Wimmernd liegt die hübsche Flora vor uns im Gras. Sie ist schwer verwundet, und nur wir können sie retten. Könnten! Hätten wir eine Heilspritze. Aber unser Vorrat ist aufgebraucht. Gehetzt durchsöbern wir die nahen Autowracks. Nichts! Wir sprinten zurück zum Schrottplatz, wo wir vor wenigen Minuten zig Schurken ins Nirvana geschickt haben. Überraschung: alles voll mit neuen Gegnern - die wir abermals allesamt umnieten. Aber wir finden auch hier keine Spritze.
Nun wirklich verzweifelt kehren wir zu Flora zurück, knien uns neben sie und halten ihr unsere Pistole hin. Sie greift den Lauf der Waffe und rammt ihn unter ihr Kinn. »Bring's hinter dich!«, stößt sie zwischen den Zähnen hervor. Als wir abdrücken, schwenkt die Kamera automatisch zur Seite. Wir sehen nicht, wie die Frau durch unsere Hand stirbt, sind aber einigermaßen erschüttert. Als wenig später unser Kamerad Marty unrettbar im Feindfeuer zu Boden geht, ist uns das fast schon egal. Er wird ersetzt. Durch einen neuen Freund, der auch sterben wird. Entweder, weil es die Handlung des Spiels so will, oder weil wir keine Medizin zur Hand haben. So reiht Ubisofts Ego-Shooter Far Cry 2 einen Toten an den nächsten. In einer afrikanischen Welt, die zwar wunderschön und von der Sonne verwöhnt, aber gleichzeitig leer und kalt ist wie die Arktis.
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Am Anfang ist Geschichte
Es ist ein viel versprechender Auftakt. Sie sitzen, nachdem Sie sich einen von neun Helden ausgesucht haben, in einem gammeligen Taxi und werden durch ein fiktives afrikanisches Land kutschiert. Während Ihr Charakter (wie im Rest des Spiels) stumm bleibt, ist der Fahrer in Plapperlaune. Er beschreibt den im Staat herrschenden Bürgerkrieg und kommentiert Szenen am Rand der staubigen Route. Als Sie sich dem kleinen Städtchen Pala nähern, verschwimmt Ihr Blick, vor Ihren Augen wird alles fahlgelb. Sie verlieren das Bewusstsein.
Kurz darauf erwachen Sie in einem heruntergekommenen Raum. In einer finsteren Ecke macht sich ein Mann an einem Buch zu schaffen. Der Mann ist der Schakal, ein Waffenhändler. Bei dem Buch handelt es sich um Ihre Auftragsnotizen. Sie sind nach Afrika gekommen, um jemanden zu töten. Einen Waffenhändler. Genau den, der nun vor Ihnen steht. Nachdem der Schakal Sie verspottet und Ihnen erklärt hat, dass Sie an Malaria leiden, verschwindet er. Dann fallen Schüsse, Sie hören Explosionen, der ganze Raum bebt. Sie versuchen zu fliehen (das ist das Tutorial), kommen aber nicht sonderlich weit. Auf der Straße vor dem Hotel erwischt es Sie.
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