MultiVersus hält mich und mehr als 140.000 andere Steam-Spieler gefangen

Meinung: Multiversus bricht schon vor dem Release der Open Beta Spielerrekorde. Unser Autor findet: aus gutem Grund!

MultiVersus ist der neueste Steam-Hit und Dennis Zirkler kommt ebenfalls nicht davon los. MultiVersus ist der neueste Steam-Hit und Dennis Zirkler kommt ebenfalls nicht davon los.

Als ich Ende letzten Jahres den ersten Trailer zu MultiVersus gesehen habe, war ich zunächst alles andere als begeistert: bunte Comic-Grafik und Free2Play? Auf den ersten Blick ein typisches Kinderspiel. Nee, danke, das könnt ihr gerne behalten.

Doch wie schon damals bei Fortnite muss ich mir nun eingestehen, dass der erste Eindruck nicht alles ist und ich mal wieder zu voreilig mit meinen Vorurteilen war. MultiVersus ist nicht nur bereits das meistgespielte Fighting Game aller Zeiten auf Steam, sondern das auch völlig zu Recht!

Dennis Zirkler
Dennis Zirkler

Dennis ist schon seit dem Kindergarten ein echter Fighting Game Fan. Weil er den Namen seines Lieblingskämpfers in Street Fighter 2 nicht aussprechen konnte, hat er Guile immer Gülle genannt.

Nachdem ihn viele PC-Beat'em'ups der letzten Jahre nur kurzzeitig fesseln konnten, könnte er mit Multiversus jetzt endlich den richtigen Titel für sich entdeckt haben.

Warum MultiVersus das nächste Steam-Phänomen werden könnte

Vergangene Woche startete MultiVersus in den Early Access der Open Beta, nur wer sich ein Founders Pack kauft oder einen Beta Key per Twitch Drop besorgt hat, durfte bislang schon reinspielen. Der richtige Startschuss erfolgt erst am 26. Juli 2022, doch schon jetzt ist MultiVersus das meistgespielte Fighting Game aller Zeiten.

Laut den Spielerzahlen von SteamDB sind in der Spitze über 140.000 Spieler gleichzeitig online. Ein Blick in mein Ingame-Profil verrät mir, dass ich aktuell auf Platz 830.874 der Weltrangliste stehe, trotz einer Gewinnrate von 67 Prozent nach über 120 Partien. Man kann sich also sicher sein, dass hier bereits mehrere Millionen Spieler unterwegs sind:

Zum Vergleich: Dragon Ball FighterZ war bislang das größte Fighting Game auf Steam mit einem Allzeithoch von 44.000 gleichzeitigen Spieler. Große Namen wie Tekken 7 (19.000 Spieler) und Street Fighter 5 (14.000 Spieler) können von solchen Zahlen nur träumen.

Klar, Free2Play, beliebte Charaktere und künstliche Verknappung durch Twitch Drops tun ihr Übriges. Doch der Erfolg ist gerechtfertigt.

#1: Das Gameplay überzeugt

Falls ihr gar nicht wisst, worum es in MultiVersus geht: Spielerisch erinnert es stark an Super Smash Bros. und Brawlhalla. Ihr müsst also andere Spieler verprügeln und sie aus dem Level befördern, um Punkte zu sammeln.

Zwar schreit förmlich alles nach Smash-Klon, doch auch wenn sich das Gameplay vertraut und genauso fantastisch wie beim großen Vorbild Smash anfühlt, hat MultiVersus seine eigene Identität. Der Hauptfokus liegt hier nämlich nicht auf dem 1v1-Kampf wie in Smash, sondern auf 2v2-Duellen.

Wie sich das spielt, könnt ihr euch im Gameplay-Trailer ansehen:

Im neuen Trailer zu MultiVersus kloppen sich Batman, Arya Stark und Bugs Bunny Video starten 2:41 Im neuen Trailer zu MultiVersus kloppen sich Batman, Arya Stark und Bugs Bunny

Einige Charaktere verfügen über ein komplettes Support-Kit und fast alle Charaktere haben mindestens eine Fähigkeit, die einem anderen Teamkollegen zugutekommt. Wonder Woman kann etwa mit ihrem Lasso nicht nur Feinde zu sich heranziehen, sondern auch Teamkameraden, die gerade drohen, aus der Map gekickt zu werden.

Bei Charakterdesign macht MultiVersus ohnehin einen hervorragenden Job: Alle Helden habe ihre eigene Identität und ein eigenes Moveset, während sich bei Smash insbesondere die Charaktere aus dem Fire-Emblem-Franchise doch recht ähnlich anfühlen.

