst Mitte Juni statt, bietet trotz leichtem Rückgang an Ausstellern und Produkten ein Fünftel mehr genutzter Fläche, lässt den Hollywood-Glanz vergangener Messen vermissen und wird die erste E3, auf der keine neue Konsole vorgestellt wird. Dafür gibt’s reichlich Hardware im PC-Bereich zu bestaunen, vornehmlich Addon-3D-Grafikkarten. 3Dfx ist auf der E3 in aller Munde und in jedermanns Rechner.
Nach einigen Jahren steigender Popularität dieses Genres wird die E3 1997 endgültig die Messe der Ego-Shooter: id-Software stellt die Hardware-beschleunigte Quake 2-Engine vor und beeindruckt damit nicht nur die Spieler weltweit, sondern auch den anwesenden Ex-Kollegen John Romero. Der hat sein beinahe fertig gestelltes Werk Daikatana dabei, das gegenüber Quake 2 im wahrsten Wortsinn reichlich alt aussieht (einige weitere Jahre der Entwicklung und ein grandioser Flop sind die Spätfolgen für Romeros Werk).
Bei GT Interactive darf nicht nur Chris Taylors wunderbarer Echtzeit-Erstling Total Annihilation ausprobiert werden, auch Epics Unreal steht in Atlanta zum ersten Mal in spielbarer Form bereit, und Valve präsentieren einer noch wenig enthusiastischen Presse ihr Debütspiel Half-Life. An der Konsolenfront gibt’s reichlich (Playstation-)Masse und dazwischen ein paar Lichtblicke: Sony beziehungsweise Square zeigen das erste Final Fantasy, das nicht für eine Nintendo-Konsole erscheinen soll, Eidos schwimmt mit Tomb Raider 2 auf der Lara Croft-Erfolgswelle und Konami präsentiert eine selbstablaufende, aber nicht minder Appetit anregende Demo von Metal Gear Solid.
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