Keine Panik: Microsoft kauft Valve nicht, egal was ihr gerade im Internet lest

Eine Falschmeldung auf X (ehemals Twitter) macht gerade die Runde: Microsoft wolle Steam-Hersteller Valve kaufen. Das entbehrt (fast) jeder Grundlage.

Kauft Microsoft Valve? Aktuell gibt es keine Belege für das Gerücht um die Unternehmen hinter Steam und Windows. Kauft Microsoft Valve? Aktuell gibt es keine Belege für das Gerücht um die Unternehmen hinter Steam und Windows.

16 Milliarden Dollar. So viel soll Microsoft angeblich für den Kauf von Valve bieten.

Die vermeintliche Übernahme des Steam-Herstellers durch Windows-Eigner Microsoft geistert gerade durch die sozialen Medien und macht Schlagzeilen. Es gibt nur ein Problem: Es handelt sich dabei um eine Ente.

Wir zeichnen die Historie der Falschmeldung für euch nach, damit ihr nicht unbeabsichtigt falsche Gerüchte weiterverbreitet.

Wo die Falschmeldung zum Microsoft-Valve-Deal herkommt

Keine Quellen, kein Hintergrund, nur ein einzelner Tweet mit einer wagemutigen Behauptung: Auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) hat ein Beitrag des Twitch-Streamers Dior aus dem Nichts für Aufregung gesorgt.

Der User, der laut eigener Aussage »sechs Jahre in einer juristischen Fakultät und sieben Jahre im Finanzwesen« verbracht und seine Thesis über »Marktmanipulation auf den Kapitalmärkten« geschrieben hat, schrieb am 22. Mai 2024 über einem Bild von Gabe Newell, dem Präsidenten von Valve:

»Mit ca. 80 Milliarden Dollar CCE [Cash and Cash Equivalents, Anm. d. Red.] bereitet Microsoft ein Angebot von 16 Milliarden Dollar für Valve vor. Keine Aktien, nur Barmittel.«

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Quellen nannte Dior keine, trotzdem wurde sein Post innerhalb kürzester Zeit über 4,8 Millionen Mal gelesen und mehr als 2.700 geteilt. Zahlreiche YouTuber und News-Webseiten griffen das Gerücht auf.

Das perfekte Spiel fortzusetzen, kann so einfach sein - außer für Valve Video starten 1:06:57 Das perfekte Spiel fortzusetzen, kann so einfach sein - außer für Valve

Warum die Übernahme-Gerüchte höchstwahrscheinlich Quatsch sind

Es dauerte nicht lange, bis Kommentatoren den Wahrheitsgehalt von Diors Beitrag zu bezweifeln begangen. Schließlich meldete sich der für sein Insider-Wissen und seine Branchenkenntnis bekannte Journalist Tom Warren zu Wort und äußerte sich abfällig darüber, dass das blaue Häkchen bei X inzwischen zu kaufen sei und selbst unseriösen Beiträgen auf den ersten Blick Autorität verleihe:

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Inzwischen finden sich unter Diors originalem Beitrag mehrere erklärende Community-Notizen, die das Geschriebene einordnen. Unter anderem macht der kontinuierliche Umsatz, den Valve mit seiner Download-Plattform Steam generiert, die Übernahme zum kolportierten Preis extrem unwahrscheinlich.

Zur Erinnerung: Zuletzt wechselte Activision Blizzard ins Microsoft-Lager, der Preis betrug damals 68,7 Milliarden Dollar. Das letzte Mal war 2023 von einer Valve-Übernahme durch den Windows-Konzern die Rede.

Im Rahmen des Activion-Deals drangen interne E-Mails an die Öffentlichkeit, in der Microsoft-Gaming-Boss Phil Spencer im Jahr 2020 darüber spekulierte, Valve oder Nintendo zu kaufen. Es wurden aber niemals offizielle Offerten an die entsprechenden Unternehmen weitergeleitet.

Fazit: Glaubt nicht alles, was ihr im Internet lest.

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