#2: Große Marken = große Zugkraft

Apropos Charakere: In MultiVersus treffen Heldinnen und Helden aus unzähligen Franchises aufeinander und durch die jetzt schon große Auswahl dürfte für jeden etwas dabei sein: Ältere Spieler können sich vielleicht für Bugs Bunny oder Tom & Jerry begeistern, während jüngere eher zu den Helden aus Adventure Time oder Steven Universe greifen. DC-Superhelden wie Batman und Superman sind ja ohnehin zeitlos.

Der bunte Comic-Stil funktioniert übrigens erstaunlich gut bei Live-Action-Charakteren wie Arya Stark (Game of Thrones) oder Lebron James aus der fürchterlichen Space-Jam-Fortsetzung. Der Art Style lässt diese Charaktere ihren Originalserien treu bleiben und ermöglicht es trotzdem, dass diese mit Cartoon-Charakteren gut in einem Spiel zusammenpassen.

MultiVersus: Der Free2Play-Hit zeigt einen unerwarteten neuen Helden Video starten 0:58 MultiVersus: Der Free2Play-Hit zeigt einen unerwarteten neuen Helden

Dazu kommt, dass alle Figuren voll vertont sind und zahlreiche coole Sprüche abgeben. Wenn etwa Harley Quinn Shaggy aus Scooby-Doo damit droht, ihn an ihre Hyänen zu verfüttern, kommt echtes Crossover-Feeling auf. Dataminer haben außerdem herausgefunden, dass es sogar zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten passende Sprüche gibt. Spielt man etwa in der Weihnachtszeit als Harley Quinn gegen Batman, singt sie gelegentlich ein kurzes Jingle Bells, Batman smells. – solche Details sind einfach cool.

Und schließlich ist noch riesiges Potenzial für die Zukunft vorhanden. Warner besitzt einen riesigen Franchise-Katalog, darunter Herr der Ringe, Harry Potter, Die Matrix, Mad Max und Godzilla. Sogar Horrorfilme wie IT oder Der Exorzist sind denkbar – für mich als absoluten Gruselfan ein Traum. Getoppt werden kann das nur von einem Lichterketten-schwingenden Clark Griswold aus Schöne Bescherung.

#3: Faires Free2Play

Das Free2Play-Prinzip ist ohnehin umstritten, hat kürzlich durch die dreiste Monetarisierung in Diablo Immortal aber erneut einen schweren Schlag einstecken müssen. Doch zum Glück gibt es auch reichlich faire Free2Play-Titel, etwa das Witcher-Kartenspiel Gwent:

Und auch MultiVersus gehört dazu: Mit Echtgeldeinsatz schaltet ihr hier lediglich Skins für eure Lieblingshelden sowie die Charaktere an sich frei. Letzteres ist aber auch mit der Ingame-Währung Gold möglich. In den ersten Spielstunden sammelt ihr davon schnell genug, um mindestens zwei neue Helden freizuschalten – zusätzlich zu den fünf ohnehin kostenlosen Spielfiguren.

Damit ihr nicht die Katze im Sack kauft, können im Training sowie im lokalen Spielmodus alle Charaktere ohne Begrenzungen genutzt werden. Nur wenn ihr euch in die Online-Kämpfe begebt, muss der jeweilige Held freigeschaltet sein.

Das benötigte Gold kommt nach dem Abschluss der ersten Quests zwar deutlich langsamer rein und größere Mengen gibt’s nur für den ersten Sieg des Tages – aber wer sich diesen regelmäßig sichert, kann sich rund alle zwei Wochen einen neuen Charakter kaufen.

Für Echtgeld gibts kosmetische Inhalte wie Skins und Emotes, die keine spielerischen Vorteile gewähren. Für Echtgeld gibt's kosmetische Inhalte wie Skins und Emotes, die keine spielerischen Vorteile gewähren.

Sollte WB Games hier nicht den Fehler machen und neue Helden viel zu stark gestalten, sehe ich hier aber kein Problem und auch kein Pay2Win. Denn auch wenn es aktuell einige Charaktere wie Taz gibt, die dazu einladen, stumpf dieselbe Attacke zu spammen, ist das Balancing gelungen.

Letztlich bleibt mir nur zu sagen, dass MultiVersus für mich die erste ernsthafte Alternative zu Super Smash Bros. auf dem PC ist. Klar, es gibt auch noch Brawlhalla, aber dort mag ich nicht nur das merkwürdige Waffensystem nicht, sondern es fehlen mir auch noch die geliebten Charaktere. Wenn WB es langfristig unterstützt, scheint eine lange Lebensdauer fast schon garantiert.

MultiVersus wird am 26. Juli um 19 Uhr für alle Spieler kostenlos zugänglich sein. Werdet ihr mal reinspielen? Und falls ihr es schon getan habt: wie gefällt es euch? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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