Seite 2: Anspiel-Preview zu Valorant - Riots Taktik-Shooter will Counter-Strike den Rang ablaufen

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Technische Merkmale

Neben Entscheidungen im Gamedesign ist auch die technische Basis von Valorant auf kompetitives Spiel und E-Sport-Tauglichkeit ausgelegt. Riot stellt über Riot Direct bevorzugte Serververbindungen zur Verfügung und verspricht, dass 70 Prozent aller Spieler einen Ping von unter 35 Millisekunden haben werden. Per Hochskalierung auf 128 Hertz sollen auch Spieler mit hohem Ping automatisch mit dem Spielverlauf aller anderen Spieler synchronisiert werden.

Volle Geschwindigkeit: Mit 128-Tick-Servern will Valorant mal eben die Abfragegeschwindkeit von CS:GO verdoppeln. Wie das im Live-Betrieb funktionieren wird, können wir noch nicht abschätzen, da wir Valorant auf speziell dafür präparierten Systemen und im LAN gespielt haben. Bei uns war jedenfalls alles flüssig.

In Multiplayer-Shootern können Millisekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden. In Multiplayer-Shootern können Millisekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Die Mindestanforderungen an die Hardware sind obendrein niedrig, was die Grafik ein bisschen altbacken wirken lässt. Der dezente Comic-Look ist aber mindestens nett. An der Grafikqualität gemessen sollten die meisten halbwegs modernen Systeme mit den optimalen 128 fps keine großen Probleme haben.

Eine eigene Anti-Cheat-Software, die übrigens schon bei LoL zu Einsatz kommt, sowie ein Wallhack-Schutz, der dafür sorgt, dass Spielfiguren erst kurz vor dem Erscheinen im Sichtfeld gerendert werden, sollen für Fairness in Valorant sorgen.

Wie will es CS:GO den Rang ablaufen?

Da hat sich Riot aber mal ordentlich was vorgenommen! Sich mit CS:GO anzulegen, ist keine Aufgabe, die man zwischen dem ersten und zweiten Frühstück erledigt. Counter-Strike: Global Offensive erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, bei Freizeitspielern genauso wie im E-Sport. Die neue Operation Shattered Web tut ihr Übriges; die Spielerzahlen sind so hoch wie seit Jahren nicht. Dennoch ist das Kern-Gameplay seit Ewigkeiten dasselbe. Und auch, wenn die Faszination von CS sich erst einstellt, wenn man die Mechaniken blind beherrscht - Abwechslung von Dust 2 und Co. dürfte jeder irgendwann mal benötigen.

Die Spielweisen von Counter-Strike sind seit 20 Jahren bewährt. Kann Valorant hier genug eigene Impulse setzen? Die Spielweisen von Counter-Strike sind seit 20 Jahren bewährt. Kann Valorant hier genug eigene Impulse setzen?

Hier kann Valorant möglicherweise einen Nerv treffen: Das Gunplay ist anspruchsvoll, direkt, die Maps kommen ohne Schnörkelkram und sind so vermutlich schnell zu verinnerlichen - und trotzdem ist das alles neu und anders. Schon allein wegen des Comic-Looks.

Und der könnte nebenbei auch Overwatch-Spielern gut gefallen, wenn sie sich mit der etwas härteren Gangart von Valorant anfreunden können. Da dürfte es Riot Games gerade recht kommen, dass sich Teile der Overwatch-Community im Vakuum zwischen Overwatch und Nachfolger momentan etwas verloren fühlen und die Stimmung eher so mittelgut ist.

Könnte das klappen?

Riot Games weiß, wie man ein hochkompetitives Spiel über Jahre nicht nur am Leben hält, sondern stetig wachsen lässt. Während Dota 2 gerade mal wieder der x-te Tod nachgesagt wird, drückt Riot die richtigen Knöpfe, um seine Spieler bei Laune zu halten und neue zu generieren. Valorants Ausrichtung auf Competitive-Tauglichkeit lässt außerdem vermuten, dass Riot bald eine Liga mit ordentlichen Preisgelder aus dem Hut zaubern könnte. Der Werbeeffekt von E-Sport-Veranstaltungen ist potenziell enorm bei einer bestimmten Zielgruppe, nämlich bei den CS-Spielern.

Der Free2Play-Ansatz und die niedrige Hardware-Schwelle sorgt obendrein für ein größtmögliches Zielpublikum. Überspitzt formuliert: So ziemlich jeder Spiele-PC, der aus eigener Kraft hochfahren kann, bringt auch Valorant zum Laufen. Und es kostet nichts.

Hübsche Lichteffekte und cooles Charakterdesign sind die einzigen Pluspunkte bei Valorants optischer Präsentation. Hübsche Lichteffekte und cooles Charakterdesign sind die einzigen Pluspunkte bei Valorants optischer Präsentation.

Optisch hat Valorant indes nicht viel zu bieten. Auch wenn die farbenfrohen Skills und coolen Agenten durchaus gefallen können, wirkt der minimalistische Comic-Look der Spielwelten eher beliebig. Wer also Grafikporno braucht, könnte von Valorant abgeschreckt werden. Und weil Valorant halt fast schon schamlos als Mischung von CS:GO und Overwatch auftritt und nur wenige eigene Impulse setzt, wäre auch eine Ablehnung aus den Ziel-Communitys denkbar.

Es ist nicht automatisch gesagt, dass sich jeder Spieler so positiv äußert, wie der eingangs erwähnte CS:GO-Profi es tat, vor allem, wenn man nur von außen draufschaut. Meinungsstarke Spieler und Influencer sind schnell mal Multiplikatoren, welche die Stimmung in eine spezielle Richtung schwingen lassen können. Allerdings deckt sich unser Eindruck mit eben jenem erstgenannten CS-Profi, dass Riot mit Valorant ein echt gutes Spiel in Entwicklung hat. Der Release ist für den Sommer 2020 geplant, mit einem zuvor angedachten Betatest.

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