Seite 2: Rising Storm 2: Vietnam im Test - Beeindruckende Schlachten, nervige Bugs

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Mehr Maps und Modi bitte

Viel zu spielen gibt es allerdings momentan nicht: Nur drei Spielmodi laden ein, zwei für große Teams und einer für kleinere Squads. Supremacy ist quasi die Flaggeneroberung aus Battlefield, Territories ist die Rush-Variante. In Skirmish treten nur kleine Teams an, der Modus dreht sich um drei einzunehmende Punkte und limitierte Respawns wie in Counter-Strike. Eine Innovationsmedaille verdient das Spiel also schon mal nicht.

In der Stadt Hue erkämpfen wir uns Häuserblock um Häuserblock, hinter jeder Ecke und in jeder Etage können Feinde lauern. In der Stadt Hue erkämpfen wir uns Häuserblock um Häuserblock, hinter jeder Ecke und in jeder Etage können Feinde lauern.

Pro Modus stehen lediglich drei bis vier Karten zur Verfügung, was den Umfang weiter drückt. Immerhin wurden die Maps wegen der Limitierung auf bestimmte Modi auch auf das vorherrschende Gameplay angepasst. Battlefields Kartenmacher haben beispielsweise bis heute Probleme, weil einfach nicht jede Karte in jedem Modus wirklich gut spielbar ist.

Die Map-Auswahl in Rising Storm 2 deckt jedenfalls alle wichtigen Eckpunkte ab: Kampf um Häuser in der Stadt Hue, Gefechte im Dschungel, die Vorherrschaft um einen völlig zerbombten Berg oder Scharmützel in Reisfeldern. Wir hätten uns vielleicht noch eine Nachtkarte gewünscht, die wohl ebenfalls für jede Menge Spannung gesorgt hätte.

Napalm nicht für jeden

Auch die Waffenauswahl der Fraktionen ist stark begrenzt, kaum eine Klasse hat zwei Schusswaffen. Der normale amerikanische GI kann beispielsweise nur zwischen M16 und M14 wählen, das war's. Wer sich mit dem geringen Umfang abfinden kann, der wird mit dem Gebotenen aber Spaß haben. Jede der insgesamt sieben Klasse definiert sich entsprechend über ihre Ausrüstung, egal ob MG-Schütze, Flammenwerfer-Spezialist oder Sniper.

Und der große Unterschied findet ohnehin zwischen den Parteien statt: Amerikaner haben jede Menge Luftunterstützung und moderne Waffen wie Granatwerfer und Napalm. Die Vietnamesen wehren sich mit Heimlichkeit und können beispielsweise direkt bei einem gut platzierten Commander oder Tunneleingang hinter feindlichen Linien ins Spiel einsteigen und tödliche Bambusspeer- und Sprengfallen auslegen. Grundsätzlich wirken beide Parteien ausbalanciert, einen definitiven Vorteil hat niemand.

Stolperdraht, Minen - Der Vietcong legt den US-Einheiten gerne hHnterhalte. Fallen können entschärft werden, wenn man sie denn rechtzeitig sieht. Stolperdraht, Minen - Der Vietcong legt den US-Einheiten gerne hHnterhalte. Fallen können entschärft werden, wenn man sie denn rechtzeitig sieht.

Apropos Granatwerfer und Napalm: Rising Storm 2: Vietnam ist extrem brutal. Da gehen Spieler grausam schreiend durch ihre Verbrennungen zugrunde. Ein anderes Mal wird unser Teammitglied von einem Scharfschützen erwischt. Er röchelt entsetzlich und bettelt gut zehn Sekunden um seine Mutter, bis die Spielfigur schließlich jämmerlich verblutet. So sehr das die Atmosphäre verstärkt, teilweise sind die Spielertode ein echter Schlag in die Magengrube. Die Gewalteffekte lassen sich im Optionsmenü (nicht ganz intuitiv bei der Interface-Einstellung) aber abschalten, wenn es zu viel wird.

Technik: Hätte noch ein wenig Zeit gebraucht

Rising Storm 2: Vietnam könnte durchaus noch ein paar mehr Inhalte vertragen, wirklich mehr Entwicklungszeit hätte aber die Technik des Shooters benötigt. Kleinere Bugs sind zwar kaum spielentscheidend, treten aber durchaus häufig auf und nerven. Da bleibt die Spielfigur beispielsweise mal bei einer vom Levelbauer unsauber platzierten Kante hängen. Und die Sounds von Helikopter-Miniguns klingen so, als würden die Kugeln direkt neben dem Spieler einschlagen - auch wenn wir hunderte Meter entfernt sind. Und der Server-Browser zeigt frei Plätze, beim Spielbetritt kriegen wir dann aber doch eine Meldung, dass der Server voll sei.

Schwebende, nicht einsammelbare Waffen sind einer der vielen Bugs in der Release-Version von Rising Storm 2. Nicht spielentscheidend, aber nervig. Schwebende, nicht einsammelbare Waffen sind einer der vielen Bugs in der Release-Version von Rising Storm 2. Nicht spielentscheidend, aber nervig.

Auch am Gameplay kann nochmal etwas gedreht werden: Der Funker, der dem Kommandanten hinterherlaufen muss, damit dieser Unterstützung anfordern kann, erhält beispielsweise kaum Punkte für seine Arbeit. Entsprechend unbeliebt ist diese eigentlich extrem wichtige Klasse. Und die Karte des Kommandanten ist äußerst unübersichtlich, zumindest was Befehle der Squads angeht. Es kann doch nicht so schwer sein, einfach anzuzeigen, wer zu welchem Trupp gehört und wo der Squad gerade hinlaufen soll. Und auch die Mapbalance ist gut, aber nicht ganz perfekt. Um den Hill 937 komplett zu erstürmen, muss die US-Fraktion schon extrem gut spielen. Ein bisschen mehr Deckung, ein paar mehr Wiedereinstiegstickets - schon würde die Map besser funktionieren.

Nochmal: Kein Bug oder Design-Schnitzer ruiniert Rising Storm 2: Vietnam, das Spiel macht in seiner jetzigen Fassung großen Spaß. Allerdings wird schnell klar, dass der Titel noch etwas mehr Entwicklungszeit für mehr Feinschliff gebraucht hätte. Immerhin arbeitet Tripwire bereits an Updates. Der Soundbug, der Einschläge der Miniguns direkt neben dem Spieler vorgaukelt, wird laut den Entwicklern wohl schon mit dem ersten Patch nach Release behoben. Aber gerade das wirft die Frage auf, warum Rising Storm 2: Vietnam nicht noch ein paar Wochen mehr in Entwicklung bleiben konnte.

Rising Storm 2: Vietnam - Launch-Trailer und erste Stimmen auf Steam Video starten 2:06 Rising Storm 2: Vietnam - Launch-Trailer und erste Stimmen auf Steam

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