Mit dem Taktik-Shooter Valorant will Riot Konkurrenten wie Overwatch und CS:GO den Rang ablaufen. Dazu bediente sich der Entwickler zum gestrigen Start der geschlossenen Beta einer klugen Strategie: Keys gab es ausschließlich via Twitch Drops.
Das Konzept ging auf, insgesamt sahen über 1,7 Millionen Zuschauer zu. Das sind etwa 400.000 mehr, als CS:GO an seinem stärksten Tag auf der Plattform erreichte.
Warum Riots Beta-Taktik aufging
Valorant profitierte davon, dass viele Zuschauer extrem lange vor den Streams saßen oder sich sogar mehrere gleichzeitig ansahen, in der Hoffnung, einen Key für die Closed Beta zu erhalten. Ob das ihre Chancen, welche zu erhalten wirklich erhöhte, ist fraglich: Die genauen Regeln, nach denen Twitch Drops an Zuschauer von Streams verteilt werden, sind unklar.
Im offiziellen FAQ finden sich lediglich die folgenden Infos dazu:
- Um die Chance auf Drops zu haben, müsst ihr einen Twitch-Account besitzen, euren Spiel-Account verlinken (im Fall von Valorant ist das euer Riot-Konto) und bei teilnehmenden Streams zuschauen.
- Es ist nicht möglich, mehrere Accounts des gleichen Spiels mit einem Twitch-Konto zu verbinden.
- Entwickler bestimmen selbst darüber, wie viele Drops es gibt.
- Es gibt laut Twitch theoretisch keine Obergrenze, wie viele Drops ihr erhalten könnt. Mehrmals Glück zu haben, soll also möglich sein.
Das System beruht offenbar auf den Zufallsprinzip. Allerdings gab es immer wieder Debatten, ob Faktoren wie IP-Adresse oder die im Stream verbrachte Zeit eine Rolle spielen. Dazu gibt es bisher keine offiziellen Angaben.
Die Taktik, die Zuschauerzahlen künstlich in die Höhe zu treiben, ist nicht neu: Auch Escape From Tarkov erlebte Anfang des Jahres dank gezieltem Marketing einen Höhenflug bei Twitch. Dabei blieben die Zahlen allerdings weit hinter den aktuellen Werten von Valorant zurück.
Viele Spieler sind verärgert
Riot selbst zeigt sich begeistert vom zahlenmäßigen Erfolg. Zwischendurch musste der Entwickler die Key-Verteilung unterbrechen, weil die Server vom hohen Andrang überlastet waren. Inzwischen sollten die Drops laut Riot wieder aktiviert sein.
Link zum Twitter-Inhalt
Die Reaktionen von Spielern auf die Twitch-Aktion fielen teils sehr durchwachsen aus: Unter dem Tweet beschweren sich viele über die Strategie. Denn das Zufallsprinzip kann ihnen zufolge extrem unfair sein. Einige beklagen sich, dass sie den kompletten Tag vor Streams verbracht und keinen Key bekommen haben, während andere schon nach einer halben Stunde Beta-Zugang erhielten.
Auch Chat-Bots sollen Vorteile verschafft haben: Diese Vorwürfe liest man auf Social-Media-Plattformen immer wieder. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich ein Teil der Twitch-User mithilfe von Bots bessere Drop-Chancen ermogelt hat, indem sie mit mehr Accounts teilnehmen konnten. Allerdings gibt es auch dazu bisher keine offizielle Stellungnahme.
Das Feedback zur Beta selbst war eher gemischt. Einige bekannte Streamer kritisierten es als zu einfach und zu wenig eigenständig:
Auch Heiko ist der Meinung, dass der Valorant-Beta etwas Entscheidendes fehlt. Redakteur Phil, der bereits vor der Beta reinspielen konnte, hält Valorant dagegen für DEN nächsten großen Multiplayer-Shooter.
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